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Soobin;


Ich war geschockt was ich da sah.


Mir war klar, dass Yeonjun dies irgendwie mitbekommen, haben musste, aber woher hatte er gewusst, was für ein Wert diese Gitarre für meinen Bruder hatte? Mein Bruder liebte diese Gitarre. Sie war schon ziemlich alt und ein Einzelstück. Unser Vater hatte sie ihm damals vermacht und ihm das Spielen auf der Gitarre beigebracht. Für Jungkook war es schon immer sehr bedeutend gewesen. Nachdem unsere Eltern gestorben waren, war diese Gitarre für Jungkook noch wichtiger. Deswegen konnte ich nicht verstehen, wie er sie verkaufte, nur um Taehyung einen Ehering kaufen zu können. Jungkook verdiente nicht schlecht durch sein Tattoo Studio. Und doch musste er es übertreiben als er ihm einen Verlobungsring kaufen musste. Ich war mir sicher Taehyung wäre es nicht wichtig gewesen, wenn der Ring nicht ein Vermögen gekostet hätte. Doch Jungkook musste ihn unbedingt beeindrucken müssen und dafür verkaufte er sogar seine geliebte Gitarre, an welcher sehr viele Erinnerungen hingen.


Und jetzt hatte sie Yeonjun zurückgeholt? Das zeigte so viel Charakter von ihm. Ich war ein wenig geschockt und man sah deutlich wie geschockt mein Bruder wegen dieser Sache war. Yeonjun war sehr aufmerksam. Aber das hatte ich schon in unserer Beziehung gemerkt. Von außen tat er immer so unnahbar und so desinteressiert. Aber in Wahrheit war er ein richtiger Schatz. Yeonjun war dazu viel empfindlicher als man dachte. Von außen bekam man den Eindruck als würde ihn nichts so wirklich interessieren und er würde nichts an sich heranlassen. Aber genau so war er nicht. Ich hatte andere Seiten von Yeonjun gesehen und diese gefielen mir alle samt. Yeonjun hatte so vieles an sich was sonst niemand hatte. Ich könnte mir in den Hintern beißen, alles versaut zu haben.


„Was ist mit der Gitarre? Ist das etwa..?"


Bei Taehyung schien es Klick gemacht zu haben. Mein Bruder lächelte nur schief und kratzte sich an der Wange. Taehyung schien für einen Moment sauer zu sein denn er gab meinem Bruder einen leichten Schlag gegen den Arm.


„Sag mir nicht, du hast sie verkauft, um die Ringe zu kaufen!", „Na ja.. eigentlich schon.."


Taehyung verdrehte die Augen und schien das nicht zu gefallen.


„Ich wusste, du hast übertrieben aber dass du so übertreibst?"


Jungkook zuckte mit den Schultern.


„Was soll ich tun, wenn ich dich so sehr liebe? Du weißt, ich würde alles für dich mache, Tae."


Ich seufzte leise, während wir alle uns diese kleine Szene mit ansahen. Es war fast so als würde für den Moment nur die beiden existieren für sie. Als wären alle anderen nicht da und irgendwie fand ich das schon. Taehyung rührte das doch sehr und es kam zu dem Moment, in dem sie sich küssten und voller Glück aussahen. Mein Blick wanderte dabei zu Yeonjun und komischerweise drehte sich seiner für einen Moment auch zu mir. Eingeschnappt schaute er allerdings wieder zur Seite. Yeonjun hätte mir jetzt ganz sicher nicht gezeigt, wie sehr er damals in mich verliebt, gewesen war.


Jungkook bedankte sich danach mit einer festen Umarmung bei seinem baldigen Stiefkind. Yeonjun gefiel das äußerlich gar nicht, wollte sich irgendwann aus der Umarmung von meinem Bruder zwängen, doch dieser hatte nun mal sehr viel Kraft und ließ meinen Ex nicht so leicht gehen. Yeonjun hatte viel für meinem Bruder getan mit diesem Geschenk. Ich war mir sicher, das würde er ihm nie vergessen.


Die Party nahm ihren Lauf und schließlich wurde noch groß gefeiert. Man merkte, dass sie alle langsam etwas alt wurden und zwischen den vielen Freunden des Verlobungspaars fühlte ich mich doch ein wenig zu jung. Deswegen brauchte ich irgendwann frische Luft.


Scheinbar war ich nicht der Einzige, der diesen Gedanken hatte.


Ich fand meinen Exfreund auf einer der Liegen sitzen nahe dem Pool. Dieser war schon abgedeckt, aber darauf kam es gar nicht an. Zunächst war ich am Überlegen ob ich ihn ansprechen sollte, doch ich tat es einfach. Langsam näherte ich mich meinem Exfreund und setzte mich auf die Liege neben ihn.


„Man hat auch keine Ruhe vor dir, oder?", „Nope."


Yeonjun seufzte genervt, nippte an seinem Drink und schaute hoch in den Himmel. Mittlerweile war es schon dunkel und man konnte die Sterne am Himmel erkennen.


„Früher haben wir uns oft die Sterne angesehen..", „Früher vielleicht. Heute kriege ich das Kotzen, wenn ich es mit dir tun müsste."


Grinsend verdrehte ich die Augen denn ich konnte ihm das langsam alles nicht mehr abkaufen. Klar, war er noch sehr wütend auf mich, aber Yeonjun war auch sehr stolz.


„Du hast dich nicht verändert, Junnie.", „Hör auf mich so zu nennen! Du hast kein Recht dazu!"


Sowas hatte ich mir schon gedacht. Leise seufzte ich bevor ich in meine Jackentasche griff, um ein kleines Geschenk herauszuholen.


„Ich habe etwas für dich.", „Und? Ich will es aber nicht."


Trotzdem reichte ich es ihm und ich wusste seine Augen weiteten sich ein Stück.


„Was soll das sein? Ein Ersatzanhänger? Was interessiert mich das, Soobin?"


Ich zuckte mit den Schultern.


„Er sieht nicht genauso aus wie der Alte und ich habe etwas gebraucht, bis ich einen ähnlichen gefunden habe.. Du findest es vielleicht dämlich, aber ich finde das was wir früher erlebt haben ist wichtig und sollte nicht vergessen werden." 


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𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt