„Hey Cassian!" Die Sonne schien mir direkt in die Augen und sie begannen zu brennen. Meine Finger waren eiskalt, als ich über meine Augen fuhr, so dass entlang meiner Arme sich langsam eine feine Gänsehaut ausbreitete.
„Was ist?" brummte ich etwas genervt und eindeutig noch verschlafen. In meinem Rücken begann es sich deutlich kälter anzufühlen als auf meiner Brust und meinem Bauch, die von der warmen Mittagssonne angeschienen wurde. Ich konnte mich nicht erinnern wann ich eingeschlafen war, doch ich begann mich auch nicht zu fragen wie ich hier hin gekommen war.
„Willst du hier noch den ganzen Tag so rum liegen?" Sie klang wirklich amüsiert und ich begann mich jetzt auch erst wirklich auf sie zu konzentrieren. Aus meiner Perspektive konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen. Ich war müde und wollte mich wieder aufsetzten, doch mein Körper schien noch etwas Zeit zu brauchen, um wirklich aufzuwachen und die Kraft aufzubrechen sich zu bewegen. Etwas ächzend sank ich also wieder in das leicht feuchte Gras.
„Bloß keine Eile aufkommen lassen." Wieder hörte ich sie still bei ihren Worten kichern. Ich war etwas irritiert, was sich auch noch verstärkte, als ich begann zwei unglaublich warme Hände zu spüren, die sich langsam unter meinen Kopf schoben und ihn etwas anhoben. Ich wollte etwas machen, doch dann wurde mein Kopf auch schon wieder langsam nieder gelassen und ich spürte ganz deutlich den warmen Schoß auf dem ich lag. Nervös begann mein Herz etwas schneller zu schlagen. Die Hände strichen langsam durch mein Haar und nun konnte ich dann auch endlich sehen wer das Mädchen war. Aleas giftgrüne leuchtende Augen strahlten mir entgegen. Ihr blassen Gesicht begann sanft unter den Strahlen der Sonne zu leuchten und ihr dichtes schwarzes Haar umrahmte es noch zusätzlich. Sie war unglaublich schön und dennoch schien etwas an dem Bild falsch zu sein. Für einen kurzen Moment gab ich mich allerdings dennoch der Illusion hin und genoss es ihre wärme wieder zu spüren.
„Hallo Schlafmütze." Aleas Lächeln war warm und fast schon klassisch bezaubernd. Ein ganz leichter Wind strich entlang meines Körpers und brachte auch einzelne von Aleas pechschwarzen Strähnen zum tanzen.
Ich hob langsam einen meiner Arme, der zuvor nur faul dagelegen war und sich keinen Millimeter gerührt hatte. Eine der Strähnen, die noch durch die Luft tanzte Strich ich ganz vorsichtig zu Seite und bemerkte dabei wie Aleas Augen ganz sanft begannen aufzuleuchten. Nur für einen ganz kurzen Augenblick strichen meine Finger ihre Haut. Sie war genau wie ihre Finger ganz warm. Ein leichter Schauer wanderte über ihre Haut, als sich die Kälte meiner Finger auszubreiten begann.
„Du solltest wirklich aufstehen, deine Finger sind schon ganz kalt." Langsam löste sie eine Hand aus meinen Haaren und ergriff damit meine gehobene Hand. Sachte presste sie sie auf ihre Wange und schloss kurz die Augen. Wie himmlisch.
„Die Sonne ist doch so schön warm...Wie kann ich da frieren." Es wunderte mich selbst etwas, als ich bemerkte wie sich meine Lippen ganz leicht nach oben zogen und sich so ein Lächeln begann anzudeuten. Das alles war so idyllisch und irgendwie auch falsch. Ich war ja nicht dumm, doch für einen Moment wollte ich es genießen. Normalerweiße war alles scheiße, also warum sich nicht zumindest kurz der Illusion hingeben, dass doch alles einmal schön seien konnte?
„Dein Körper schient das aber anders zu sehen." Sie öffnete wieder ihre Augen und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen mit ihrem sanften Lächeln. Ich war mir nicht sicher was es war, doch irgendetwas an Alea schien auch nicht normal zu sein. Es war als sie würde sie wieder eine Maske tragen.
„Was ist mit dir los?" Keine Ahnung warum ich das sagte, doch fast im selben Moment schien sich etwas an Aleas Blick zu ändern. Langsam schaffte ich es wieder mich aufzuheben und mich von ihrem Schoß abzuheben. Unglaublich, dass ich ihre EInladung wirklich ablehnen würde, doch vielleicht konnte ich in dieser Vorstadt-Hollywood-Idylle auch einfach nicht wirklich glücklich sein. In meiner Hintergrund war einfach immer diese kleine Stimme, die mir sagte:
„Das ist alles nicht echt. Man spielt dir etwas vor."
