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Soobin;


„Denkst du, er ist über mich hinweg?"


Kai drehte sich irritiert zu mir um als ich ihm plötzlich aus dem Nichts diese Frage stellte. Er wusste nicht mal richtig, worum es ging. Er war viel zu sehr beschäftigt mit diesem Spiel, welches er auf seinem Handy zockte. Ich fragte mich, wieso er dann zu mir gekommen war. Wir hockten in meinem Wohnheimzimmer. Ich wusste, ich hätte auch mit bei Taehyung im Haus wohnen können. Genauso wie es Jungkook getan hatte. Die beiden waren schon vor ein paar Monaten zusammengezogen. Jungkook verkaufte also das Haus unserer Eltern und bekam dafür eine ganze Stange an Geld. Zuerst war ich nicht der Fan davon, weil sehr viele Erinnerungen in diesem Haus lagen. Vor Allem an unsere Eltern.


Es hatte lange gedauert, bis er mich von seinem Gedanken überzeugen konnte. Er schenkte mir das meiste des Geldes für mein Studium. Das rechnete ich Jungkook hoch an aber er schlüpfte sowieso schon früh in die Vaterfigur, obwohl er normalerweise nur mein älterer Bruder war. Den letzten Abend hatten wir schließlich im Garten verbracht damit wir noch einmal richtig „Abschied" von dem Haus nehmen konnten. Danach zog er bei Taehyung ein, welcher genug Platz dort hatte. Zuerst konnte mein Bruder sich damit nicht sehr anfreunden aber auf seinen Freund hatte er auch nicht verzichten können. Oft hatte er etwas von Ehre und so geredet, aber ich hatte dem irgendwann nicht mehr zugehört. Einfach weil es Schwachsinn gewesen war.


Na ja, jedenfalls hätte ich dort auch ein Zimmer haben können, aber ich wollte nicht. Da wäre ich mir fehl am Platz vorgekommen. Ich wusste die Geste zu schätzen fürs erste das Gästezimmer haben zu können, aber ich entschied mich dafür mir ein Zimmer im Wohnheim zu besorgen. Und ich kam auch ziemlich gut damit klar.


Hier hatte ich meine Ruhe und war froh keinen Zimmergenossen zu haben. Ich hatte ein Einzelzimmer. Es war nicht groß, aber es reichte für mich vollkommen. Ich konnte es einrichten und Jungkook ließ es nicht zu, dass ich auf einem alten Klappergestell schlief, auf den wahrscheinlich schon etliche entjungfert wurden. So gestalteten wir mein Zimmer damit ich es aushielt, solange ich hier war. Klein aber fein. Ich gewöhnte mich daran und war auch froh meine Ruhe zu haben.


„Wovon redest du?"


Ich seufzte, lehnte mich in meinem Drehstuhl zurück und drehte mich zu Kai, welcher immer noch auf das Display seines Handys fokussiert war.


„Von Yeonjun.. Meinst du, er denkt öfter an mich?"


Plötzlich hörte Kai auf mit diesem dämlichen Spiel und schenkte mir endlich seine Aufmerksamkeit.


„Wie kommst du denn plötzlich darauf?"


Überfragt zuckte ich mit den Schultern.


„Ich weiß es auch nicht. Nur so ein Gedanke."


Vielleicht schmollte ich wieder unbewusst als ich auf mein Handy zurück starrte. Natürlich war ich auf Yeonjuns Instagram Seite. Hier war ich schon ewig nicht mehr gewesen. Als wir uns trennten sah ich mir oft sein Profil an und irgendwann versuchte ich es zu vermeiden, bis ich es automatisch nicht mehr tat. Ich wusste nicht wieso aber die Verlobung meines Bruders wühlte mich etwas auf. Ich fand es toll, dass sie sich endlich verlobt hatten. Die beiden waren ein großartiges Paar, aber ich hatte eine gewisse Vorahnung. Ich wusste, ihre Hochzeit würde noch dauern. Wahrscheinlich erst nächstes Jahr aber an ihrer Hochzeit würde ich aufjedenfall Yeonjun wieder sehen.

𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt