Goodbye

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Er wich zur Seite, bekam denn etwas von ihrem hieb ab. Zu kümmern schien es ihn nicht, doch es trieb Briseis Wut weiter an. Das sie sich im Moment nur ablenken lies, begann sie auszublenden. Sie wollte diese Marionette einfach nur niederstrecken und sich eigentlich mehr selbst damit beweisen, dass sie einen Diener Lucifers vernichten konnte. 


Sie haben sie nicht ins Reich der Toten geschickt." Die Worte Cassians ließen Briseis tatsächlich für einen Moment stocken und an ihrer Mission zweifeln. Alle Wesen aus dieser Welt waren ihr schon immer sehr suspekt gewesen. Die Beerdigung ihrer besten Freundin hatte schwer an ihr gezerrt und dafür gesorgt, dass sie niemanden so leicht vertraute. Jeder konnte einfach einer ihrer Diener sein.






Es nieselte. Ganz viele kleine, eiskalte Tropfen fielen zu Boden und schlugen gegen meinen Körper. Vor wenigen Minuten hatte es noch gar nicht geregnet, doch als ich angefangen hatte zu sprechen, flossen nicht nur mir die Tränen.


„Miriam und ich haben uns noch nicht wirklich lange gekannt.....Dennoch glaube ich, dass man unsere Freundschaft nur mit einem fast schon veralteten Begriff beschreiben kann. Ehrlich." Die dickten und dennoch fast hellen Wolken hüllten die ganze Umgebung in ein leichtes, sehr kaltes Blau. Die schwarze Kleidung, die jeder Anwesende trug versank so fast in der tief betrübten Stimmung. 


„Mehr als vielleicht so einige hatte sie mit ihrer Schwangerschaft zu kämpfen. Vor allem ihre Vergangenheit und ihr zerstörtes selbst hat es ihr dabei schwer gemacht....Dennoch glaub ich dass sie an ihrer Aufgabe gewachsen ist." Ich konnte nicht anders, als hin und wieder zu unterbrechen und wieder nach Luft zu schnappen. Jeder Wortfetzten schien mir einfach in der Kehle stecken zu bleiben. Neben mir begannen nun auch Miriams Mutter und ihre Oma zu weinen. Selbst meine Eltern hielten es nicht lange aus, doch Miriams Vater blieb ruhig. Mit leeren Blick starrte er einfach nur den Sarg an. Ich hatte gewusst, das ihre Beziehung durch die Schwangerschaft gelitten hatte, dennoch hatte ich gemeint er würde sicher auch eine Träne vergießen.


„Umso trauriger find ich es, dass sie nie wirklich die Chance bekam sich als Mutter zu beweisen. Sie wurde in ihrem Leben von vielen Menschen ausgenutzt und schlecht behandelt. An ihrem Tod trägt dennoch nur eine Person schuld und zwar jene, die sie mit ihrem Wagen niederfuhr. Dieser Mensch, der sie einfach auf der Straße liegen lies und nicht einmal....." Ich unterbrach und drückte eine Hand gegen meinen Mund, als ich spürte wie mir die Stimme versagte. Es war schrecklich nur darüber nachzudenken. Sie war ganz allein gestorben. Keine hatte ihr beruhigend die Hand gehalten und ihr beruhigende Worte zugeflüstert.


„....Da ich nicht mehr wirklich reden kann, will ich das nun alles beenden. Wo auch immer nun du auch bist Miriam. Ich hoffe es geht dir gut und auf jedenfall besser als bei uns auf der Erde. Wir werden auf Alea aufpassen. " Die Mutter von Miriam hielt das kleine Wesen so fest an ihre Brust gedrückt, so dass man sie nicht mehr richtig sehen konnte. Das war das letzte, dass sie von ihrer Tochter hatte. Sicherlich würde sie sich sehr an dieses kleine Überbleibsel klammern.


„Das Ende bleibt immer am besten im Gedächtnis, deshalb möchte ich meine Ansprache mit einem Zitat von Hermann Hesse beenden:
Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man sehr lange getragen hat, das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache." Ich zerknüllte den Zettel, auf dem ich eigentlich eine Rede zusammengeschrieben hatte nun endgültig. Nur sehr spurarisch hatte ich mich wirklich an das niedergeschriebene gehalten. Sie war wirklich lang geworden und eigentlich wollte ich nicht wirklich noch länger hier oben stehen. 
Langsam gewann ich wieder Abstand zu Miriams Grab und begab mich zu meinen Eltern. Meine Mutter legte mir einen Arm um meine Schulter, versuchte mich vermutlich so zu beruhigen.


Born - Pregnant 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt