Verhindern konnte ich dann schließlich nicht, dass der Montag auf mich zu kam. Mit vor Kälte zitternden Körper wachte ich auf. Meine Lieder waren schwer und mein Blick trüb, als ich es endlich geschafft hatte sie zu öffnen. Ich zog mich aus der knisternden Bettwäsche. Mein Kopf tat höllisch weh, noch schlimmer als am Sonntag. K war schon längst wieder weg, als die schmerzen richtig begannen. Sofort war ich ins Bett gerutscht und hatte versucht so die Kopfschmerzen etwas zurück zu drücken, doch es hatte nicht wirklich funktioniert.
Trotz allem würde ich mich sicher nicht von der Schule drücken, da Cassian und ich noch ein paar Sachen zu besprechen hatten wegen dem Projekt. Eigentlich wollte ich ihn zwar nicht sehen, da mein Kopf schon genug schwirrte, außerdem sah ich alles andere als gut aus. Irgendwie schaffte ich es dann doch ohne große Fragen von meiner Mutter aus dem Haus. Sie schien an jenem Morgen mindestens genauso müde aus wie ich. Schon seit einiger Zeit hatte sie dicke blaue Ringe unter den Augen und ihre Haut wirkte fahl. Irgendwie schien ihr Haar auch in den letzten Tagen noch grauer geworden zu sein. Meinen Vater hatte ich kaum gesehen in den letzten Tagen. Er war oftmals lange im Büro gewesen oder im Arbeitszimmer verschwunden. Keine Ahnung ob er mir nun wirklich aus dem Weg ging oder ob ich das nur hinein interpretierte.
Der Wind war wieder eisig und es schien nicht mal die tolle Hightech Termojacke dagegen zu helfen. Ich schlang meiner Arme nur fest um meinen Körper und lief weiter. Ein paar holte ich tief Luft, doch die kalte Luft in meinen Lungen schien alles noch schlimmer zu machen. Ich war wirklich langsam. Es schien ewig zu brauchen, nur um einen kleinen Schritt zu machen. Unaufhörlich dröhnte es weiter in meinen Ohren.
Nach einer halben Ewigkeit hatte ich es dann endlich geschafft. Ich stand vor dem so ziemlich hässlichsten Gebäude in der ganzen Stadt. Hoffentlich stellt keiner unnötige Fragen.
Langsam quälte ich mich die Stufen in den letzten Stock hinauf. Aufgegeben hätte ich am liebsten schon nach dem ersten. Mein Bauch hatte leicht begonnen zu krampfen und meine Beine begannen langsam ganz weich zu werden und mich kaum noch tragen zu können. Fast erleichtert kam ich dann endlich oben an. Mit meiner Hand griff ich gerade nach der Klinke um die Tür zu öffnen, als ich von hinten etwas hörte. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Cassian auf mich zu rollen. Mein Herz begann wieder schneller zu schlagen.
„Hallo Cassian." Ganz leicht begann er zu lächeln. Ich öffnete die Tür und wir beide betraten den leeren Raum. Es viel mir schwer richtig schnell zu gehen, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Ich ging mit Cassian zu seinem Platz und lehnte mich gegen seinen Tisch. Eine Weile blieb ich ganz still stehen und versuchte gegen die aufkommenden Schwindel zu kämpfen.
„Geht es dir gut?" Cassian sah zu mir und ich wusste, dass er mir wahrscheinlich ansah wie schlecht es mir gerade ging, dennoch versuchte ich zu lächeln.
„Bin nur etwas müde." Plötzlich sah Cassian mich dann an und hob seine Hand. Seine Finger waren ganz Kalt, weshalb ich etwas zusammenzuckte, als er seine Hand an meine Wange legte. Mein Gesicht musste nun glühen, zumindest fühlte es sich so an. Langsam hob ich ebenfalls einen Hand und legte sie über seine. Ich zog sie vorsichtig von meiner Wange und wollte sie zurück auf seinen Tisch oder seinen Schoß legen, doch irgendwo schien ich fast mitten in der Handlung wie stecken geblieben. Etwas in mir schien vergessen zu haben was es tuen wollte. Nun schienen unsere Hände in der Luft zu schweben. Unsere Finger begannen sich zu kreuzen und es wurde ganz warm. Irgendwie war es ganz komisch. Ich würde nicht unbedingt lügen, wenn ich sagen würde, dass ich es auch irgendwie genoss. Lange hielt das allerdings nicht an, da langsam unsere Klasse begann sich zu füllen. Wir ließen unsere Finger wieder auseinander gleiten und ich ging zurück an meinen Platz.
Irgendwann begann dann auch der Unterricht. Drei Stunden oder so hielt ich es aus, dann war endlich große Pause. Schnell räumte sich der Klassenraum. Basti war in Geschichte eingeschlafen und schien auch so schnell nicht auf zu wachen. Cassian war auch noch da geblieben und begann sich nun langsam umzudrehen. Wir waren nun die einzigen noch im Klassenzimmer. Trotz sich drehenden Bild vor meinen Augen erhob ich mich auch langsam und ging auf Cassian zu. Es überraschte mich wirkliche Sorge in seinen Augen sehen zu können.
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Born - Pregnant 2
HorreurDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...