Back - Cassian

86 9 0
                                    

Mein kleiner Ritter,

So lange habe ich dich nun schlafen lassen.

Wie auch ich wurdest du ins ewige Eis eingesperrt,

Versteckt von der Welt, die unser eins fürchtet,

Vor den Menschen, die uns beide so schrecklich fürchten.

Wie ich metzelste auch du tausend nieder.

Dein Beil spaltete ihre zuckende Leiber.

Der Meister sammelt seine Schergen um sich

Und auch für dich wird es Zeit

Dich aus deinem eisigen Grab zu erheben.

Erinnere dich wieder an die Aufgabe die man dir zugewiesen hat.

Entlang des Glases begann sich das Eis wie ein dünnes Netzt auszubreiten und mir langsam den Blick auf die erstarrte Welt zu nehmen. Luft glitt eiskalt in meine Lungen und drang im kalten Nebeln wieder über meine Lippen. Mein ganzer Körper war erstarrt und kalte Ketten schlangen sich um meine Gelenke. Müdigkeit lies meine Augenlieder immer wieder zufallen. Immer wieder sackte mein Körper in sich zusammen und brachte die Enden der Ketten zu rasseln. Sie schienen mit meinem Rollstuhl zu verwachsen und sich sacht auf den Boden nieder zu legen. Einzelne Male hob ich meine Handgelenke leicht an und doch ich würde sie nicht brechen.

„Gib dir keine unnötige Mühe." Ich erkannte die Stimme wieder, doch mein Kopf war einfach nur leer, weshalb ich es nicht schaffte ihr wirklich einen Namen zu geben. Sie gehörte dennoch ganz sicher einer Frau und sie schien mich auch zu kennen, so vertraut wie sie mit mir sprach. Weit und hoch hallten ihre Schritte, als sich um mich zu schleichen schien. Mein Körper sackte vor Müdigkeit etwas nach vorne.

„Spar dir deine Kraft noch etwas auf. Bald wird es so weit seien und du kannst dich von selbst aus diesen Ketten befreien." Weiter schlug sie in meinem Rücken ihre Kreise und beobachtete mich dabei ganz genau. Ihre Blicke bohrten sich regelrecht in meinen Rücken und hinterließen dort brennende Spuren. Mein Rachen war trocken und kratzte als meine Lippen, wie von selbst zum sprechen ansetzten.

„Die Zeit vergeht hier schleichend. Ich kann nicht sagen wie viele Tage, noch Stunden vergangen sind, seitdem mich unser Meister in diese Welt sperrte." Gequält begann ich zu husten, als ich meinen kurzen Wortfluss beendet hatte.

„Du weist selbst wie schwer deine Wunden waren. Sei froh, dass man dich an jenem Abend nicht in der Nacht verschwinden lies." Nun klang ihre Stimme spöttisch. Es begann mich zu irritieren. Frustriert zog ich an meinen Ketten und wollte mit einem mal nur noch Freiheit. Die Müdigkeit war allerdings immer noch alles überragend.

„Lasst mich frei!...Ich bin schon so lange hier. Langsam wird es mir leid." Fest drückte ich meine Lippen aufeinander, als würde etwas in mir diese Worte bereuen. In meinem Kopf begann sich das alles mehr als merkwürdig anzufühlen, da ich mir nicht einmal sicher war, ob das nun auch wirklich meine Worte waren. Es fühlte sich zumindest nicht so an. Ihre Sinn wollte ich auch noch nicht ganz begreifen.

„Hör auf dich auf den letzten Metern quer zu stellen. Bald wird die Zeit kommen. Übe dich einstweilen noch etwas in Geduld." Die lauten hallenden Schritte kamen zum stillstand.

„Das alles scheint mir nicht mehr richtig zu sein." Warme dünne Finger legten sich sacht auf meine linke Schulter und begann über sie zu streichen. Nun war da wieder etwas vertrautes, dass mir nicht wirklich klar werden wollte.

Meine Lider wurden schwerer und irgendwann schaffte ich es dann kaum noch sie offen zu halten. Ich sackte weiter in dem Rollstuhl zusammen und spürte wie mal wieder alles um mich herum verschwamm.

Wir alle müssen Opfer bringen,

Doch erinnere dich an das Versprechen, dass du damals gegeben hast.

Bereue nicht den Weg den du eingeschlagen hast.

Hör mir einfach zu

Es wird Zeit für dich wieder aufzuwachen.

Das erste was ich hörte war ein dumpfes und dennoch schrilles Piepsen. Es störte die sonst soweit vorherrschende Ruhe. Mein Körper fühlte sich taub an. Ich holte trief Luft und versuchte ihn wieder mit Leben zu füllen. In meinem Kopf begann es zu rumoren. Das Piepsen wurde immer lauter und begann sich mit dem Dröhnen in meinem Kopf langsam im Einklang zu bewegen. Mein Herz begann in meiner Brust zu trommeln und mir fast die Brust zu sprengen. Erneut begannen meine Füße zu brennen und ich wollte sie auch wirklich bewegen. Ich war so dumm, so dass ich sogar vergessen konnte, dass meine Beine einfach nur noch shit waren. Ich hätte lachen können, doch ich konnte mich noch immer nicht rühren.

Das dröhnen wurde lauter, genauso wie das Piepsen und mit einem mal begann ich eine Berührung zu spüren. Kalte Finger legten sich um meine rechte Hand und drückten ganz leicht zu. Ich war nicht allein, doch umso schlimmer war es nicht sehen zu können wer es war, der da an meinem Bett stand. 

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt