Ratschläge - Alea

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Vor meinem geistigen Augen bildete ich mir schon ein zu sehen, wie eine unbekannte gestallt siegessicher zu lächeln begann. Von nun an war Vorsicht geboten, da dieser Typ augenscheinlich versuchte sich den etwas anderen Spaß mit mir zu erlauben. Es war sowohl einwenig nervig, als auch interessant, was auch der größte Grund dafür war, dass ich noch weiter bis diesem komischen Typen schrieb.

A: Ich bin nicht wirklich ein Mensch für Spiele

X: Zu schade...

Dabei bekamen wir noch gar nicht die Zeit wirklich miteinander zu spielen :)

A: Ähm....Sicher dass du kein kranker Stalker bist oder so?

X: nicht dass ich wüsste...

Aber man kann ja nie wissen^^

Seine Antworten wirkten wenig spontan und er schien auch gar nicht erst zu versuchen sich irgendwie harmlos darzustellen. Es war klar, dass der Typ irgendwie einen an der Klatsche hatte. So sehr ich dieses ganze Spiel auch lächerlich fand, so sehr war ich auch fasziniert. Ich begann mich zu fragen, was für ein Mensch auf der anderen Seite dieser Verbindung stand und sich so etwas überlegte. Sicherlich ein ganz schön abgedrehter Zeitgenosse, dennoch interessant.

A: Wenn ich du wäre, dann würde ich das man überprüfen lassen ;)

X: So?

Bist du bewandert in diesem Gebiet?

A: Nicht mehr als der alttägliche Hobbypsychologe. Ich würde mich auch nicht auf meine Diagnose verlassen, wenn ich du wäre.

Für einen Intervall von einer Stunde blieb es dann still. Einwenig enttäuscht war ich, doch da es mich zumindest für eine Weile gut unterhielt. Es war vor allem besser als das angespannte Essen mit meinen Eltern. Meine Mutter lächelte angespannt und versuchte ein Tischgespräch in Lauf zu bringen. Mein Vater und ich beteiligten uns minder daran. Er gab es zwar nicht wirklich zu, doch ich wusste, dass er immer noch angepisst war.

„Lora kam heute aus der Werkstatt zurück." Meinte mein Vater dann fast so nebenbei. Ich allerdings sah sofort auf, als er meine einzige Möglichkeit auf Freiheit ansprach. Es schien ewig her zu sein, dass ich mit ihr gefahren war und das obwohl ich ja gestern erst mit ihr liegen geblieben war. Sie wurde wahrscheinlich auch ziemlich bald nach dem ich von Cassian mitgenommen wurde, abgeholt, da eigentlich ein Sensor anspringen sollte, wenn das Auto sich komplett abschalten musste. Mein Vater musste danach einen General Check angeordnet haben. Es wunderte mich allerdings, dass sie bereits zurück war.

„Es gib noch keine Ergebnisse, die schicken sie uns dann in den nächsten Tagen zu. Bis dahin bleibt sie auf jedenfall stehen." Sein warnender und fast strafender Blick galt mir, dass war mir ziemlich klar. Wie gesagt er war immer noch sauer.

„Ihr habt mir ja eh den Schlüssel weg genommen. Die Freiheit meines Zimmer schein in euren Augen ja zu reichen." Bist du bescheuert! Warum hast du das laut gesagt?

Sofort begann ich zu bereuen, dass ich das wirklich gesagt hatte, doch ich nahm es nicht zurück. So oder so war mein Vater jetzt wieder wirklich wütend und ich wollte ihm zumindest die Stirn bieten.

„Alea." Ermahnte mich mein Vater. Meiner Mutter entging auch nicht, dass sie da nun wieder ein Sturm androhte, doch sie wusste nicht, was sie tuen sollte. Vermutlich hätte sie aber auch nicht helfen können.

„Stimmt ja." Das Kiefer meines Vater begann sich anzuspannen und mir wurde selbst etwas ,mulmig zu mute. Mir war ja klar, dass das alles ziemlich dämlich war und dennoch war ich einfach nur wirklich angepisst, dass sie mir etwas verheimlichten. Es musst ja etwas schlimmes sein, sonst könnten sie es mir einfach erzählen.

„Dafür bist du selbst verantwortlich und das weist zu genau!" Mahnend klang seine Stimme und dennoch war es ein klarer Vorwurf. Er schien wohl den Grund für meine Flucht zu verdrängen.

„Ihr könnten mir einfach die Wahrheit sagen!" Plötzlich schienen sowohl meine Mutter als auch mein Vater geschockt. Ich hatte wirklich keine Ahnung was es mit dieser Miriam auf sich hatte, doch meinen Eltern war das alles andere als egal. Sie gaben mir einfach keine Antwort und ich hasste es.

„Es geht dich nichts an." Ich sprang fast schon von dem Stuhl und drehte mich um. Ich brauche diese Diskussion nicht noch einmal. Es reichte mir. Sie wollten es mir nicht erzählen, klar hätte ich es auch vergessen können, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es wichtig war.

„Lasst es einfach." Mit diesen Worten verschwand ich wieder in meinem Zimmer und lies die Tür hinter mir verschließen. Wie perfekt getimed begann es an meinem Handgelenkt wieder zu vibrieren. Es war wieder die unbekannte Person.

X: Es ist für einen Menschen unmöglich einen Anderen objektiv zu beurteilen.

A: Wohl war

Willst du mir nun endlich sagen, was du von mir willst?

X: Wieso muss ich den was von dir wollen?

A: Warum solltest du mir schreiben, wenn du kein Ziel verfolgst?

Für ein paar Minuten kam keine Antwort und ich lies den Arm wieder sinken. Langsam trottete ich auf das Fenster zu. Die Vorhänge waren noch zugezogen. Einige Minuten stand ich da und starrte gegen den roten Stoff. Ich versuchte mich wieder etwas einzukriegen, doch ich war einfach nur wirklich genervt.

X: Hältst du soviel misstrauen in mich?

A: Ich kenne dich doch gar nicht...

Aber wenn du es schon ansprichst: JA!

X: So gereizt! Du solltest lieber aufhören deine Stirn unnötig in Falten zu legen.

A: Ich brauch keinen tollen Radschläge von dir!

Ich riss die Vorhänge auf.

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt