Die Schulärztin sah uns immer noch etwas misstrauisch an und ich wünschte Alea hätte mich nicht gebeten zu bleiben. Jetzt wäre ich gerne allein.
Schließlich drehte sich die Krankenschwester um und begann weiter am Computer herum zu tippen. Ich schob mich währenddessen näher an das Bett und hoffte Alea würde sich darauf legen, doch sie rührte sich keinen Millimeter.
„Du solltest dich etwas hinlegen." Sie sah mich an und erst jetzt bemerkte ich wie stark ihre Augen angefangen hatten zu leuchten. Es war fast so als würde ich einem Geist in die Augen sehen.
„Und wenn ich nicht will?" Irgendwie schien ich nicht recht zu ihr durchdringen zu können.
„Du solltest dich aber ausruhen...außerdem was meinst du denken deine Eltern, wenn sie doch abholen?" Einwenig als würde man mit einem uneinsichtigem Kind sprechen.
Sie schenkte mir auf mein Kommentar nur ein mildes Lächeln und legte ihren Kopf wieder an meinen Hals. Ihr warmer Atem begann an meinem Hals wieder zu kitzeln und ihrer heißes Gesicht lehnte leicht an meiner Wange.
„Gibst du mir etwas dafür?" Als sie mir ganz langsam begann die Worte ins Ohr zu flüstern schien es mit einem mal fast in Flammen aufzugehen. Tief durchatmen.
„Willst du was süßes?" Ich versuchte scherzhaft zu Fragen, doch als ich sie dann leise kichern hörte an meinem Ohr, verging mir das Lachen langsam wieder.
„Okay, meine Liebe. Du hörst jetzt mal schön auf mit deinem Freund zu turteln und legst dich schön hin." drang es vom einem Ende zu uns. Mit einem breiten Grinsen stand hatte sich die Schulärztin bereits zu uns gedreht. Alea schien nun auch langsam nach zu geben und begann sich von mir zu lösen, was mir dann im Nachhinein doch nicht ganz so gut gefiel.
Seitlich begann sich Alea auf das Bett zu legen und mich mit ihren großen grünen Augen anzuschauen. Ein eigenartiges Gefühl machte sich erneut in mir breit. Das ist alles einfach wirklich komplett merkwürdig.
„Oh, ja! Guten Tag..." drang es von der Schwester wieder zu uns. Wahrscheinlich ruft sie gerade Aleas Mutter an.
„Wie fühlst du dich?" Für einen Moment schloss Alea die Augen und holte tief Luft. Ihr ganzer Körper schien sich ein Stück zu heben und für einen Moment hätte man meinen können sie würde schweben.
„Du hast mich doch her gebracht." Sie lächelte und streckte ihre Hand nach meiner aus. Ohne das sie etwas sagte kam ich ihr etwas entgegen. Sie nahm meine Hand zwischen ihre langen Finger und zog sie etwas näher zu sich.
„Wieso sagst du es mir nicht." Langsam legte sie meine Hand auf eine ihrer glühenden Wangen. Hätte ich in diesem Moment nicht ihr ganz ruhiges Gesicht gesehen, so hätte ich vermutet, dass sie sauer auf mich wäre, doch nun sah es eher so aus, als würde sie mich etwas veräppeln wollen.
„Dein Kopf glüht und deine Finger sind eiskalt." flüsterte ich leise, während ich möglichst unauffällig ein loses Haar aus ihrem Gesicht strich. Sie schloss die Augen begann tiefere Atemzüge zu machen. Langsam schien sie in eine Art Halbschlaf zu driften.
„Deine Hand ist etwas verkrampft...warum bist du so angespannt." flüsterte sich ganz leise mit noch geschlossenen Lidern, so als würde sie im Schlaf mit einem reden.
„Alles hier kommt mir etwas komisch vor." Ihre Lippen zuckten leicht. Ihre Lider öffneten sich einen Spaltbreit, so dass ich das grüne ihrer Augen ganz leicht hervor scheinen sehen konnte.
