Kapitel 118 (394) Bombeneinschlag vorprogrammiert Teil II

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Dienstag, 21.3.
In der Stadt
An er Küste
Hause Booling
In Timmys Zimmer

Bombeneinschlag vorprogrammiert, oder: Vater auf sich alleine gestellt - Teil II

Er hob Tim aus seinem Bettchen, weil er jammerte, legte ihn sich an die Schulter und setzte sich mit ihm in den Schaukelstuhl. Timmys kleine Ärmchen lagen um seinen Nacken herum, sein kleines Gesichtchen lag an seinem Hals.

Conrad küsste ihm den Kopf und bat leise: "Werde nicht krank. Bitte."

Doch Tim schien einfach nur nicht gut geschlafen zu haben, so schaukelte er ihn vor und zurück und noch einmal ein wenig in den Schlaf.

Er selbst schloss auch wieder ein klein wenig seine Lider, hielt aber seinen Sohn weiterhin fest im Arm. Er würde ihn nicht fallen lassen, auch im Schlaf nicht. Außerdem umgaben Arm-, und Rückenlehnen ihn, was ihm beim sicheren Halten seines Kindes unterstützte.

Amanda hatte Fieber. Zwar hatte sie das gestern schon gehabt, aber es war gestiegen. Sie lag kaltschweißig und mit Fieberträumen im Bett. Er machte sich große Sorgen. Er würde ihr gerne helfen, doch wusste er nicht wie, so kümmerte er sich - so gut es ging - alleine um Tim und merkte schon jetzt, dass das schwieriger war als gedacht.

Zwar hatte er Amanda immer - so gut er konnte - unter die Arme gegriffen, doch hatte sie eben alles andere getan. Während er bei Tim gewesen war und ihn vielleicht fürs Bett fertig gemacht hatte, hatte sie aufgeräumt, gebügelt, die Wäsche gewaschen.

Sie hatte gekocht und abgewaschen, eingekauft und weggeräumt.

Die Pizzakartons von gestern standen immer noch auf dem Couchtisch, außer sie hatten Füße bekommen und waren gegangen. Außerdem lagen in Tims Zimmer Kleidung und Spielzeug herum, was normalerweise auch nicht so war. Und Amanda war erst seit gestern außer Gefecht und hatte tagsüber sogar noch aufgeräumt und geputzt.

Und all das machte sie, wobei sie nebenbei auch noch arbeiten ging, während er nach der Schule mit Tim spielte, einen Film sah oder mal ab und zu lernte, wenn er nicht im Lagerhaus arbeitete.

Da fiel ihm ein, dass er seinen Chef anrufen und ihm für heute und morgen absagen musste. Er würde Amanda nicht alleine lassen. Übermorgen und Freitag hatte er diese Woche sowieso frei.

Und nächste Woche hoffte er doch, dass Amanda wieder fit war.

Amanda hatte all das vor ihm ohne ihn geschafft, aber immerhin war Erika eine hilfreiche Hand gewesen. War sie noch, im Notfall. Vielleicht war das heute einer, das würde er sich noch überlegen.

Tim sabberte auf sein Schlafshirt. Er sah ihn müde an, ließ dann den Kopf nach hinten sinken und seufzte. Er schloss die Augen erneut und streichelte seinen Sohn.
So viel zum selbst noch Schlaf finden. Seine Gedanken kreisten nur noch darum, wie er was heute schaffen sollte.

Tim Frühstück machen, was gegen Amandas Frühstück lächerlich aussehen würde. Er konnte nicht einmal Eier kochen, dabei aß Tim die so gerne, am liebsten weich. Palatschinken waren sowieso undenkbar zu erreichen. Toast würde er vielleicht schaffen.

Es würde also Toast geben. Aber nicht Schinken-Käse-Special-irgendwas, wie Mami es konnte, sondern einfach nur trockenen Toast mit Butter oder Marmelade.

Das fand er schon beim daran Denken langweilig, aber besser als nichts. Er würde Tim erklären, dass er es nicht so gut wie Mami konnte.

Danach würde er Tim in den Kindergarten bringen und dann selbst zur Schule gehen. Amanda hatte er das Handy zum Bett gelegt, damit sie ihn anrufen konnte, falls sie ihn brauchte.
Oder sollte er lieber gleich bei ihr bleiben? Das fände er irgendwie sinnvoller und netter. Er hatte ein schlechtes Gewissen, wenn er daran dachte, sie einfach so alleine zu lassen. Das würde sie auch nicht tun, da war er sich sicher. Außerdem würde seine Anwesenheit Zuhause verhindern, dass sie wieder aufräumte. Er würde aufräumen können, zu Mittag wieder eine Pizza bestellen - oder etwas anderes -, ihr Tee kochen, die Wärmeflasche wieder mit warmem Wasser füllen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt