Eine Untersuchung- Cassian

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Leblos lag ich da und starrte an die Decke. Es war fast zu ruhig um mich herum, dass einzige was man wirklich als Geräusch wahrnahm war das Gluckern des Tropfes, der an mir hing. Das taube Gefühl ging von der Nadel aus und breitete sich weiter in meinem Körper aus. Immer wieder holte ich tief Luft und versuchte die Umgebung zu verdrängen. Um mich herum war es karg, so einfach, dass man fast nichts hatte, dass einem Erinnerungen bot. Ich begann schon fast die elektrischen Wellen zu spüren, die von dem kleinen Gerät an meiner anderen Hand ausgingen, als es begann Daten zusammen mit der Matratze auf der ich lag zu sammeln. Der mir mehr als suspekte Arzt vom Vortag saß hinter einer Scheibe aus Glas und musterte fasziniert die Daten auf dem Bildschirm. Neben ihm stand Sarah. Wie so oft in den letzten Stunden schien ihr Blick besorgt. Ich konnte mir nicht helfen, als zu glauben, dass sie etwas wirklich schweres mit sich trug. Jedes mal wenn sie mich anfasste, sei es nur weil sie meinte helfen zu müsse, sah ich ihre Finger zittern. Tiefe Panik schien sich in ihr verankert zu haben. Ich sprach sie auch nicht großartig darauf an, da es mir im großen und ganzen nicht sehr viel bedeutete. Alles an was ich denken konnte war, dass ich endlich wieder heraus kommen würde. Endlich nichtmehr hinter Wänden, voll mit Technik eingesperrt, die jeden Atemzug von dir analysierte und speicherte.

Mein Körper wurde durch das Gift, dass sie nun durch meinem Körper schossen langsam schwer und meine Lider drückten langsam nach unten. Ich schaffte nur noch leichte Atemzüge, da meine Lungen langsam etwas träge wurden. Es war als wäre ich lange unterwegs gewesen und mein Körper müsste mich nun schon dazu drängen dem Schlaf näher zu kommen. Stumm hörte ich das Räuspern des Arztes aus den Lautsprechen dröhnen.

„So wir starrten nun den Test. Versuch dich einfach zu entspannen und an möglichst nichts spezielles zu denken." Zum Glück können sie noch nicht genaue Gedanken mässen.

Leicht schaffte ich es noch über mein eigenes Kommentar zu schmunzeln, doch dann war mein Körper auch bald wieder zu schwach. Langsam schloss ich meine Augen und begann die kleinen Bots in meinem Kreislauf zu spüren. Gemächlich drehten sie mit dem Strom ihre Runden und begannen zusätzlich, während das Medikament wirkte noch Daten aus meinem Inneren auszuzeichnen. Das schlimmste ist, dass sie noch Tage in mir verbringen werden, bevor ich sie wieder heraus bekomme. Ich stehe also unter Bewachung....Ha! Ob meine Schwester das angeordnet hat?

Gleichzeitig spürte ich das leichte heben und senken meiner Brust. Alles an mir wurde etwas taub und schwer, als ich begann langsam in eine künstliche Traumwelt zu gleiten. Ein erneutes mal begann ich dann nach schieren Stunden der Dunkelheit wieder die Augen zu öffnen. Ich war nun nicht mehr im Krankenhaus, in diesem schrecklichen Zimmer, sondern wieder in meinem Rollstuhl, vor der hellen Fensterfront, die mir eine vom Frost bedeckte Weld zeigte. Es wirkte fast wie Schnee und gab allem einen leicht malerischen Touch, doch die Welt um mich herum war eingefroren. Sie schien in einem Moment gefangen zu sein, als würde jemand verzweifelt an einer Erinnerung festhalten. Ich erinnerte mich an das letzte mal, als ich hier gewesen war. Zaghaft versuchte meine Finger zu bewegen. Noch mit steifem Nacken sah ich auf sie hinab und beobachtete wie sich einer nach den anderen nach meinem Willen hob und senkte. Einwenig fehlten die grauen Schatten der Flocken, die auf die Erde fielen und doch einen leichten Zucker über die Welt legten. Ganz bewegen konnte ich mich trotz allem nicht. Einwenig meinen Kopf und Teile meiner Hand und Arme konnte ich spüren und auch bewegen, der Rest war immer noch erstarrt. Es schien lange zu dauern, bis mein Körper vollständig erwachte. Gerne hätte ich meinen Kopf weiter gedreht, um mehr von der Landschaft zu bewundern, oder auch nur um zu wissen, wo ich denn war. Ich wollte sehen in was für eine Welt mich mein Verstand gebracht hatte, was er mir damit überhaupt zeigen wollte. Wieder einmal schien allerdings wieder nicht ich derjenige zu sein, der den Verlauf hier bestimmte. Hinter mir begann ich etwas zu spüren. Ein warmer Körper brannte seine Male in meinen Rücken, als dieser sich langsam hinter mich stellte. Langsam spürte ich dann wie eine Hand sich auf meinen Kopf legte. Lange zarte Finger begannen dann durch mein Haar zu streichen. Kein Ritter schien sich ihnen in den Weg zu stellen, so dass die Finger ganz flüssig durch mein Haar gleiten konnten. Auf eine komische Art und weise war es angenehm, so dass ich es für einen ganz kurzen Moment wagte die Augen zu schließen. Immer stärker begann ich den Druck auf meinem Kopf zu spüren, bis die Hand langsam begann nach hinten meinen Kopf hinab zu gleiten. Ganz sanft strich sie in meinem Nacken über meine ersten Halswirbel. Mein Körper begann leicht zu zucken. Meine Lippen öffneten sich einen Spaltbreit, um angehaltene Luft heraus zu lassen. Ich spürte ein Ansteigend der Wärme in meinem Rücken. Leicht strichen dann ihre zweite Hand meinem Hals entlang und fuhr langsam hinauf zu meinem Kinn. So drängte man meinen Kopf leicht dazu sich in den Nacken zu legen. Ich keuchte als ich spürte, wie die Nägel der einen Hand begannen sich sanft in meine Haut zu bohren.

