Ich hasste diese Arbeit. Sie war anstrengend und forderte nur meinen Körper. Meinen Verstand konnte ich hingegen komplett ausschalten. Es war nicht nötig hier zu denken.Man wollte auch gar nicht, dass ich dachte, sonst würde ich zu schnell erkennen wie sinnlos das nun alles war. Ich war hier um zu arbeiten. Jeden Tag aufs neue, damit meine Familie von dem minderen Gehalt leben konnte. Schwester und Mutter arbeiten beide zwar als Näherinnen, verdienten allerdings noch weniger als ich. Ich musste also arbeiten, sonst würden wir schnell verhungern. Dies war keine Zeit um zu trödeln. Ich hob die Schaufel an und die Muskeln unter meiner Haut begannen zu zittern. Langsam begann nun schon Ermüdung einzusetzen. Der Tag war schon lang und ich wollte nicht mehr.
Ich schleppte mich weiter während die Hitze der Öfen in meinem Gesicht brannte. Mein Gesicht klebte vom Schweiß und Ruß verstopfte mir die Poren. Ich schmiss den Inhalt der Schaufel in einem der Öfen und vernahm erleichtert das Rauschen der Glocke. Es war Schichtwechsel. Ich war endlich wieder frei. Ohne nachzudenken lies ich die Schaufel einfach fallen und rannte durch die Halle. Den anderen ging es nicht anders. Wir alle wollten einfach nur nach Hause, zu unserer Familie.
Es war bereits dunkel, als man mich endlich aus dieser verdammten Fabrik entließ. Er Wind war kalt und kühlte mein überhitztes Gesicht. Ich genoss es für einen kurzen Moment, ehe ich mich zusammen riss und als schnellst als möglich auf den Weg nach Hause machte. Ich war unglaublich müde nach diesem langen Tag und wollte nur noch nach Hause, also begann ich zu rennen. Die Straßen wahren geleert, doch Strömen aus freien Arbeitern begannen langsam die Straßen wieder zu füllen. Ein reges Nachtleben würde bald beginnen und Dirnen, sowie Bars erwarteten nun ihre Kundschaft.
Ich rannte einfach weiter und lies mich nicht aufhalten. Ein Haus und vor allem ein Bett würde nun auf mich warten. Ich war erschöpft.
Das Nachtleben begann sich nun langsam zu regen, doch ich beachtete sie nicht. Ich wollte nach Hause. Nur etwas Ruhe, bevor es Morgen auch wieder genauso los ging.
Die Holztür quietschte als ich sie aufzog. Nun setze die Erschöpfung endgültig ein und ich befürchtete schon, dass ich jeden Moment zusammenbrechen würde. Ich schaffte es mich noch auf den Beinen zu halten.
„Da bist du ja endlich!" Ich hob meinen Blick und erkannte Anastasia. Bei dem schwachen Licht einer Kerze erkannte ich ihr Gesicht. Sie schien ebenfalls Müde, dennoch hatte sie anscheinend auf mich gewartet. Ich begann zu lächeln und ging langsam auf sie zu. Sie sprang von dem kleinen Holzhocker auf und kam auf mich zu.
„Die Schicht scheint länger gedauert zu haben." Ihre Arme schlangen sich um mich, als sie erkannte wie müde ich eigentlich war. Wie immer war sie ganz warm und duftete so herrlich.
„Dein Gesicht ist schrecklich rot." Sie löste sich etwas von mir und nahm mein Gesicht in ihre beiden Hände. Ihre Berührung begann etwas zu schmerzen und ich verzog meine Züge.
„Du hast dich verbrannt. Ach mein lieber Bruder, dein schönes Gesicht." Ganz sanft strich sie mir über die Wange und so sehr ich ihre Berührung normalerweise auch genoss, doch nun brannte jede Berührung.
„Nicht so schlimm. Schönheit kann uns nicht ernähren." Ich versuchte zu lächeln und einfach so zu tuen, als wäre alles gut. In ihrem Blick erkannte ich allerdings Sorge. Es würde für uns beide nicht leicht werden.
„Sag das doch nicht." Sie wich etwas von mir und nahm mich an der Hand, wie damals als wir noch Kinder waren führte sie mich nun an der Hand zu dem kleinen Hocker auf dem sie zuvor noch gesessen hatte. Wortlos lies ich mich darauf sinken und beobachtete Anastasia, als sie sich im Schein weiterer Kerzen bewegte.
In der Hand hielt sie eine kleine Schale, als auf mich zu kam.
„Nimmst du die bitte einmal." Wortlos nahm ich die Schale und hielt sie, als Anastasia mit ihrer linken Hand vorsichtig hinein fuhr und etwas der zähen Masse heraus nahm. Vorsichtig nahm sie kleinere Teile der Masse in ihre rechte Hand und verteilte sie auf meiner rechten Wange, die Masse war Eiskalt, doch sie beruhigte auch meine gereizte Haut. Erleichternd begann ich zu seufzen und schloss die Augen während meine Schwester die Masse weiter auf meinem Gesicht verteilte.
„Ach mein Lieber Bruder." Ihre Hände waren ganz sanft und mitleidig. Die Kälte zog langsam in meine gereizte Haut.
„Du bist so lieb zu mir Anastasia." Ich öffnete meine Augen wieder und sah sie an. Ihre Haare trug sie offen, wie auch heute Morgen.
„Du bist mein Bruder, warum sollte ich dich den nicht versorgen?" Fragend sah sie mich an. Ich nahm ihre Hand und hielt sie fest. Sie war vier Jahre jünger als ich und dennoch schien sie reifer als ich. Mutter hatte sie schon gut auf ihr späteres Leben vorbereitet.
„Ja...." Ich nahm ihre Hand von meinem Gesicht.
„Du wirst sicher eine gute Ehefrau." Ich begann sie anzulächeln. Sie hob ihre Hand an ihre Brust und sah mich an. Ihren Blick konnte ich nicht deuten.
„Warum sagst du das?" Erstaunte sah ich sie an. Ihr Blick war gefüllt mit Schwermut. Ich konnte nicht wirklich glauben was ich da sah.
„Anastasia...." Fast schon flehend begann ich sie anzusehen. Wie konnte ich ihr lange widerstehen, wenn sie mich ich nun so ansah.
Sie begann sich von mir abzuwenden und wollte Abstand zwischen uns bringen. Schnell griff ich nach ihr und hielt sie fest.
„Anastasia, schau mich bitte an." Langsam drehte sie sich wieder herum und ich konnte in ihren Augen Tränen leise glitzern sehen.
„Mach es uns beiden nicht so schwer." Ich bat sie darum, flehte sie an.
„Es wird für uns beide einfach nur unglaublich schwer, wenn wir uns nun darauf einlassen." Für einen Moment sah ich wie ihre Brust bebte, als sie versuchte Luft zu holen.
„Ich weis doch!" Sie senkte ihren Blick. Ein Stück weiter zog ich sie an mich heran. Wollte ich das alles den wirklich riskieren?
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...