Was er wirklich will

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Kaum traten ihre Füße die letzten Schritte zu dem hohen Tor an, begannen dieses unter der enormen Last, die es zu tragen hatte, zu ächzen. Die hohen Flügel drückten sich auf und gaben den Blick auf einen weiten runden Saal frei. Er war gefüllt mit Menschen und Gefallenen, die sich um ein Zentrum versammelten. Alle waren in feinen dunklen Roben gekleidet und nahmen nicht wirklich Notiz von Katrin, die langsam über die Schwelle schritt. Casus hing an ihrer Schulter. Seine Haut wurde mehr und mehr mit gleichmässiger Blässe überzogen. Der Geist von Katrins geliebten Bruder begann sich langsam nach oben zu kämpfen, doch noch war er nicht gewillt aufzugeben. Er musste noch eine Aufgabe erfüllen und seinen Bruder alles erzählen. Im Gegensatz zu Cassian war er nicht untätig gewesen und hatte Nachforschungen angestellt. Letzend endlich hatte er es auch geschafft. Er hatte herausgefunden, was Aleas Familie so lange unter Verschluss halten wollte.

In der Mitte der Menge wand ein Mann seinen Blick zu Katrin, die es auf ihrem Gesicht brennen spürte. Reihe für Reihe drehten sich nun Köpfe in ihre Richtung. Sie hatte nun ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie begann sich unbehaglich zu fühlen, erstrecht als dann auch noch die weiten Flügel wieder hinter ihr schlossen. David hatte sich bereits in der Masse an Anwesenden eingefügt. Er war nicht länger zu sehen.

Anastasia."Die Stimme drang zu ihr im selben Moment, als sich die Masse langsam zu spalten begann und ein Weg frei wurde, an seinem Ende der Teufel. Katrin blieb stehen und griff erneut um, um ihren wankenden Bruder besser halten zu können.

Freut mich, dass du noch kommen konntest." Langsam stieg er die drei Treppen seines Altares hinab und trat ihr Lächelnd entgegen. Seine Beine steckten in einer engen schwarzen Hose und ein schwarz, blaues Hemd steckte in dessen Bund. Ähnlich hatte sie ihn auch einige Male in der Menschenwelt angetroffen. Seine Augen schimmerten rot, was einem zeigte wie sehr er kämpfte um nicht seine wahre Gestallt zum Vorschein treten zu lassen. Es war kein abscheuliches Antlitz, eher genau das Gegenteil. Sein Herr machte ihn schön, genau wie seine genossen, egal für welche Geschlechterrolle sie sich entschieden. An Lucifer liebte er sehr sein androgynes Antlitz, dass er gewählt hatte. Er fand es bezaubernd und durchaus amüsant.

„Meister." brachte sie nur heraus. Ihr Körper war erschöpft. Sie war die letzten Tage nicht zur Ruhe gekommen, sei es gewesen wegen Casus oder weil Cassian ihr ferngeblieben war. Ihre Sorge begann sich langsam in ihr Herz zu fressen und verbrauchte den Körper schnell.

Es freut mich, dass du auch deinen Bruder mitgebracht hast." Es genügte ihm ein kurzer Blick um zu erkennen was es war das Casus leiden lies. Ihm war klar, dass alles langsam mit den Beiden zu enden ging. Eigentlich erstaunte es ihn ja, dass sie so lange durchgehalten hatten. Sie waren damals schon kein schwaches Pärchen gewesen, vielleicht war es ja auch genau das, dass ihn so fasziniert hatte an ihnen und weshalb er dem Pakt nun wirklich eingewilligt hatte.

„Er beginnt mit der Vergangenheit zu kämpfen. Ich konnte ihn unmöglich allein lassen." Lucifer begann zu lächeln und kam noch wenige Schritte näher. Katrin machte all dies sehr nervös, doch wusste sie zur selben Zeit, dass er ihnen nichts tuen konnte, da er geschworen hatte ihre Familie zu beschützen. So lange er nun noch lebte würden ihre Nachkommen geschützt sein.

Aber wo habt ihr denn eure kleine Schwester gelassen?" Katrin gefiel es nicht, dass er sie ansprach. Sie war immer noch sehr Krank und befand sie im Krankenhaus, der Ort wo Cassian nun eigentlich auch noch liegen sollte.

„Ihr habt nach mir verlangt, nun bin ich hier. Wollt ihr mir nun bitte sagen was ich für euch tuen soll?" Sie blieb standhaft, da es der größte Fehler war ernsthafte Schwäche vor dem Teufel zu zeigen. Er war nicht gänzlich böse, doch begann augenscheinlich seinen Verstand zu verlieren. Die Konfrontation mit gerade zu menschlichen Gefühlen tat ihm nicht gut. Sie fraß sich in sein Gehirn und lies ihn nicht rational denken.

Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt