Kapitel 67 (343) Graf, Erbgräfin und Comtesse von Belgien + Njanja für einen Tag

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Dienstagmorgen, 21.2.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
Im Zentrum
In Dr. Marcus Birds Arztpraxis

Graf, Erbgräfin und Comtesse von Belgien

Gerade hatte er die alte Frau Moos, die Nachbarin der Familie Bischof, bei sich im Behandlungszimmer gehabt, nun stand sein Assistent in der Tür und sagte: "Ein Mann namens Pierre-Javert möchte Sie sprechen. Außerdem ist er in Begleitung einer jungen Dame, sie heißt Magdalena und möchte gerne zu Ihrer Frau."

Marcus zog eine Augenbraue hoch, dann sagte er schmunzelnd: "Ist gut, Gerry. Lassen Sie ihn rein und bringen Sie das Mädchen zu meiner Gattin."

Gerry nickte, trat auf die Seite und sah um die Ecke. Kurz darauf erschien Pierre-Javert vor ihm und er lächelte ihn an.

Gerry ging derweil Magdalena zu Angélique begleiten.

Pierre-Javert, ein großer, schlanker, alter Mann, grau und faltig, aber standhaft, schloss die Tür zu seinem Büro und Behandlungsraum, erst danach verneigte er sich tief und begrüßte ihn auf Französisch, mit seiner Anrede: "Mon compte!", was 'Mein Graf', bedeutete.

Marcus schmunzelte: "Hallo, Pierre. Setz dich!", er wies auf den Stuhl ihm gegenüber.

Pierre, der Butler des Gafenhauses seiner Frau, nahm tatsächlich ihm gegenüber Platz.

"Was verschafft uns die Ehre? Geht es euch gut? Ich hoffe doch, dass alle gesund sind!"

"Alle sind gesund, mein Graf", sagte er. Immer noch sprach er Französisch und Marcus antwortete ihm Französisch, auch, wenn seine Muttersprache Niederländisch war. Aber, wie die meisten Belgier beherrschte er beides.

Auch seine Frau sprach beides. Aber, dem Grafensitz ihrer Eltern entsprungen sprach sie lieber Französisch. Das würde sie nun mit Magdalena aber nicht können. Denn diese war aus dem niederländischen Teil Belgiens und sprach und verstand zwar ebenfalls Französisch, aber meist sprach sie Niederländisch. Irreführenderweise hatte sich das bei ihnen am Hof so etabliert, dass nicht die Bediensteten die Sprachen der Herrschaften sprachen, sondern, die Herrschaften der Dienerschaft mit dem Sprechen ihrer bevorzugten Sprache Respekt und Dank zollten.


Ein Behandlungszimmer weiter freute Angélique sich über alle Maßen darüber Magdalena wieder zu sehen. Ihr junges Zimmermädchen, das auch das Mädchen ihrer Tochter war, wenn sie doch mal in Belgien zu Besuch waren.

Magdalena hatte die Tür geschlossen und dann genknickst.

Nun saß sie bei ihr am Schreibtisch und Angélique fragte auf Niederländisch, aus Höflichkeit und als Entgegenkommen dem Mädchen gegenüber: "Kommt ihr wegen der Party, seid ihr das Abholkommando?"

Magda lächelte und nickte: "Ja, meine Erbgräfin, wir wollen Comtesse Amylie und ihre Begleiter nach Belgien bringen."

"Amy wird sich sehr freuen euch zu sehen! Gut, dass ihr nicht zu ihr in die Schule gegangen seid!"

Magda lächelte: "Ich wollte zu gerne! Aber Pierre hat gesagt, dass wir nicht dürfen."

Angélique nickte verständnisvoll.

Magda mochte Amy gerne.

Dienstagnachmittag
Russland, Sankt Petersburg
In Wladimirs Herrschaftssitz
Im Gang

Njanja für einen Tag

Smaragd, die Dame, der er an einem Abend, an dem sein Vater Poker gespielt hatte, mit seinem Taschengeld angeboten hatte mit ihm nach oben zu gehen stand nun wieder vor ihm. Sie lächelte ihn an. Leider trug sie heute kein heißes Kleid. Er wusste auch wieso. Nicht nur, weil es Tag war, sondern auch, weil sie heute nicht zur Bespaßung Sebastians gekommen war, sondern um bei ihm zu sein. Aber anders als er es spannend finden würde. Für Sex war er zu jung, das wusste er selbst, aber er fand Frauen trotzdem schon sehr interessant, vor allem, wenn sie schön waren und Smaragd war sehr schön anzusehen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt