Ich öffnete die Tür einen kleinen Spalt und sah hinaus ins Wohnzimmer. Viel konnte ich nicht sehen. Mein Blickfeld war stark eingegrenzt, doch meinen Vater konnte ich noch sehen. Seine Haare waren nass, genauso wie sein Hemd, hingegen sein Gesicht in einem noch stärkeren rot erleuchtete.
„Geht es dir jetzt wieder gut? Hast du dich nun endlich wieder!" schrie mein Vater und bekam direkt noch eine Fuhre Wasser ab. Er nahm sie ohne Kommentar oder größere Regung entgegen, doch dann sprang er ein Stück nach vorne und griff nach etwas. Jeder Muskel in seinem Gesicht begann sich anzuspannen und es schien als würde er mit jemanden kämpfen.
„18 Jahre! Meine Mutter schrie. Sie wirkte verzweifelt und so verletzt. Ich konnte sie zwar nicht sehen, doch ihre Stimme war brüchig und verkrampft. Schnell zog ich die Tür wieder zu. Ich wollte das nicht länger sehen. Was war den dass?
Erinnerungen an das Szenario nur wenige Tage nach meinem Geburtstag kamen wieder auf. Meine Mutter die weinend und zuckten an ihrem Schreibtisch saß und ich, die nur hinter der Tür saß und ihr zusah. Schnell lief ich wieder zu meinem Bett und rollte mich auf der kalten Decke zusammen. Meine Augen starrten in die Dunkelheit und ich begann eine einsame Träne auf meiner Wange zu spüren. Was ist los? Mama! Ist es wegen mir? Hab ich etwas falsches gemacht? Sei nicht böse Mama...bitte!
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Keine Ahnung was es wahr, doch am nächsten Morgen schien irgendetwas in mir mich freudig zu stimmen. Ob es nur das Universum war, dass es einmal gnädig mit ihr meinte oder die Tatsache, dass ich einmal ausgeschlafen hatte, wusste ich nicht. Eventuell war es aber auch nur, dass ich an jenem Morgen zum ersten Mal meinen Bruder mit einem blauen Auge sah. Ich musste gar nicht wissen womit er sich die verdient hatte. Der Anblick reichte mir schon.
Fröhlich fuhr ich also zur Schule und setzte mich ins Klassenzimmer. Wie immer saß Alea schon an ihrem Platzt, diesmal allerdings sah sie mich nicht einmal an. Ist sie wirklich immer noch beleidigt wegen den Zigaretten?
So recht gefiel mir das gar nicht, doch ändern konnte ich es eh nicht. Irgendwo war sie dann doch so, wie die meisten Mädchen. Niemals würde sie das Vergessen und unsere Bindung war noch zu schwach, als dass sie auch nur irgendetwas standgehalten hätte. Es sollte mir eigentlich nichts bedeuten. Ich war erst seit kurzem in dieser Klassen und über dieses Mädchen wusste ich sowieso nichts. Was erhoffst du dir eigentlich von dem ganzen. Eine Affäre? Gar eine Beziehung! Sie es ein, du bist ein verdammter Krüppel. Warum sollte sich ein Mädchen für dich Interessieren?
„Hey Cassian!" Mein Kopf schreckte herum und sah in das Gesicht eines Mädchens. Nora, wenn ich mich noch recht erinnerte. Ihre Hand lag eben noch auf meiner Schulter, doch als ich begann sie anzusehen zog sie diese schnell wieder weg. Sie wirkte etwas nervös und angespannt, versuchte aber dennoch zu lachen.
„Ähm...hey." sagte sie. Am liebsten hätte ich laut und genervt geseufzt, doch ich hielt mich zurück.
„Hallo." Ich lächelte mild und wartete, ob sie vielleicht etwas sagen würde.
„Wie geht's denn so?" Ich hab wirklich keine Lust auf smalltalk.
Meine gute Laune war nun wieder wie weggeblasen und ich war einfach nur noch genervt. Trotz allem ließ ich mich auf ein Gespräch ein. Sehr aufschlussreich war es allerdings nicht. Wir sprachen lediglich über belanglose Dinge und ich konnte nicht widerstehen und warf einen beiläufigen Blick zu Alea. Sie sah nun ebenfalls her und schien überrascht, als sich unsere Blicke, nun ja nicht zum ersten mal, trafen. Ich spürte wie mein Herz begann schneller zu schlagen. Fuck...
„Deshalb hab ich mir gedacht wir könnten vielleicht mal zusammen was machen oder so..." Noras Stimme riss mich wieder zurück. Ich sah sie wieder an und versuchte mich an etwas zu erinnern, dass sie zuvor gesagt hatte.
„Ähm...Ich weis nicht. Mal schauen." Ich konnte mich nicht erinnern, was sie nun genau von mir wollte, also versuchte ich einfach irgendwie auszuweichen. Es schien zu funktionieren und ich sollte das ganze auch vorerst vergessen, da ich nicht glaubte, dass dies noch einmal auf mich zurück kommen würde.
Der restliche Tag war dann auch irgendwann vorbei und ich konnte endlich wieder nach Hause. Seelenruhig wartete ich im Klassenzimmer, bis die Masse an Schülern geflohen war, dann packte ich in ruhe meine Sachen zusammen und macht mich auf den Weg heim. Die ganze Zeit starrte ich gegen die blaue Fahrstuhltür, als dieser mich nach unten brachte. Kleine Teile der Farbe waren bereits abgesprungen und ließen die Tür alt und ungeliebt erscheinen.
Langsam rollte ich aus dem Haus und wollte mich gerade zu der Stelle begeben, an der mich mein Bus wieder holen sollte, als ich vor mir Alea stehen sah. Ihr Körper war mir zugewannt und sie sah mich direkt an. Die Stimmung war komisch, irgendwie angespannt. Ich versuchte mich zusammen zu reisen und einfach an ihr vorbei zu fahren, doch sie stellte sich mir in den Weg.
„Hast du kurz Zeit?" Ihre Augen schimmerten und ich erkannte wie angespannt sie war. Es war komisch sie so zu sehen, gleichzeitig machte es mich auch neugierig. Ich wollte wissen, was dieses Mädchen noch alles vor mir verbarg.
„Nicht sehr lange." Meine Stimme klang emotionslos und schien auf sie nicht sehr positiv zu wirken.
„Ich wollte mit dir nur kurz wegen unserem Projekt sprechen. Irgendwann sollten wir mal damit anfangen." Ich nickte bedächtig. Ganz andere Gedanken schossen mir nun durch den Kopf, die ich allerdings mit aller Macht versuchte zu unterdrücken.
„Ja...Hast du irgendwann mal Zeit?" fragte sie mich. Kurz schwieg ich und begann zu überlegen. Zeit hab ich eigentlich immer. Ist ja nicht so, dass ich irgendjemanden hätte, der auf mich wartete.
„Eigentlich immer." antwortete ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Für einen kurzen Moment schien sie überrascht, doch dann fasste sie sich wieder und erwiderte mein Lächeln.
„Wollen wir dann heute schon was machen?" fragte sie lächelnd, als schien sie zu wissen, dass sie mich damit überraschte. Wieder schwieg ich für einen Augenblick und versuchte abzuwiegen, was denn dagegen sprechen würde.
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...