Donnerstagmorgen, 23.3.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
Im Haus der Familie Bischof
Geburtstagskind
"Sohnemann?"Christopher blinzelte, rieb sich die Augen, tastete nach seiner Brille und setzte sie auf. Dann sah er das Lächeln seines Vaters. Er lachte erfreut. Neben ihm stand seine Mama. Sie hatte einen Kuchen für ihn gebacken. Und sein Papa hielt ein Geschenk in seinen Händen.
Sie sagten ihm beide gleichzeitig: "Alles Gute zum Geburtstag! Jetzt bist du achtzehn!"
Christopher grinste, krabbelte aus seinem Bett und umarmte seinen Eltern. Er trug eine Boxer und ein Shirt und er war froh, dass die Latte, die ihn mitten in der Nacht geweckt hatte, weil er von Mey geträumt hatte, jetzt nicht stand. Sie hatte ihn aber auch lang genug wachgehalten. Vermutlich war sie ebenso müde wie er selbst und vielleicht auch etwas enttäuscht, weil er sich ihr nicht angenommen hatte.
Seine Eltern hielten ihn umschlossen. Er spürte den Bart seines Vaters, den Bauch seiner Mama, in diesem seine Schwester. Er küsste ihnen die Wangen und bedankte sich, dann ging er in die Hocke und küsste auch Zoe. Sein erster Geburtstag mit seiner Schwester.
Seine Mutter lachte, dann strich sie ihm durch die Haare und sagte: "Geh ins Bad. Ich mache dir deinen Kaffee."
"Danke", sagte er und erhob sich wieder.
Anika-Marie ging mitsamt dem Kuchen zurück in die Küche.
Christopher lächelte seinen Vater an, der ihm die Schulter drückte und sagte: "Jetzt bist du erwachsen. Ich bin sehr stolz auf dich!"
Christopher umarmte ihn noch einmal. Er freute sich sehr, dass er heute hier war.
"Danke", sagte er erneut.
"Komm dann in die Küche", sagte sein Vater und ließ ihn alleine. Das Geschenk nahm er mit. Christopher beeilte sich im Bad, denn in der Küche duftete es nach Kaffee und Nusskuchen.
Er zog sich in seinem Zimmer etwas Nettes an, das für den Nachmittag mit seinen Freunden genauso okay war, wie für das Treffen mit Mey noch danach. Er würde mit ihr spazieren gehen und dann sicher nach Hause bringen.
Seine Eltern saßen schon bei Tisch, vor seinem Platz stand ein Sandwich und ein Stück Kuchen, außerdem sein Kaffee.
Seine Eltern schoben ihm sein Geschenk zu. Er lachte und zog es zu sich. Es war dunkelblau eingepackt. Als er das Papier entfernt hatte, kam ein Karton zum Vorschein. Darin lag ein PS4 Spiel, ein Umschlag Geld von seinen Großeltern, ein Einschreiben zum Führerscheinkurs – sein Vater würde das Fahren mit ihm üben, das freute ihn sehr, er strahlte ihn an – und eine neue coole Brille von seiner Mama. Sie wusste genau, dass er ein Auge auf sie geworfen hatte, als sie die letzten Male zusammen einkaufen gefahren waren. Er strahlte sie an. Sie hatte sie beim Optiker für ihn bestellt.
"Du musst sie bitte aufsetzen und mir sagen, ob sie genau die richtige Stärke hat, vielleicht hat sich ja etwas bei dir geändert, dann müsste der Optiker nochmal ran. Es war nicht leicht, ihn davon zu überzeugen, sie mir für dich mit der richtigen Glasstärke anzufertigen, wenn du gar nicht da bist, um sie zu testen."
Christopher nickte eilig, tauschte seine Brillen und sah sich genau um, dann tauschte er sie zurück, um einen Vergleich mit seiner anderen Brille zu haben. Er setzte die Neue noch einmal auf, dann strahlte er seine Mama an. "Sie ist perfekt! Ich glaube sogar, dass ich etwas besser sehe!"
Sein Vater lachte.
Christopher sah im Blick seiner Mutter, dass sie auf seine Worte vertraute. Er wäre ehrlich, wenn die Gläserstärken doch nicht mehr oder noch nicht ganz passten. Aber sie taten es.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band III
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. In einem harten Kontrast dazu leben Refil und Casey i...