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Soobin;


Es war ein Tag wie jeder andere.


Jeder spielte sein Spiel ohne den anderen hinter die Fassade schauen zu lassen. Wir alle ließen uns viel zu schnell von etwas anderen ablenken und vergaßen dabei völlig, was uns vorher noch so sehr interessiert hatte. Wir waren sprunghaft und wussten dabei selbst nicht mal was wir wirklich wollten. Viel zu leicht in eine Richtung lenkbar und viel zu leicht von dem nicht Offensichtlichen geblendet. Wenn wir nur einmal unser Hirn eingeschaltet hätten anstatt zu schnell zu urteilen, wäre das Leben um einiges einfacher. Käme es nicht so schnell zu Missverständnissen.


Aber wir waren jung und mussten mit noch viel zu vielen Sachen unsere Erfahrungen machen, eh wir daran wachsen konnten.


Ja, es wäre ein Tag wie jeder andere gewesen..


Normalerweise hätte ich mich jetzt hinter der Schule auf der großen Wiese an dem großen Baum verkrochen, um ein wenig durchatmen zu können. Weg von dem vielen Trubel und dem vielen Gerede. Ich wollte nicht mit funkelnden Augen angesehen werden als wäre ich etwas Besseres als all die anderen. Also verzog ich mich gerne und holte dabei ein Buch heraus um in eine ganz andere Welt zu tauchen. Eine, in der es nicht um meine perfekten Grübchen oder meinem schönen Lächeln ging.


Doch es war kein Tag wie jeder andere auch.


Es war ein Tag, in welchem ich mich nicht auf ein Buch konzentrieren konnte. Ein Tag, in welchem ich die vielen Komplimente nicht mit einem Lächeln erwiderte oder ein Tag, an dem ich mit Kai ein wenig herum alberte und dabei die Sorgen vergaß.


Nein, dieser Tag war beschissen.


„Wow, hast du Yeonjun gesehen? Er sieht soo gut aus!", „Jaa, und sein Outfit ist der Hammer! Es ist bestimmt von seinem Dad.. Ganz neu und exklusiv. Der Hammer!"


Bevor auch die letzte Stunde begann hörte ich das Getuschel von einigen Mädchen. Doch anstatt mich darauf einzulassen stützte ich meinen Kopf ab und schaute aus dem Fenster. Der Himmel war strahlend blau. Nur ein paar weiße Wolken waren zu erkennen und die Sonne strahlte nur vor Freude. Und trotzdem fühlte ich mich irgendwie bedrückt.


Dieser Tag war ganz anders als die anderen..


Anstatt im Unterricht von Yeonjuns Kommentaren überschüttet zu werden, sagte er gar nichts. Es war fast so, als würde ich in seinem Blickfeld nicht existieren. Als würde meine Stimme an ihm abprallen und gar nicht wahr nehmen. Er ignorierte mich vollkommen. Selbst in der Cafeteria hatte er meinen Blick genau auf sich gespürt. Doch er war ein Profi darin jemanden die kalte Schulter zu zeigen. Es löste ein ungutes Gefühl in mir aus und ich wollte es so gerne klären. Scheinbar hielt er mich für den Bösen und nach einem Tag mit Ruhe erstrahlte Yeonjun im neuen Glanz und drückte alle nieder mit seiner Ausstrahlung. Sie war gewaltig und mehr als nur selbstgefällig. Als könnte ihn niemand zerstören, als könnte ihm niemand das Wasser reichen.


Seine Nachricht gestern war eindeutig gewesen und ich fragte mich, was er über mich dachte.

𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt