Kapitel 85 (361) Christophers Kollision + Jezas 3. Monatstag

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Hallo, meine Lieben! 

Aufgepasst. Hier in diesem Kapitel passieren 2 Tage! Sonntag + Montag, wegen der Länge, bzw. der Kürze der Kapitel, wenn ich sie alleine hochladen würde. Ich hoffe, das ist auch in Ordnung für euch :D

In Liebe


<3 EureEliska <3 ***************

Sonntag, früher Abend, 26.2.
In der Stadt
In einem Wohnblock
In einer Wohnung


Christophers Kollision

"Ich gehe jetzt duschen", sagte sie zu Christopher, der mit dieser Information wenig anzufangen wusste.

Sie sah ihn skeptisch an und sagte: "Ich lass die Tür unverschlossen", mit diesen Worten war sie dann weg.

Christopher blieb noch auf ihrem Bett sitzen und sah ihr nach, hörte das Prasseln der Dusche.

"Hm", machte er und sah sich um.

Er kannte sie nicht wirklich. Also nicht mehr. Sie hatten sich früher ab und zu gesehen, aufgrund eines gemeinsamen Freundeskreises, der aber nun nicht mehr bestand, weil er sich weiterentwickelt hatte und seine Freunde eben nicht. Sie waren nur hinter Frauen her und das fand er sehr uncharmant. Es war nicht so, dass er nicht auch gerne mal zum Schuss gekommen wäre, aber irgendwie war er dann doch etwas zu schüchtern. Er fand außerdem nicht, dass es sich geziemte einer Frau den Hof zu machen, nur, um dann am nächsten Abend eine Neue aufzureißen.

Also, wenn es für beide okay war, dann...ja. Aber nicht, wenn der Mann der Frau Hoffnungen machte und dann einfach spurlos verschwand. Sowas gehörte sich nicht.

Nur Sex allerdings...naja.

Das Mädchen, in dessen Zimmer er nun saß, hatte ihm erzählt, dass ihr Freund sie verlassen hatte und sie einfach niemanden gewusst hatte, mit dem sie darüber hätte reden sollen, deswegen habe sie ihn angerufen und er war zu ihr gefahren.

Ob er ihr das glauben sollte wusste er nicht. Allerdings war es ja seine Entscheidung, was er glauben wollte und was nicht, ganz egal, ob es objektiv betrachtet der Wahrheit entsprach. Wenn er es als seine Wahrheit annahm, dann war es eben so.

Aber, wenn er sie gewesen wäre, dann hätte er auch nicht die Freunde des Exfreundes angerufen, sondern lieber denjenigen, der aus der Gruppe ausgestiegen war, weil sie zu uncharmant geworden war und der sich nun unter Schwulen herumtrieb, auch, wenn sie Letzteres nicht wusste.

Er schmunzelte.

Er hatte wohl eine beachtliche Wandlung durchgemacht.
Aber im Kern war er immer noch derselbe Schüchterne, Unerfahrene, heimlich Verliebte. Nur die Umgebung hatte sich geändert, nicht aber er. Er war schon immer unscheinbar gewesen. Nicht mutig genug, um sich zu prügeln, nicht kräftig genug, um einen Kampf zu gewinnen, nicht schlau genug, um lauter Einser zu schreiben, nicht charmant genug, um das Mädchen abzubekommen. Nicht einmal eine intakte Familie hatte er.

Er trug heute keine Brille und seltsamerweise fehlte ihm das. Er kam sich vor, als würde er sich verstellen. Vor seinen Freunden in der Klasse hatte er aufgehört Kontaktlinsen zu tragen. Sie mochten ihn lieber mit Brille. Das fand er sehr nett. Bei ihnen war er ehrlich, unverstellt und einfach er selbst.

Aber dieser Kreis hier, der Kreis, aus dem er ausgetreten war, zu dem aber sie noch gehörte, war da anders. Hauptsache er machte etwas her, war sexistisch und chauvinistisch und bei Trinkgelagen dabei. Nein. Das machte er nicht mehr. Schon alleine deswegen nicht mehr, weil er bald ein großer Bruder werden würde und seine Mutter nicht nachts nach ihm suchen fahren sollte.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt