Bedächtig strich Katrin über Casus schweißnasses Gesicht. Seine Augen waren einen Spaltbreit geöffnet. Die Augen waren weiß und ganz feucht.
„Er hat mich immer geliebt....schon damals. Nie im Leben hätte er zu mir nein gesagt. ALLES hatte er für mich getan." Cassian konnte schwer glauben was er da sah. Eine Frau so in sich zusammen gesunken. Waren sie denn wirklich so schwach? Er hasste schwache Menschen. Sie waren zu nichts nutz und fielen nur immer wieder in sich selbst zusammen.
„Du bist so unglaublich schwach." Nun bewegte sich Cassian zum ersten mal seitdem sie sich wieder gesehen hatten. Katrin war ihm nun sehr vertraut, ob nun als Anastasia oder als Katrin. Durch ihre Wiedergeburt hatte er sie erneut kennen lernen dürfen. Sie war wunderschön gewesen schon damals. Er hatte schon immer gut verstanden, was Johan so an ihr gefunden hatte. Nur im Stillschweigen hatte er sie beobachtet. Alea hingegen war so anders gewesen. Sie war ruhiger und hatte die Welt mit ähnlichen Augen gesehen wie er. Es war ihm wirklich unglaublich leicht gefallen sich in diese Frau zu verleiben. Der einzige Nachteil war die Zeit, die es gekostet hatte um seine Erinnerung wieder zu erwecken.
„Damals hatte es doch viel Überwindung gekostet, um den Teufel zu rufen. Nun gehst du so leichtfertig mit deinem Leben um. Mit seinem Leben. Der Egoismus hat dich hässlich gemacht Anastasia." Sie sah ihn an und schien nun endlich begriffen zu haben.
„Wer bist du?" Cassian schien mit einem mal erfreut zu sein. „Ich bin so alt wie du Anastasia." Sie sah ihn an und versuchte sich zu erinnern. Meinte ihn vielleicht irgendwoher zu kennen. Er konnte nicht so viel über sie wissen, ohne sie auch wirklich zu kennen. Ein bekannter von Johan konnte er nicht gewesen sein. Im Gegensatz zu Casus war er nie sehr gesellig gewesen.
„Ich war die ganze Zeit da. Johan hatte ich gesehen, wie er dich in die Arme nahm. Ich hatte gespürt, wie warm es jedesmal wurde, wenn du dich an ihn gedrückt hast. Es war eine Qual bei euch zu sein. Die ganze Zeit war ich eingesperrt gewesen und konnte nicht reden, noch mich bewegen. Über die Zeit hatte ich aber gelernt zu denken und mir eigene Gedanken zu machen. Ich begann mich zu entwickeln, auch wenn ich nie weg von ihm hätte können." Katrin begann zu denken und versuchte sich einen Reim aus allem zu machen. Sie verstand nicht genau wovon er sprach, doch bekam langsam eine dunkel Vermutung.
„Ich verstehe nicht wie das seien kann...Das alles ist soviel." Cassian griff um und begann sich anders auf den Armlehnen abzustützen. Die Muskeln in seinen Armen spannten sich an und langsam erhob sich der schmale Körper aus dem Rollstuhl.
„Es wird Zeit diese Maskerade zu beenden." Cassian erhob sich aus dem Stuhl und kam zum stehen auf seinen eigenen Füßen. Katrin zog die Luft ein. Es war nicht möglich.
„Ich war die ganze Zeit in Johan." Langsam sank er hinunter zu Katrin.
„Im Körper unserer Mutter entstanden wir als Zwillinge. Schon damals war ich schrecklich schwach gewesen. Johan hat mich überholt. Ich konnte nichts machen, normalerweise hätte ich sterben sollen. Entgegen Gottes Wille blieb ich aber auf dieser Erde. Mein Bruder nahm mich auf und hielt mich in seinem Körper am Leben. Ich konnte alles spüren was er wahrnahm. Er allerdings war nur ein Träumer. Irgendwann begann er dann auch mit mir zu sprechen. Die ganze Zeit hatte er gewusst dass ich da war. Er war wie ein großer Bruder und hat immer auf mich aufgepasst. Es war allein deine Schuld, dass uns das alles passiert ist. Wieso hast du uns nicht sterben lassen..." Er sah sie an und sie konnte seinen Hass spüren. Seine Vorwürfe taten unglaublich weh.
„Die Beiden waren tolle Kämpfer, auch wenn Johan lange nicht so am Leben hing wie Cassian. Er hatte nie die Chance bekommen zu leben. Ich gab ihm diese Chance und einen Körper. Er wurde einer meiner treusten Diener und nur einer vieler Seelen die dein Wunsch in meine Arme getrieben hat." Ihr Herz bebte und ihr Körper gab langsam nach. Sie ertrug das alles nicht. An allem gab man ihr die Schuld, dabei wollte sie doch nur helfen. Sie wollte nichts anderes als ihre Familie schützen.
„Es tut mir so leid." Mehr brachte Katrin nicht heraus. In ihr begann sich alles zu drehen. Es war die Schuld, die sie langsam einnahm. Menschen vertrugen so viel Lied nicht.
„Ich will dir danken Anastasia." Sie sah wieder auf. Ein perfektes Beispiel für die Schwäche der Menschen.
„Dein Egoismus hat mir etwas wunderschönes gebracht. Nicht nur das größte Manifest meiner Macht, sondern auch ein Wesen so schön und edel, wie sonst nichts." Der dunkle Meister sank langsam zu ihr hinunter und gab Cassian den Stillen Befehl sich zu erheben. Er tat so schweigend.
„Man hat sie mir genommen. Tu also eine letzte gute tat und gib mir das zurück was ich so sehr begehre. Hilf mir deine Seele zu nützen, um hinüber zu kommen. Ich brauch es wieder dieses wunderbare Geschöpf." Sie lehnte sich nach vorne in ihrem Schoß immer noch ihr geliebter Mann. Mit einer Hand schlug sie gegen seine Brust.
„Dieses Mädchen....die tote Fürstin...war sie einst ein Teil meiner Tochter? Sag es mir bitte." Dicke Tränen rannen ihr Gesicht hinab und mit einem mal schien der Teufel fast weich zu werden. Er erkannte in ihr mit einem mal erste Züge, die einst Miriam so auszeichneten.
„Deine Tochter wurde eine starke Frau und gründete eine Familie. Von da an hatte jede Frau in ihrer Linie stark zu sein. Jede bekam nur eine Tochter. Söhne und andere Kinder verstarben. Eure Linie war einfach zu schwach. Ich hielt sie weiter am Leben. Doch die stärke, die deine Tochter bekam, schwand dahin. Die Psyche wurde von eurer Nähe zum Tod geschwächt. Bald starben dann der Reihe nach die Männer. Bis zu guter letzt eine schwache Frau ein Kind gebar. Sie war unglaublich schön und fand schon als Kind ihren Weg zu mir. Ich liebte sie und brachte sie zu mir. Alea ist unserer beider Erinnerung." Kaum hatte Lucifer die Worte über seine Lippen wandern lassen, wurden Katrins Augen fahl. Ihr wurde mit einem mal klar was sie nun wirklich alles getan hatte.
„Nun gut.....Lass mich dir helfen."
DU LIEST GERADE
Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...