Ich hingegen war im Moment nur ein Wesen eingesperrt in einem silbernen Käfig, dass darauf wartete, dass man ihm die Tür in die Welt erneut öffnete.
„Ihr solltet euch langsam eurer Aufgabe bewusst werden." Ich lächelte ihn nur, so unschuldig es mir möglich war an und schien ihn so endlich zu signalisieren, dass ich seine Gesellschaft nicht wollte. Seine kalten Augen begannen böse zu funkeln, doch sein Anstand verbat es ihm sich so gegenüber mir zu äußern.
„Wo ist Denis eigentlich?" Langsam strich ich den langen Morgenmantel von meinen Schulter, so dass ich nur noch in dem dünnen Seidennachthemd da stand. Ich konnte spüren wie die Situation ihm etwas unangenehm wurde. Irgendwie empfand ich es als sehr amüsieren ihn so etwas zu quälen. Viel anderes lies man mir ja nicht.
„Er triff noch Vorbereitungen." Seine Stimme klang nun noch distanzierter als zuvor, was wohl sowohl an meiner freizügigen Nachtwäsche lag, als an der Verschwiegenheit, die er zu wahren hatte. Gerne hätte ich ihn weiter ausgefragt, doch es war ohne jeglichen Sinn, dies zu tuen. Er war sehr loyal und noch zu sehr heilig, um mehr Emotion zu zeigen. Die Narben auf seinem Rücken waren noch frisch und begannen immer wieder zu bluten. Ob er Seinesgleichen manchmal singen hört.
„Ich werde ihn zu euch schicken, sobald er wieder zu geben ist." Mit einem mal wirkte er betrübt. Wieder begann ich mich dann mit einem mal zu fragen, ob er wohl meine Gedanken lesen konnte. Er war nicht der Einzige bei dem ich dieses Gefühl öfters mal gehabt hatte. Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, doch der Fürst hatte bereits ähnliche Anzeichen gezeigt. Er wäre allerdings auch der letzte bei dem es mich überraschte. Es musste ja einen Grund haben, wieso man ihn aus dem Himmel geworfen hatte.
„Danke." Ich wand ihm den Rücken zu und hörte wie die hellen Schritte sich langsam von mir begannen zu entfernen. Ich wusste nicht genau was es war, doch mit einem mal schien eine gewisse leere in den Raum zu treten. Achtlos lag der Seidenmantel, der passend zu meinem Nachthemd geschneidert wurde auf den Boden. Klar war er schön, doch ich war nicht so verliebt in dieses Schmuckstück, als dass ich es mit besonderer Sorgfalt behandeln wollte.
Ich sank auf mein Bett und lehnte mich zurück in einen der großen Polstern. Abwesend strich ich mit einer Hand über die kühle Wäsche. Es war ein Doppelbett und sicherlich hätten mehr als zwei Personen hier Platz gefunden, wenn man allerdings hier allein sich bettete, so wurde der überschwelgende Luxus nur zu einem Symbol der Einsamkeit. Darf der Teufel eigentlich eine geliebte haben? Ist es ihm erlaubt zu lieben? Ist er dazu überhaupt fähig? Lucifers Blick ist kalt. Ich habe ihn noch nie mit Zuversicht gesehen. Rache für eine alte Tat scheint alles zu sein was ihn antreibt. Sag was willst du sühnen Lucifer.
Langsam schloss ich meine Lider. Die Zeit in diesem Käfig wird nicht mehr lange andauern. Es gilt sich noch etwas zu gedulden. Wie du kann auch ich die Sehnsucht spüren, doch die Welt hält zuviel bereit. Sie müssen auf uns aufpassen, sonst könnte ihr Plan noch scheitern.
Ich spürte das traurige seufzen ganz deutlich und wie das Herz in meiner Brust schwer wurde. Die menschlichen Gefühle waren immer noch übermächtig. Es würde schwer werden sie auf lange Zeit zu unterdrücken, vor allem wenn der Geliebte auch Mensch war. Er wird nicht so schnell vergessen. Die Vergangenheit jagt ihn, genauso wie uns. Versucht dich noch etwas zu gedulden. Es ist schwer, ich weis.
Ganz langsam öffnete ich wieder meine Augen. Die Sonne sank langsam tiefer, was mir sagte, dass sich die Nacht langsam wieder begann anzubahnen. Unsere wahre Kraft versteckt sich in der Nacht. Es wird vielleicht reichen, so dass du ihn erneut sehen kannst. Ich kann sehen wie schwer es ist, doch wir sind noch zu schwach. Wenn der Mond seine langen Arme nach uns ausstreckt können wir mit seiner Leitung durch die Stangen hindurch, die uns hier festhalten.
Langsam erhob ich mich wieder. In meiner Brust wurde es unruhig und so konnte ich keine Ruhe finden. Schlaf wäre sinnvoll gewesen, doch sie währte sich dagegen. Ganz schien es meinem Körper noch nicht klar zu sein, dass die Veränderung nun keine temporäre Erscheinung war.
