Langsam lies ich meinen Blick wandern, als ich nicht sofort etwas ausmachen konnte, dass dieses komische Gefühl erklärte. Ich begann schon zu glauben, dass das alles nur Einbildung gewesen war, doch dann begann ich etwas zu erkennen.
Nicht weit von mir entfernt auf der anderen Seite der Straße begann ich jemanden zu erkennen. Es war eine große Gestallt mit ganz hellem Haar. Er trug schwarze Kleidung, bis auf seine Hose, die dunkel rot gefärbt war. Sie lag eng an, nur übern den Sneakers saß sie etwas lockerer. Sein Blick traf direkt auf meinen, doch er wand ihn nicht ab als ich ihn bemerkte. Weiter starrte er mich einfach nur an und schien fast auf eine Reaktion meiner Seits zu warten. Seine Mimik war ganz klar, ohne große Regung, was ihn deshalb auch nicht wirklich gefährlich wirken lies, eher etwas desinteressiert. Du wirst paranoid. Was sollte er von dir wollen? Vielleicht findet er einfach nur, dass du dich voll komisch aufführst.
Langsam löste ich dann meinen Blick und beschloss nun endlich nach Hause zu gehen. Alles war wirklich einfach nur bescheuert. So gut es ging versuchte ich dann auch den Typen einfach zu verdrängen. Für einen ganz kurzen Moment ging das dann auch gut, doch dann als ich über die Straße lief, um mich nun wirklich auf den Heimweg zu machen, begann ich wieder Blicke in meinen Rücken zu spüren. Paranoia.
Einige Schritte lief ich dann noch ohne mich umzudrehen oder nur noch weiter über meine Paranoia nachzudenken, doch als ich dann um eine Ecke bog konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen, dass jemand sich gar nicht weit hinter mir befand. Sofort dachte ich an den Typen von vorhin und begann schneller zu laufen. Kann es wirklich sein, dass er mich verfolgt? Aber warum? Verdammt!
Ich wollte mich nicht umdrehen, da ich befürchtete er könnte sonst wie reagieren, wenn er bemerkte, dass ich ihn gesehen hatte. Was ist wenn er gar nicht reagiert. Er hat auch nicht weg geschaut, als ich ihm direkt in die Augen geschaut habe. Wenn dass nun irgend so ein Irrer ist.
Der Weg schien wirklich unglaublich lange zu dauern und mit jeder Minute begann ich mich immer mehr hochzuschaukeln. Ich begann mich unglaublich verloren zu fühlen und fast verzweifelt, eher mein Körper den Befehl ausgab zu laufen. Immer schneller und schneller begannen sich meine Beine vom Boden abzustoßen und nun wagte ich es auch meinen Kopf wehrend dem laufen nach hinten zu drehen. Tatsächlich begann ich den Mann zu sehen, der nicht unbedingt lief, aber schon schneller zu gehen schien, zumindest schien der Abstand zwischen uns nicht kleiner. Mein Herz schlug immer schneller je länger ich lief.
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„Cassian?" Katrins Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich hörte auf in dem Essen auf dem Teller zu scharren und sah zu Katrin. Ihr Blick schien etwas besorgt und das obwohl es in diesem Moment vielleicht den wenigsten Grund dafür gab. Ich fühlte mich überraschen gut und das trotz der Duschaktion von heute Morgen.
„Ja?" Wir saßen heute mal alle am Esstisch, selbst Casus, der sich nun wirklich komisch verhielt. Ich konnte nicht sagen was es war, doch etwas an ihm machte mich noch unruhiger als sonst.
„Wie wars heute in der Schule." Keine Ahnung wann sie mich das das letzte Mal gefragt hat.
„...Ganz gut eigentlich. Alea ist heute wirklich an mir geklebt." Ich begann zu lächeln und verspürte ein erneutes kribbeln, als ich an die vielen Küsse von heute dachte. Es war irgendwie unglaublich und zur gleichen Zeit entging mir nicht wie sich Anspannung begann auszubreiten.
„Schön." Ich war froh, dass wir nicht weiter darauf eingingen. Sehr viel hätte ich ihnen eh nicht erzählt.
Nach dem Essen verschwand ich in meinem Zimmer und schob mich an meinen Schreibtisch. Meinen Block räumte ich aus meiner Schultasche und begann den Stift anzusetzen. Schon während dem Essen hatte es mich in den Fingern gejuckt etwas zu zeichnen.
Selbst mir viel auf wie viel ich in den letzten Tagen zeichnete. Lange Zeit hatte ich das fast gar nicht gemacht und wenn meistens nur, weil mich Sachen beschäftigten oder ich eben komische Träume hatte. Heute hatte ich das zwar auch gehabt und man konnte gut sagen, dass der wirklich mehr als nur komisch war und dennoch war es nicht das was ich zeichnen wollte, doch auch nicht Alea, wie sonst die letzten Tage. Ihre Zeichnungen versteckte ich besonders gut, damit niemand der sie sah dachte, dass ich vielleicht verrückt wäre. Hauptsächlich waren es Portraits mit Bleistift gezeichnet, doch Gestern hatte ich dann wirklich etwas mehr gezeichnet. Gewisse Bilder hatten sich einfach in mein Gedächtnis eingebrannt und waren dann mit in das Bild gewandert, so auch etwa ihr nackter Busen. Es war nicht unbedingt der erste Impuls gewesen, als ich mit dem Bild angefangen hatte. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es einen gab, doch als ich dann das fertige Bild betrachteter, stand in einer öden, ausgetrockneten Landschaft, umringt von eigentlich schon toten Bäumen, Alea. Ihre blasse Haut schien silbern zu leuchten. Sie trug eine Art dunklen Rock, der allerdings auch etwas transparent war und vermuten lies was sich darunter ungeschützt befand. Schmalerer und dünnere Teile des Stoffes reichten auch bis hinauf und über ihre Schultern, doch sie saßen sehr locker und waren nicht mehr dort, wo sie seien sollten und schützen so nichts von Aleas Körper vor gierigen Blicken. Alles bestand nur aus Bleistiftstrichen und dennoch konnte ich wenn ich es ansah genau erkennen welche Farben alles hatte. Selbst jede Farbnuance ihrer Brust, von einem blassen porzelanfarbenen weiß, bis zu einem ganz leichten zarten rosa, dass fast dem ihrer Lippen glich.
An all dass dachte ich allerdings nicht als ich zeichnete. Meist dachte ich nicht wirklich an etwas, weshalb ich manchmal geschockt war, wenn ich dann nach einer Weile sah, was ich nun eigentlich gezeichnet hatte. Es hielt sich meist in Grenzen, außer einmal als ich aus einem Affekt heraus einen meiner Selbstmordgedanken in ein Bild gefasst hatte und eben das Bild von Alea.
Heute sollte es aber nicht meine Bilder sein, die mich überraschten sondern mein Bruder. Ich war selber etwas überrascht, als er mich ansprach. Seine Hand legte sich auf meine Schulter und riss mich aus meiner Konzentration.
„Bist du mal wieder am malen."
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...