„Wie meinst du das?" Endlich hatte ich es geschafft mich aufzusetzen und erkannte nun auch erst, dass ich nicht nur in einem postromantischen Park lag und mir die Sonne auf den Bauch hatte scheinen lassen, sondern auch dass ich nicht meine eignen Sachen zu tragen schien. Ich trug eine einfach dunkelblaue Jeans und ein schwarzen T-shirt und mein Beanie fehlte.
„Ich weiß selber nicht so genau...." Ich versuchte mich nicht zu sehr auf meine Klamotten zu konzentrieren, da es eigentlich auch egal war und wieder Alea meine Aufmerksamkeit zu geben.
„Du wirkst komisch, als würdest du mir wie allen anderen etwas Vorspielen." Nun begann sie sich weiter zu verändern, auch ihre Haltung. Für einen ganz kurzen Moment schien ihre Maske zu bröckeln.
„Ich verstehe nicht ganz." Ernst sah sie mich an, bevor sie dann weiter sprach.
„Hast du es dir nicht so gewünscht?" Als würde sie nicht verstehen was mein Problem sei, begann sie mich anzusehen. Mit einem mal war es dann nicht nur ihre Maske, sondern alles an diesem Bild, dass langsam zu bröckeln begann.
„Was meinst du?" Kaum hatte ich die letzte Silbe über meine Lippen kommen lassen begann sie sich etwas nach vorne in meine Richtung zu lehnen und mich zu fixieren, als würde sie versuchen mich damit einzuschüchtern, dennoch behielt sie ihre gute Laune-Attitude.
„Wolltest du kein Ansatzweise normales Leben wieder haben und wieder mit deiner Unschuldigen und naiven Freundin im Gras liegen." Ich brauchte wirklich unglaublich lange um zu begreifen von was sie sprach. Wissen konnte sie das allerdings nicht. Mit niemanden und erst recht nicht Alea hätte ich darüber geredet.
„Das ist nun mehr als vier Jahre her. Zuviel ist passiert, als dass das alles noch einmal möglich wäre." Mit einem mal begann es mich zu stören, dass Alea nicht aufhören wollte zu lächeln. Die Sonne schien auch viel zu hell und das Gras war gerade zu abartig grün. Alles schien einfach einen ticken zu perfekt zu sein.
„Warum wünscht du dir es dann immer noch?" Sie zog einen Schmollmund und sah mich an. Ihre Augen wurden dunkler.
„Was redest du da!" Ich wich etwas zurück und wollte eigentlich verschwinden, doch bevor ich auch nur ans aufstehen denken konnte packte mich Alea mit einer Hand und zog mich mehr als harsch wieder näher an sich heran.
„Ich rede von deinen Träumen und dem Grund warum du mich damals hast gehen lassen." Mit einem mal wirkte sie verletzt, als sie mich ansah. In meiner Brust begann es zu schmerzen. Sie kann davon nichts wissen, dass kann einfach nicht sein. Ich war so dumm....
„Du verstehst das alles falsch!" Zu den fast schon weinendem Blick gesellte sie nun etwas tragischen und wütendes, auch ihr Griff wurde dann mit einem mal fester.
„Ich will doch nur, dass du so auch von mir träumst." Es war fast ein flehen, doch ich konnte nicht wirklich darauf reagieren, da sie sich plötzlich erhob und mich mit sich auf die Beine zog.
„Es gibt so viel was ich für dich tuen kann, wenn du mich nur lässt." Sie sah mich an und begann dann zu lächeln und sich ganz langsam von mir weg zu bewegen. Es waren nur ein paar Schritt, doch die gerade zu beängstigte Art wie sich mich dann ansah, lies mir klar werden, dass etwas passiert war. Schnell sah ich mich um, doch eigentlich wirkte noch alles so plakativ wie zuvor. Viel zu spät realisierte ich, dass etwas wirklich nicht stimmen konnte. Ich sah an mir hinunter und vergaß für einen Moment dann wirklich Luft zu holen.
„Habe ich es dir nicht gesagt!" Sie klang begeistert und faltete sich die Hände vor ihrem Mund, fast als wollte sie ihr siegessicheres Lächeln verstecken wollen. Mir war allerdings ganz klar, dass sie stolz auf das war was sie geleistet hatte.
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...