Langsam begann ich mit nackten Füßen durch das Zimmer zu schleichen. Meine Schritte waren nicht zu hören. Wenn man nun also die Augen schloss war es fast, als würden meine Füße nicht den kalten Holzboden berühren, sondern über einen Teppich aus kühlem Wasser schreiten. Er hat schon damals nach mir gerufen.
Ich war so in dieser Welt, die sich langsam begann um mich zu bilden, vertieft, dass es mir schwer viel noch weiter zu denken. Die Schatten wurden immer länger und begannen mich einzuhüllen. Sie zogen an meinem dünnen Körper, bis ich glaubte sie würde mich hinunter in das Wasser ziehen, dann allerdings begann ich heiße Finger an meinen Armen zu spüren, die mich aus dieser Welt der Träume heraus zog.
„Denis." begann ich zu flüstern, als ich mich nach hinten sinken lies. Seine Arme schlangen sich fest um meinen Oberkörper und hielten mich fest, so dass ich nun nicht in das Wasser sinken konnte.
„Ihr habt nach mir gerufen?" Die Stimme klang warm und auch durchaus verführerisch, doch ich konnte hinter diese Fassade blicken. Er war trotz allem noch ein mieser Verräter, dem Macht wichtiger war als seine eigene Familie.
„Du hast lange gebraucht." Ich drückte mich weg und stand nun wieder auf meinen eigenen Beinen. Langsam brachte ich Abstand zwischen uns und versuchte Professionalität wieder hinein zu bringen. Sein Blick entging mir natürlich auch nicht und so sehr ich es manchmal genoss zu spüren wie die Hormone in der Luft überhand nahmen, so sehr begann es mich manchmal auch zu nerven, zumal ich nicht wirklich etwas von ihm wollte.
„Ich hatte Vorbereitungen zu treffen. Man kann sich dem Fürsten nicht widersetzten. Ihr müsstet dass doch wissen." Der Abstand schien ihn zu stören, weshalb er ihn schnell wieder überwand und den letzten Rest seiner Worte ganz sanft in mein Ohr flüsterte. Ich tat nichts, wartete einfach nur ab was dieser Knecht als nächstes tuen wollte.
„Wie er bist auch du ein kleiner Narzisst." Er schien das amüsant zu finden, auch wenn mir nicht zu scherzen zu mute war. In mir spürte ich immer noch wie die Unruhe zunahm. Der bis dahin bestehende Höhepunkt erreichten ihre stillen Schreie, als sich Denis Arme um mich legten. Mit rollenden Augen drückte ich ihn dann nach einer Weile von mir. Er wollte mich weiter an sich ziehen, wobei mir seine Lust auch nicht entging, doch ich hielt sie nur schwer so aus, also signalisierte ich ihn ganz klar er solle seine Griffel von mir nehmen.
„Ihr seit auch wirklich nie zum spielen aufgelegt." Er klang missmutig, doch ich machte mir nichts daraus. Ich hatte sowieso nicht wirklich Lust auf ihn.
„Ihr Herz erträgt das nicht. Ich kann sie immer schreien hören." Ich lief weiter zu dem Fenster aus dem ich auch schon vorher geblickt hatte. Die Nacht begann immer weiter ihre Finger nach mir auszustrecken und ich genoss dieses Gefühl.
„Wieso unterdrückt ihr sie nicht!" Er erhofft sich wirklich Zeit zu zweit. Was für ein alberne Knecht.
„Ihr Widerstreben macht mich müde. Es ist auch nicht so leicht, wir teilen uns diesen Körper einfach schon so lange." Sacht fuhr ich mit meinen Fingern über meine Wange und meine Lippen. Der Nebel um seinen Augen wurde dabei dichter.
„Ihr habt doch jetzt die Oberhand." Ich lachte nur etwas abschätzig und lies mich auf der Fensterbank nieder.
„Sie wird mir nie ganz gehören, wenn ich sie so schlecht behandle. So falsch liegt sie auch nicht unbedingt." Ich konnte nicht anders als lachen, als ich sah wie angepisst er war. Es war göttlich mit anzusehen.
„Ihr habt ein ganz schön vorlautes Mundwerk." Einen Schritt wagte er sich noch näher, eher spürte wie sich ihr Widerstand äußerte.
„Wenn ihr hier raus wollt, dann solltet ihr das unter Kontrolle bekommen." Nun klang er wirklich wütend. Seine Gefühle liegen noch sehr im Vordergrund. Er muss begreifen, dass er so nie auf einer Stufe mit den ehemaligen Heiligen stehen wird. Nur der Fürst scheint ihn einfach so zu lieben.
„Alea ist engstirnig und außerdem so wahnsinnig verliebt." Ich begann mit meinen Wimpern zu klimpern und mir gespielt, satirisch verliebt an die Brust. Denis schien nicht so begeistert zu sein, doch mich begann es zu amüsieren.
„Sie sollte diesen Jungen vergessen."
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...