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Soobin;


„Ich habe schon wieder gewonnen, Soo."


Leise seufzte ich und schmiss den Controller zur Seite. Dieses Spiel war dämlich und unlogisch. Alle in unserem Alter waren verrückt nach Videospielen aber ich war jetzt nicht wirklich ein Fan davon. Wahrscheinlich war ich auch der Einzige, der keinen wirklichen Spaß daran hatte. Aber was tat man nicht alles für seinen besten Freund?


„Das macht keinen Spaß.", „Du bist sogar noch schlechter als sonst. Was bedrückt dich so?"


Wieso musste er mich auch so gut kennen? Kai schaute mich aus seinen niedlichen Knopfaugen an, musterte mich neugierig und ich ließ mich tiefer in die Couch sinken. Eigentlich wollte ich nicht mit ihm darüber reden und dieses Thema zwischen uns auch nicht aufwirbeln. Er sollte nicht das Gefühl haben ich wäre ungerne hier oder meine Zeit lieber mit Yeonjun verbringen. Das hatte nichts mit Kai zu tun. Ich war frisch verliebt und da drehte sich die Welt nur um seinen Geliebten. So schien das zu laufen und genau deswegen hatte ich jetzt schon Sehnsucht nach ihm. Das war furchtbar. Ich hatte ihn erst vorhin in der Schule gewesen.


„Du vermisst Yeonjun, richtig?", fragte er wissend und ich sagte zu nächst nichts dazu. Eher drehte ich meinen Kopf zu ihn und mein Blick sprach Bände. Er wusste natürlich sofort was los war und ich konnte meinen Schmollmund auch nicht verstecken vor ihm.


„Du hättest ihn auch einfach hier her einladen können."


Überrascht schaute ich ihn an, schüttelte dann allerdings wieder mit dem Kopf denn das wäre auch nicht okay. Das Wochenende sollte sich ja nur um uns drehen. Wie in alten Zeiten und ich wollte ihn auch nicht vernachlässigen. Wäre Yeonjun hier wäre das wirklich toll aber dann wären meine Augen nur bei ihm und das wäre auch nicht fair gewesen.


„Nein, ist schon okay, Kai. Ich sehe ihn ja am Montag wieder. Zwei Nächte werde ich ohne ihn schon durchhalten.", „Wo ist er eigentlich gerade?"


Neugierig griff er sich die Chipstüte auf dem Couchtisch vor sich und lehnte sich zurück in das Polster. Alleine der Gedanke ließ mich schon schmollen und den Kopf hängen lassen. Ich wäre wirklich gerne bei ihm gewesen.. Furchtbar gerne. Wieso musste das eigentlich so schwer sein? Ein Wochenende ging so schnell herum und vor uns hatten wir noch so viel Zeit vor uns. Trotzdem zog es sich jetzt schon wie Kaugummi. Das war doch auch nicht ganz richtig.


„Er ist auf einer Party mit seinen Freunden. Irgendwo in der Innenstadt.", „Ouh, das ist hart.."


Kai schaltete das Spiel aus und machte Netflix an. Er wollte sicherlich die Serie weiter gucken, die wir letztens zusammen angefangen hatten. Wahrscheinlich hätten wir die Serie nach dem Wochenende durch, das war nichts Neues.


„Wie meinst du das?", „Weiß nicht.. Yeonjun ist ziemlich wild."


Er zuckte mit den Schultern und wollte anscheinend nicht wirklich etwas anspielen denn seine Aufmerksamkeit galt dem Fernseher vor unserer Nase. Doch das was er sagte bereitete mir gleich Sorge. So holte ich, nachdem das Intro der Serie gespielt wurde, mein Handy hervor. Ich hatte mir wirklich fest vorgenommen ihm erst mal nicht zu schreiben. Ich wollte nicht wie ein Idiot wirken, der ihn kontrollierte oder nicht mehr ohne ihn leben konnte. Ja, ich wollte nicht wie eine Klette wirken aber schreiben tat ich ihm dann trotzdem.

𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt