Der Pakt

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„Ohhh Gott!" Alle Blicke hefteten sich auf den leblosen Körper, der auf dem zweiten schwarzen Sockeln lag. Teilweise zeichnete sich bereits Löcher auf ihrer Haut ab, in der sich der Tod eingefressen hatte. Das dunkelblonde Haar allerdings war noch relativ dicht und ihr Körper steckte in einem langen weißem Kleid. Die gefalteten Hände auf ihrem Bauch zeigten einem ganz klar, dass dieses Mädchen eigentlich unter der Erde liegen sollte.

„...Du hast sie...wieder ausgegraben." brachte Casus hervor, als er das Mädchen sah. Katrin starrte das fahle Gesichts des Mädchens an, dass nicht mehr wirklich verriet, wie sie wirklich ausgesehen hatte. Es war eingedrückt und aufgerissen. Katrin musste den Blick abwenden, da sie langsam zu spüren begann wie sich ihr Mageninhalt einen Weg nach oben bahnte. Sie erkannte das Mädchen nicht, doch hatte auch zuvor nicht gewusst wie die Fürstin nun wirklich aussah oder wer sie eben war. Sie war damals bereits wieder auf der Erde gewesen und gerade einmal vier Jahre alt.

„Wieso habt ihr dieses Mädchen ausgegraben?" Es kostete sie Überwindung Lucifer diese Frage zu stellen, da es ganz sicher nicht gut seien konnte. Diesem Mann bedeutete Menschenwürde nichts. Er gab diesem Mädchen nicht einmal ihre letzte Ruhe.

Erkennst du sie denn nicht? Dabei sieht sie deinem kleinen Mädchen doch so ähnlich." Katrin erstarrte. Ihr Blick schwang herum zu diesem toten Mädchen.

„Casus...." Sie drehte sich langsam herum und beobachtete Casus, der langsam auf die Knie sank. Katrin wollte eigentlich zu ihm laufen, doch in ihrem Kopf rasselten die Zahnräder, die begannen zu versuchen alles zusammen zu stellen.

Hast du im Rausch deiner Gefühle vergessen woher du kommst?" Lucifer begann sich zu freuen. Er sah in Katrins Augen ganz klar, dass sie alles nicht verstand. Sie verstand nicht und war auch nicht fähig alle Teile zusammen zu setzten. Ihre Wiedergeburt hatte sie ihre Herkunft vergessen lassen.

Lucifer begann sich von der Leiche zu lösen und langsam wieder zu Katrin zu schreiten. Ihr Blick folgte ihm nicht, sondern starrte dem Mädchen in den Rest ihres Gesichtes. Ihre Gestallt musste einmal zart und dünn gewesen sein.

Du musst dich doch nur an unsere Pakt erinnern." Er wanderte ganz langsam um sie herum. Katrin begann zu denken und versuchte sich an diesen Abend zu erinnern. Lucifer schien schnell den Eindruck zu bekommen er müsse ihrer Erinnerung einen weiteren kleinen Anstoß versetzten.

Ich bitte dich, Mann den selbst die Gnade Gottes verlassen hat. Erhöre mein Flehen Lucifer! Gewähre mir einen Wunsch. Rette was mir lieb und Teuer ist.....So hast du dich doch ausgedrückt, wenn ich mich noch recht erinnere?" Katrins Körper begann zu zittern. Dieser fatale Schwur hatte sie beinahe nun schon ganz aus ihrer Erinnerung gebannt. An jenem Tag hatte sie ihre Familie verkauft. Wie sollte sie doch auch nur wissen, was sie da tat. Eigentlich war sie überzeugt gewesen sie könnte alles wieder ins Lot bringen, würde sie nur mit diesem Pakt ihre Familie schützen. Mit einem mal realisierte sie allerdings, dass sie diesen Wunsch vor langer Zeit zu verloren haben schien. Nun hatte sie so unglaublich eigennützig gehandelt. Sie war nicht besser als ihre eigene Mutter, die ihren Geliebten in den Krieg schickte, um so ihr dunkles Geheimnis zu bewahren.

Warst du es armselige Frau, die mich rief." Er flüsterte die Worte in ihr Ohr. Sie war nicht mehr fähig zu fliehen, da ihr Geist sich langsam zurück in die Vergangenheit drängte. Der Teufel zwang sie dazu sich an ihr Schicksal zu erinnern.


„Ja. Ich war es." Lucifer verbarg seine Freunde nicht. Er liebte es mit der Psyche einfacher Menschen zu spielen. Bei so vielen ihrer Nachfahren hatte er es schon getan und nun wollte er auch sie zum fallen bringen.


Du begehst einen großes Risiko. Auch wenn ich mit euren Bräuchen nicht so bewandert bin, ist mir doch klar, dass dies nicht gerne gesehen wird." Er stellte sich ganz hinter den erstarrten Körper und begann seine Hände an ihre Schultern zu legen, ehe er weiter auf sie ansprach.


„Dies stimmt, doch ich bin an einem Punkt in meinem Leben, dass ich keinen anderen Weg mehr weiß. Selbst hoher heiliger Segen vermochte es nicht mir zu helfen. Es scheint wie ein Fluch und gleich auch ein Wunder, dass ich dieses Kind nun in meinen Armen halten darf. Doch starb es bevor ich es ihm auch nur seinen Namen nennen durfte. Es wird mit seinen Augen nie die Sonne sehen können, oder Nachts von dem Silber des Mondes träumen." Langsam begann er den Körper nach vorne zu drücken und tatsächlich bewegte sie sich. 


Wieso kam es euch nun in den Sinn mich zu rufen? Es ist nicht mein Hochmut, für den ich bekannt bin?" Neben den beiden begann sich Casus wieder zu rühren. Johan kämpfte im inneren immer noch mit ihm und gewann die Oberhand, doch Casus musste bei Bewusstsein bleiben, bis er seinen Bruder gefunden hatte. Ihm war klar, dass er sich hier irgendwo verstecken musste. Lucifer brauchte ihn noch ein letztes mal für seinen Plan.


„Ich hoffe auch, dass ihr ohne Hochmut einwenig Mitgefühl für ein beinahe verloschenes Leben darbieten könnt. Ich will euch nur um eines bitten...Bitte holt meinen kleinen Engel zurück." Es war ein einfaches Schauspiel. Anastasia sollte sich an sich selbst zurück erinnern. Lucifer musste sie weit genug bringen, um erneut seiner Schöpfung Leben einzuhauchen. Erneut musste er das Geisterkind beschwören. 


„Ich kann ihre reine Seele spüren. Sie musste das Leid auf diese Erde noch nicht sehen. Ihr Geist ist nur gefüllt mit den Gefühlen ihrer Geburt und der Wärme ihr Mutter, die sie fest an ihre Busen drückt. Bald wird auch Tot ihren Geist einnehmen. Es ist nichts was mich etwas angeht oder nur im geringsten Interessiert. Ihr verschwendet nur meine und auch eure eigene Zeit." Ihr Körper erstarrte und das Herz wurde ihr schwer. Erneut musste sie spüren wie sie alles verlor. Erneut spürte sie den Verlust ihres Geliebten und ihr Kind, dass in ihren Armen starb. Nicht einmal der Teufel wollte oder konnte ihr helfen. 


Du bist doch eine gute Mutter und willst nichts anderes tuen, als deine Tochter zu beschützen." Lucifer führte die im Geiste zurückgekehrte Anastasia die restlichen Schritte zu dem steinernen, schwarzen Sockel, auf dem der Leichnam der verstorbenen Fürstin lag.


Erinnere dich an unseren Packt? Sprich noch einmal diese selbstlosen Worte und zeige, dass du dich nicht von deinem erneuten Leben als Mensch hast verpesten lassen." Lucifer nahm die zitternde Hand Anastasias und legte sie auf die gefalteten Hände der Fürstin.

Sprich!" Der Kopf Anastasias sank herab und blickte in das Gesicht der Fürstin. 


„Holt mir bitte mein geliebtes Fleisch und Blut zurück. Ich will euch alles geben. Bis zum ...." Lucifer war zu beschäftigt mit Anastasia, um auch nur zu bemerken wie sich Casus hinter ihm rührte.


„Stoppt dieses perverse Spiel!" Anastasias Stimme brach als sie hörte wie Casus schrie. Er konnte es noch nicht beschwören, doch er wusste ziemlich genau, wer das Tode Mädchen war. 


Du beginnst zu stören Johan.

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt