„Wir müssen uns beide wohl noch etwas gedulden." Ohne mir wirklich Zeit zu geben darauf zu reagieren, lies sie ganz langsam ihre Finger von meinen Augen gleiten.
„Hei Junge!" Die Stimme riss meinen Körper in die Luft und lies mich kurz zusammen zucken. Ich riss die Augen kurz weiter auf und wie auch schon Zuhause, als ich Aleas Stimme die letzten Male gehört hatte war sie nun verschwunden. Ich werde verrück!....ganz sicher.
„Was machst du denn hier?" Ich riss mich aus der Starre und begann mich langsam umzudrehen. Das wars also schon mit meinem Ausflug. Sehr weit habe ich es ja nicht geschafft...
„Ich wollte mich nur einmal kurz etwas bewegen." Mein Gehirn schien von den Medikamenten noch sehr langsam zu arbeiten, da ich erst jetzt die, zu meiner Überraschung, etwas harsch klingende Schwester wieder erkannte. So weit ich noch weis hieß sie Sarah oder etwas ähnliches.
„Du solltest wirklich wieder ins Bett. Dein Glück scheint zwar wirklich groß zu sein, doch mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen." Enthusiastisch trat sie näher auf mich zu und wanderte einmal um mich. Fest umfingen ihre Finger die hinteren Griffe meines Rollstuhles und begannen mich zu schieben. Manchmal wünsche ich mir echt einen modernen Rollstuhl.
„Wenn sie mich fragen ist Glück recht relativ." Ich war nicht wirklich darauf aus mich mit ihr zu unterhalten, doch es fühlte sich fast so an, als müsste ich das klarstellen. Beinahe hätte man ja sonst das ofensichtliche übersehen können.
Endlich Zuhause saß ich dann einfach nur in meinem Rollstuhl und starrte auf die Platte meines Schreibtisches. Eigentlich hatte ich mich ja hingesetzt um etwas zu zeichnen, doch es kam einfach nicht heraus. Irgendwie konnte ich mich nicht einmal überwinden den Bleistift in die Hand zu nehmen. Leblos lagen meine Hände auf meinen Beinen. Ich war wahnsinnig schlecht genau und depressiv. Aus Verzweiflung hatte ich sogar freiwillig die Medikamente geschluckt, die man mir noch streng verordnet hatte. Es sollte gegen das Pochen in meinem Kopf helfen und auch irgendwie andere Folgeerscheinungen unterdrücken. Es hilft nicht...
Immer wieder hörte ich auch hinter mir, wie die Tür aufging und Katrin hinein sah. Ich drehte mich nicht herum, wenn sie wissen wollte ob es mir gut, dann sollte sie mich fragen. Außerdem sieht man es mir an.
Casus verließ auch nicht mehr wirklich dass Zimmer und beobachtete mich die ganze Zeit. Sein Blick brannte sich regelrecht in meinen Rücken, doch ich sagte auch zu ihm nichts. Er war generell komisch, seitdem ich zurück war. Nicht dass wir zuvor viel gesprochen hatten, doch nun war da etwas komisches an seinem verhalten. Er schien auf mich wirklich nachdenklich, doch ich konnte mir nicht vorstellen was ihn nun wirklich so beschäftigte. Er schien sich ja nicht mal viele Gedanken nach meinem Unfall gemacht zu haben. Dabei war er Schuld.....genauso wie diese Schlampe!
In einem unbeobachteten Moment begann mein Arme ruckartig über die Tischplatte zu wischen und alles was darauf lag segelte mit Inbrunst zu Boden. Das Pochen in meinem Kopf wurde noch schlimmer und ich begann verkrampft eine Hand gegen meine Schläfe zu drücken. Wieso erinnerst du dich Idiot auch noch daran! Denk an etwas anderes, alles ist besser als das.
„Wahh!" begann ich aus Frust zu brüllen. Casus war schon längst aufgesprungen und kam zu mir. Er war nun allerdings die letzte Person, die ich in meiner Nähe haben wollte. Ich wollte nun auch wirklich mit niemanden reden. Es war schon fast Ironie, dass er nun besorgt eine Hand auf meine Schulter legte. Ich schubste sie nichtmal einen Atemzug später schon wieder hinunter, bewegte mich allerdings keinen Millimeter.
„Cassian beruhig dich!" kam nun nicht mehr von Casus sondern von meiner großen Schwester, die natürlich, wie nicht anders zu erwarten in das Zimmer gestürmt war. Können mich die Menschen nicht einfach alleine lassen! Ich will nicht mit jemanden reden oder auch nur einen anderen Menschen atmen hörn. Fuck!