Ein Körper schien sich nun langsam gegen meinen Rücken zu drücken, so als wäre der Rollstuhl nicht da. Ich begann zu spüren wie sich die Wärme wie lodernde Flammen auf meinem Rücken verbreiteten. Plötzlich sackte ich etwas nach vorne, bis ich harten kalten Boden unter meinen Knien spürte. Sofort begannen sie zu schmerzen und leichte etwas aufgeriebene Stellen leicht zu brennen, was der kalte Boden allerdings sofort wieder begann zu lindern. Durch den Druck der beiden Hände lehnte ich etwas zurück und stieß gegen den augenscheinlich fast zierlichen Körper der Person hinter mir. Fast leblos sackten meine Arme zur Seite. Hinter mir begann man sich zu bewegen und ebenfalls langsam auf die Knie zu sinken. Ich begann den weichen weiblichen Körper hinter mir ganz deutlich zu spüren, als er sich mehr und mehr begann gegen mich zu drücken und meinen Körper so weiter aufrecht zu halten. Es war ein schönes, warmes Gefühl. Eine Hand lag nun auf meiner Brust und die Andere strich ganz sanft über mein Gesicht. Sanft vorsichtig bedacht legte sie sich über meine Augen.

Dulcis inferior servis

Es war eine warme weibliche Stimme, die nun von fern zu mir drang und mir leise befehle zu zuflüstern schien. Etwas näher schien man mich zu sich locken zu wollen, doch immer noch konnte ich mich nicht bewegen. Ich war in der Bewegung gefangen, in der sie mich hielt.

Habes habere patientius

Ich verstand nicht recht, was sie zu mir sagte, dennoch hörte ich ganz genau zu. Ohne genaues wissen versuchte ich mir jedes Wort genau einzuprägen. Ich wollte sie später genauso wiedergeben können.

Mox iterum videbimus invicem

Fester begann sich ihr Arm um mich zu schlingen, als sie mich weiter in die Luft zog. Es schien für sie kein Problem zu sein diese Kraft aufzuwenden.

Deinde de somno surgere adiuvet

Das brennen in meiner Brust begann unangenehmer zu werden, mit jeder Minute die es andauerte. Mein Körper begann zu zucken, da es fast schon zu schmerzen begann auszuarten. Keuchend drang Luft nun nur noch aus meinem Körper. Leicht begannen meine Lungen zu krampfen.

Sed tempus me et da mihi

Fast schon begann ich aufzuschreien, als Flammen in mir hohe Wellen zu schlagen schienen. Langsam gaben mir die Hände wieder frei und ich sackte leblos nach vorne. Die Wärme in meinem Rücken schwand dahin, genauso wie ein eigentlich noch scharfes Bild. Alles um mich herum begann sich zu drehen, so dass es mein Körper nicht schaffte auf den Boden zu schlagen, stattdessen fühlte es sich an als würde ich in einen eiskalten See stürzen. Ich wollte strampeln und mich wieder an die Oberfläche tragen, da ich bereits spürte wie die Luft in meinen Lungen langsam zu neige ging.

Immer weiter versank ich in einem Meer und Dunkelheit, bevor ich begann laut zu schreien und zu ächzen, als mein Körper unter dem Druck nachgab und die Lungen in meinem Körper zu implodieren schienen. Immer weiter schienen sie sich zusammen zu drücken, ehe sie platzten. 


Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt