Ich spürte ihren warmen Atem auf meiner Haut, als sich unsere Lippen kurz wieder lösten, so dass wir beide wieder Luft holen konnten. Diesmal war es ich, der den Abstand wieder zwischen schloss. Vielleicht waren es meine Hormone die durch meinen Körper pulsierten und mich komplett unaufmerksam machten. Es war als könnte allein ihr Geruch mich willen los machen. Langsam begann sich mich zu ihrer Marionette zu machen.
Das dumpfe quietschen der Tür brach den Zauber zu schnell wieder. Langsam löste Alea ihre Lippen wieder von meinen, zog dabei allerdings noch meine Unterlippe etwas mit. Ich konnte noch genau spüren an welchen stellen sie leicht zugebissen hatte, so dass meine Unterlippe leicht zu pulsieren schien. Weit wich Alea nicht zurück, hob lediglich den Kopf und betrachtete die Person, die nun die Klasse betrat. Das Lächeln verschwand nicht von ihren Lippen. Wer auch immer da stand, es schien ihr egal zu sein, dass er wahrscheinlich sehr wohl mitbekam was hier zwischen uns vorging.
„Hallo Basti. Schon so früh da?" Ich konnte mir nicht helfen, einwenig Genugtuung begann sich in mir auszubreiten, als ich seinen Namen hörte. Wie ich war er auch schwer in Alea verknallt und das sicherlich auch schon länger. Er war komplett ausgetickt, als er von Aleas Verschwinden erfahren hatte. Angeblich hatte er sogar drei Tage geschwänzt, um sie zu suchen. Basti war ein Rivale mit einem größeren Maul als Eiern in der Hose.
Langsam begann sich nun der Abstand zwischen Alea und mir zu vergrößern. Basti reagierte nicht auf Aleas Aussage, auch nicht als Alea sich begann von uns beiden weg zu bewegen. Ganz langsam, als würde sie die Aufmerksamkeit von zwei Jungen genießen, begann sie sich zu bewegen und Richtung meines Sitzplatzes zu wandern. Ich blieb noch etwas an Ort und Stelle, um den Überschwung an Hormonen wieder etwas abklingen zu lassen.
„Cassian?" Wie gestern auch lies sie sich langsam auf meinen Tisch gleiten und begann darauf zu warten, dass ich ihr folgte.
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Während sich die Welt für Cassian nur noch um Alea zu drehen scheint, beginnt hinter dem Rücken seiner Aufmerksamkeit sich etwa in Bewegung zu setzten. Ein Zeichen dafür war nicht nur die kleine Unterredung, die Casus mit der nicht ganz so fremden Frau hatte. Aleas Verschwinden blieb nämlich nicht lange unbemerkt, sowohl für Behörden, als auch für Institutionen die andere Ziele verfolgten.
Nun dürfte es wohl keinen mehr überraschen, der diese Geschichte verfolgt, dass nichts zufällig passierte. So waren nicht nur an Alea Veränderung zu bemerken, sondern auch an Cassian. Ihm war es nicht klar, da er zuviel mit den mentalen Folgen zu kämpfen hatte. So viel es allerdings Casus auf, der trotz der Konflikte mit seinem Bruder sich mehr und mehr begonnen hatte sorgen zu machen. Viele wussten nicht wie es gewesen war ihn vorzufinden. Sie glaubten, er hätte mal wieder einen dieser unsinnigen Versuche unternommen sich umzubringen, doch Casus schien es besser zu wissen. In jener Nacht, war Casus aufgewacht. Er war noch müde und hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, als er mitbekommen hatte wie Cassian das Zimmer verließ. Verschlafen drehte er sich nur etwas herum und versuchte erneut zu schlafen. Irgendwann begann er langsam weg zu dumpern, allerdings nicht für lange. Nur eine halbe Stunde begann zu vergehen, bevor er erneut aufwachte. Ein eigenartiges dumpfes wummern weckte ihn auf. Es war ein dumpfer Schmerz, ein Rest der Verbindung zwischen den Zwillingen. Es lag an ihm sich aus seinem Bett zu kämpfen. Schlaftrunken rutschte der junge Mann aus dem Zimmer und zu dem Badezimmer. Die Tür war noch verschlossen, doch die Schlaftrunkenheit lies ihn weiter hämmern.
Selbst war Casus nicht mehr klar wie er die Tür nun wirklich aufbekommen hatte, sei es nun mit dem Schlüssel gewesen, um die Tür im Notfall zu öffnen, oder ob sie gar nie wirklich verschlossen war und er einfach nur zu verschlafen gewesen war, um den Mechanismus zu begreifen, doch umso schrecklicher war dass was er innen dann Vorfand. Grelles Licht erleuchte den weißen mit Fliesen ausgelegten Raum, so dass ganz klar zu erkennen war, was passiert war. Der Rollstuhl von Cassian befand sie zu diesem Zeitpunkt am Ende des Raumes, direkt neben dem Waschbecken allerdings lag Cassian. Sein Körper rührte sich nicht und man sah auch nicht wie sich seine Brust gar hob oder senkte. Was aber zu erkennen war, waren die weit aufgerissen Augen und seine Zungenspitze die leicht aus seinem Mund hing. Man sah weder Blut noch sonst etwas, dennoch begann das Bild Casus einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Der Körper von Cassian lag leblos da, doch sein Kopf war nach hinten gekrümmt.
Casus, nicht ganz der Situation bewusst beginnt nach vorne zu stürmen und seinen Bruder herum zu drehen. Der Kopf seines Bruders sackte weiter nach hinten so dass er nun die fast schwarzen Augen seines Bruders sehen konnte. Sie starrten ihn an und wirkten lange nicht so leblos wie der Rest von Cassians Körper. Aus schreck lies Casus nun seinen Bruder los, so dass dessen Kopf erneut auf die Fliesen knallte. Weiter wich er zurück, als hätte er soeben in die Augen eines Monsters geblickt. Es war allerdings mehr die Tatsache, dass er diesen Blick nicht zum ersten Mal sah. Zu gut stand ihm nämlich noch die Erinnerung an jenen Tag, wo er Cassian und Alea aus versehen beim Sex beobachtet hatte. Für einen kurzen Moment bildete er sich ein ebenfalls in Aleas Augen nur noch schwarz gesehen zu haben. Er hatte es als reine Einbildung abgetan, dennoch war die Erkenntnis diese in den Augen seines Bruders wieder zu sehen gerade zu erschreckend.
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...