„Lasst mich, einfach!" Ich drehte mich nun endlich herum und wäre Katrin fast über die Füße gefahren, wenn diese nicht zur Seite gesprungen wäre. In der Mitte des Raumes blieb ich dann stehen und holte ganz tief Luft. Irgendetwas in mir schien langsam wie eine Mauer mit losen Steinen in sich zusammen zu brechen und Tränen begannen ähnlich Wasserfällen aus meinen Augen zu fliesen. Für einen Moment reagierte der Rest meines Körpers nicht auf die Tränen, dann holte ich erneut tief Luft und mein ganzer Körper begann verkrampft zu zucken. Letztendlich begann man mich auch schluchzen zu hören. Fest begann ich meine zitternden Hände auf meine Augen zu drücken, um den Tränenfluss zu stoppen, doch es half nichts.
„Scheiße!...Scheiße! Scheiße!" lauter begann ich danach weiter einfach nur noch zu schluchzen. Ich sank weiter in meinem Rollstuhl zusammen und es war mir ganz egal wie sehr sich mein Brustkorb darüber aufregte und zu schmerzen und ziehen begann.
Sonst war es unglaublich still um mich herum, was es nicht unbedingt besser machte, sondern mir die Kehle nur noch enger zusammen zu schnüren schien. Es viel mir unglaublich schwer auch noch irgendetwas von mir zu geben und sogar der ausdringende Atem begann sich in einem dicken Klos zu stauen. Ich bin so ein verdammtes Opfer... Oh Gott!
„Cassian?" Katrins Stimme klang verunsichert, als sie sich vor mich hockte und mir eine Hand auf die Schulter legte. Ich wollte das nicht unbedingt, doch was sollte ich anderes machen. Meine Körperkontrolle war gleich null. Ich saß einfach nur in meinem mindestens 20 Jahre alten Rollstuhl und heulte wie damals mit 13 als ich im Krankenhaus von dem Unfalltot meiner Mutter erfahren hatte.
„Beruhig dich....es wird alles sicher wieder gut." Am liebsten hätte ich verächtlich gelacht, so unglaubwürdig wie das aus ihrem Mund klang, doch meine Kehle war immer noch nur noch so dick wie ein Strohhalm. Ich schob also nur noch ihre Hand von meiner Schulter und sah sie dabei aus meinem Tränenverschmierten Gesicht an.
„Nein...Nein! Es wird nie wieder alles gut. Sie ist weg und ich bin ganz allein." So wütend ich auch war, umso leiser klang meine Stimme in diesem Moment. In Katrins Augen begann ich nun auch Tränen zu sehen, doch mehr heraus stach die Verzweiflung.
„Aber nein! Du hast uns doch." Ich glaubte fast eine Bitte oder ein verzweifeltes Flehen heraus zu hören. Einwenig muss ich aus zugeben, dass ich mir gewünscht hätte, dass alles so einfach wäre. Vielleicht bin ich auch nur der einzige, der das versteht.
Langsam begann ich also nur den Kopf zu schütteln und aus meinen Tränenschleier heraus zu lächeln. Katrins Züge wurden somit als Reaktion nur noch länger. Es tat weh sie so zu sehen, doch wenn es einfach nun mal so war.
„Es tut mir leid..." Seit sehr langem meinte ich das wirklich ernst und ich hasste es sofort. Ich hätte voll gerne jetzt einfach gelogen.
„Ohh Cassian..." Sie hob sich etwas nach oben und schlang ihre Arme fest um mich. Ihr Körper zitterte. Ich blieb leise und überlegte was ich nun tuen sollte. Soll ich leise bleiben oder lügen?
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Hey Leutchens,
Eine Woche wieder Daheim und morgen fahr ich schon wieder weg übers Wochenende (Haiiiiiiiiiii) Kann also sein, dass die nächste Tage mal wieder ausfällt, weil ich voll müde seien werd.
Ich wollte mich auch bei euch entschuldigen, dass die Kapitel immer so spät kommen (halb zwölf *hust*), aber ich hab aus Irland eine schöne Grippe mitgebracht und irgendwie braucht mein Hirn nun länger um richtig deutsche Sätze heraus zu bringen. Aber ich bin schon froh, dass ich es überhaupt schaffe! (Jubeln!!!)
Wie immer auch vielen dank, dass ihr die Geschichte weiter lest und dass ich ihr Stimmen gebt und ab und an auch ein kleines Kommentar.
Was ich noch wissen wollte:
Findet ihr die Geschichte wirklich gut/ spannend? Irgendwie ist sie für mich nämlich etwas.....anstrengend. (Vielleicht liegt es auch an der Erkältung oder die dämliche Schule....)(Danke auch, dass ihr euch meine persönlichen Nachrichten auch gebt :) )
Mini<3
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...