„Wegen mir?" Sie sah mich aus den noch halb geöffneten Augen an. Ihr Gesicht war immer noch schrecklich blass.
„Nein...ich glaub nicht." Es war nicht unbedingt gelogen. Irgendetwas an der ganzen Szene schien einfach nicht zu Stimmen, doch ich konnte es nicht benennen.
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Es war so schrecklich kalt um mich herum, gleichzeitig schien es in meinem Kopf zu brennen. Flammen schlugen wie wilde rauschende Wellen um sich. Ich hatte meine Augen leicht geöffnet und erkannte hinter den Flammenmeer ein vertrautes Gesicht. Cassian saß immer noch vor mir und redete. Ich konnte nur Bruchstücke richtig verstehen, doch mein Gehirn schien sich die Zusammenhänge selbst zusammen zu dichten. Immer wieder versuchte ich zu antworten, doch meine Lippen fühlten sich schwer und taub an. Das fühlt sich nicht gut an.
Einwenig erleichtert war ich, als meine Mutter endlich in dem kleinen Zimmer ankam und mich nach Hause mit nahm. Cassian half dabei mich zum Auto zu bringen, da ich meinen Körper kaum noch richtig lenken konnte. Meine Mutter konnte es in der Zwischenzeit sicherlich kaum erwarten mir mehr fragen zu stellen. Sicherlich wollte sie nur zu gerne wissen, was hier eigentlich vor ging. Ich würde mich auf meine Krankheit ausreden, da ich ja selbst nicht so recht wusste was hier abging. Dunkel konnte ich mich an ein Gespräch mit ihm im Kino erinnern, doch sonst war alles immer noch so leicht verschwommen, doch sein warmer Körper war nur all zu präsent.
Im Auto schloss ich dann schnell die Augen, erstens um der Fragerei meiner Mutter zu entgehen und zweitens, weil mein Kopf noch lauter begann zu pochen. Der Motor ging ganz leise an und Lora begann sich zu melden. Cassian stand noch an der Ecke, als vorbei fuhren, erst dann dürfte zurück gegangen sein.
Kaum waren wir dann Zuhause angekommen rollte ich mich in mein Bett und versuchte etwas zu schlafen. Die Decke kam mir heute beinahe eisig vor, weshalb ich hauptsächlich leise bibbern im Bett lag und kaum wirklich schlief. Meine Mama bot mir was zu essen an, doch mir war wirklich nicht nach irgendwas.
Irgendwann dämmerte ich dann in einen komischen Trau.
Um mich herum war alles ganz schwarz, nur ein kalter Wind blies mir um die Nase. Ich konnte mich nicht rühren. Aufrecht stand ich da und blickte in das Nichts. Langsam begann der Wind stärker um mich zu blasen und mich fast wie eine feste Hand stärker nach vorne zu drücken.
Eine unklare Lichtquelle begann mir ins Gesicht zu leuchten. Ich kniff die Augen zusammen konnte nur so gering beobachten wie das weiße brennende Licht alles um mich herum zu erleuchten begann. Der Wind wurde noch stärker und zwang mich fast in die Knie, doch sie gaben nicht nach. Ähnlich einer Statue rührte ich mich nicht, sondern starrte nur ins leere. Eine hohe Wand aus weisem Licht erhob sich langsam um mich herum und schloss mich in einer Art Kuppel ein. Zu meinen Füßen begann Gras zu sprießen, doch es war schon lange nicht mehr frisch. Die Enden waren bereits braun und zeigten den langsamen Wandel der Jahreszeiten. Ich konnte mich immer noch nicht rühren.
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Born - Pregnant 2
HorrorDu kannst dir deine Geburt nicht aussuchen. Weder wo, noch wann, noch wie. Es ist uns vorbestimmt. Wir haben auf der Welt etwas zu leisten, dass wir uns nicht aussuchen können. Egal nun ob gut oder schlecht. Was nur wenn dein Schicksal so nie existi...