Ein Problem

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Die Stelle begann schrecklich zu brennen. Ich drückte eine Hand auf mein rechtes Knie. In meinen Ohren rauschte noch leise das schreien eines leisen Stimchens, dazu kam dann ein weiteres lautes Schreien, dass ein anderes war. Es durchriss die Dunkelheit und lies mich zusammen zucken. Fast hätte ich auch schon aufgeschrien, da es in meinen Ohren brannte.

„Wahhhhhhhhh!" Lautes Stimmengewirr begann sich um uns zu drehen. Alles um mich herum begann sich anzuspannen. Eine Frau schrie auch noch. Sie klang wütend und schließlich begann es dann auf meiner Wange zu brennen.

„Du Idiot! Ist dir klar was du ihr angetan hast? So wird sie nie einen vernünftigen Mann bekommen." Sie hatte das schon oft zuvor gemacht. Als ich noch ganz klein gewesen war hatte sie mich auch geschlagen. Bei Schelte war sie nicht knausrig gewesen. Ich war noch ein kleiner Bub gewesen und wollte doch nichts böses. Meine Schwester hatte ich nur lieb gehabt und zeigte ihr das auch, sowie es halt auch meine Eltern getan hatten. Mama hatte das gesehen und mich geschlagen. Noch Tage danach hatte meine Wange gebracht. Für die nächsten Tage wollte sie nicht mit mir sprechen. Ich mied meine Schwester. Mama wollte anscheinend ja nicht, dass ich sie gerne hatte. Ich war so froh, als sie wieder mit mir gesprochen hatte.

„Es tut mir leid..." Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah Anastasia. Dicke Perlen aus Schweiß sammelten sich auf ihrer Stirn und rannen nur langsam wieder hinab. Für einen Moment ignorierte ich dann unsere Mutter und langte nach der Hand meiner Schwester.

„Wahhhhh!" Sie drückte meine Hand fest und wand sich. Ihr Gesicht war blass und ihre Augen glitzerten feucht, als sie mich ansah.

„Mit geh nicht." Sie drückte meine Hand noch fester und sah mich flehend an. Ich sank vor ihr auf die Knie und legte meinen Kopf auf ihre Hand. Flehend begann ich sie dann zu bitten:

„Ich bitte dich....sei mir nicht böse für, dass war ich dir angetan habe. Ich habe nicht wirklich nachgedacht." Ich wich nicht von ihrer Seite. Irgendwann war sie dann endlich auch eingeschlafen, doch ich konnte es nicht. Die ganze Zeit saß ich nur da und beobachtete sie. Ihre Stirn war immer noch schweißnass. Vorsichtig wischte ich den Schweiß weg. Immer noch war ihr Gesicht so schrecklich blass und ich begann mir schreckliche vorwürfe zu machen. Es war klar, dass wir nicht so weit hätten gehen sollen, so wollte ich es dennoch nicht. Stunden hatte sie gelitten. Nur für ein kleines Wesen, wie sollte ich sie lieben. Sie hatte so unglaublich viel Schande über uns gebracht.

„Alles wird doch gut oder?" Hörte ich Anastasia leise flüstern. Eilig hob ich meinen Kopf und sah an. Kleine Tränen rannen ihr übers Gesicht. Sie schien genauso verzweifelt zu sein, wie ich.

Lügen war falsch und das so unglaublich, dennoch konnte ich ihr meine Zweifel nicht offen legen. Ich war so dumm. Wie hatte ich nur so unvorsichtig sein können? Ich würde nie das Oberhaupt dieser Familie werden können. Alles was ich geleistet hatte war es Schande über meine Familie zu bringen.

„Ja...Ich werde alles tuen, damit es euch gut geht. Ich verspreche es dir." Sie begann zu lächeln und meine Hände fest in ihre zu nehmen.

Auch während Cassian sich weiter in seiner Welt aus Träumen befand, drehte sich die Welt um ihn herum weiter.



Die Wohnung war an jenem Nachmittag leer, nur Katrin saß in ihrem Zimmer und wollte sie eigentlich noch anstehender Arbeit widmen. Gar so leicht wollte man es ihr allerdings nicht machen. Kopfschmerzen brachten sie dann irgendwann dazu aufzuhören und sich lieber noch etwas hin zu legen. In der letzten Zeit ging es ihr nie besonders gut. Alte Wunden begannen sich langsam wieder zu melden. Zusätzlich kamen noch Probleme mit Cassian dazu. Ihr entging nicht, dass sich sein Zustand merklich zu verschlimmern begann. Es störte sie, dass man nicht reagieren wollte, egal was sie tat oder gar sagte. 

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt