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Soobin;


Wieso hatte ich das Gefühl es ging meinem Bruder und dem Vater von Yeonjun gerade um etwas ganz anderes? Na ja, sein Vater wollte nur schnell hier weg. Das merkte man deutlich und ich konnte es auch verstehen. Während mein Bruder seinen Vater die ganze Zeit zu provozieren schien. Man musste nicht eins und eins zusammen zählen können um zu kapieren, dass die beiden sich wohl aus damaligen Schulzeiten kannten. Das wurde spätestens nach dem Satz mit den blauen Haaren klar.


Ich wusste nicht wie das Haar damals von Yeonjuns Vater aussah aber ich fand Yeonjun stand es. Es ließ ihn niedlich und doch frech wirken. Es passte zu seinem Image und manchmal hatte ich das Gefühl er wollte auffallen. Mit diesen Haaren tat er das auf jeden Fall.


Das Abwehrverhalten von meinem Klassenkameraden wunderte mich nicht. Er war so furchtbar stur und uneinsichtig. Ich wusste nicht wie oft er aus dem Unterricht flog nur weil er ständig Kommentar rein werfen musste. Zugegeben, manchmal ging es mir wirklich auf die Nerven weil ich das Gefühl hatte, er nahm alles nicht ernst. Aber das war seine Sache. Manchmal nervten mich auch seine Sprüche gegen mich. Meistens wenn ich irgendwelche Aufgaben löste. Manchmal fand ich es sogar echt lustig, was er sagte. Man sollte es eben nicht ernst nehmen. Er schien sich selbst nicht wirklich ernst zu nehmen also wieso sollte ich ihm dann böse sein?


Mein Bruder lachte sarkastisch auf und klatschte einmal in die Hände. Ich wollte mir am liebsten die Hand vor den Kopf schlagen denn wieso mussten wir uns das antun? Es würde nie zu einer Klärung kommen. Jedenfalls nicht so.


„Das kennen wir ja nur zu gut. Wie wäre es wenn sie schon mal Kaffee kochen lassen? Das wird noch etwas dauern bis das Ebenbild von Taehyung sich seiner Schuld bewusst wird. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm."


Der Direktor schien sich ein genervtes Stöhnen verkneifen zu müssen. Stattdessen rieb er sich die Schläfe und bevor der Vater von Yeonjun meinem Bruder jetzt Feuer geben konnte, erhob ich meine Stimme. War ich eigentlich der Einzige, der hier keinen Streit wollte?


„Sir, es ist wirklich in Ordnung und so schlimm sind Yeonjuns Kommentare auch nicht. Manchmal redet er eben ohne nachzudenken. Ich nehme es ihm nicht übel."


Damit zuckte ich mit den Schultern und es war auch kein Angriff dem Jüngeren gegenüber. Mein Bruder holte schon tief Luft aber dieses Mal ergriff Yeonjuns Vater zu erst das Wort.


„Sehen Sie! Er fühlt sich dadurch nicht belästigt und damit hätten wir die Sache geklärt. Mein Sohn ist kein schlechter Mensch. Natürlich werde ich trotzdem mit ihm darüber reden und wir können die Sache vergessen. Es wird nicht wieder vorkommen."


Sein Vater schien sehr gefasst aber man merkte trotzdem deutlich, dass er ordentlich unter Strom stand. Er hatte ein wirklich schönes Gesicht. So schön, dass es auf Covern von Zeitschriften abgebildet sein könnte. Jetzt wusste ich genau woher Yeonjun das hatte. Er war so wunderschön weil es sein Vater selbst war.


„Oh nein! Ich will dass dieser Bengel dafür bestraft wird! Hier wird niemand meinen kleinen Bruder ärgern und damit davon kommen! Das könnte dir wohl so passen Taehyung aber dein Sohn wird dafür Verantwortung tragen."


Wieso konnte er nicht einfach den Mund halten? Nein, natürlich konnte Jungkook das nicht einfach so hinnehmen. Er wollte Gerechtigkeit und vielleicht auch seinen Standpunkt deutlich vertreten. Ja, ich glaubte genau darum ging es ihm. Und es war peinlich. Wieso so ein Affentheater machen?


Ich hatte nie Probleme mit dem Jüngeren.


„Also. Da Yeonjun sich seiner Schuld offensichtlich nicht bewusst ist und sich nicht entschuldigen wird, bin ich zu einer Idee gekommen. Es bringt nichts ihn für zwei Wochen nachsitzen zu lassen oder Hofdienst abzuleisten. Das hat bei Ihnen beiden damals auch nie etwas gebracht. Die beiden müssen an sich selbst arbeiten und deswegen finde ich es eine gute Idee, wenn Soobin Yeonjun Nachhilfe geben könnte. Dabei können sie lernen sich gegenseitig zu respektieren und aneinander zu helfen, zu verstehen, dass der andere gar nicht so verkehrt ist. Außerdem wäre es sowieso nötig Yeonjun Nachhilfe zu geben für seinen Notendurchschnitt."


Es herrschte zu nächst Ruhe im Raum und mein Blick glitt sofort zu Yeonjun. Dieser schien genau so geschockt und öffnete sprachlos seinen Mund. Das war ein sehr seltenes Bild denn dieser Junge war niemals sprachlos. Er hatte immer etwas zu plappern aber dieses Mal blieb sogar ihm die Stimme weg.


„Oh nein! Das können sie knicken! Doch nicht von dem Streber!", „Und genau deswegen empfinde ich es als eine sehr gute Idee, Yeonjun."


Der Direktor hatte gesprochen und ich wusste nicht wirklich was ich davon halten sollte. Eigentlich hatte ich nie etwas dagegen einem Mitschüler zu helfen. Ich half den Leuten gerne wenn ich konnte aber bei Yeonjun stellte ich mir das sehr schwer vor. Nicht weil er dumm war. Er hatte etwas im Köpfchen. Er war schlau nur er hatte keine Lust zu lernen. So schätzte ich das ein. Nein, mein Problem lag eher darin, dass er furchtbar stur war.


Das konnte doch niemals gut enden. 


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𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt