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Soobin;


„Verdammte Scheiße!"


Das Fluchen konnte nur von einer Person kommen. Und so wie ich richtig sah erkannte ich Yeonjun, welcher gerade aus dem Haus gehen wollte. Bevor er die Tür hinter sich zu ziehen konnte, fiel ihm der Stapel mit den Unterlagen aus der Hand, die er bei sich hatte. Diese waren jetzt alle auf dem Boden verteilt und natürlich fluchte mein Ex nicht gerade leise darüber.


„Warte, lass mir dir helfen."


Wie immer war ich super hilfsbereit, lief eilig zu ihm rüber, um ihm dabei zu helfen die vielen Blätter aufzuheben. Als Yeonjun mich realisierte war er alles andere als erfreut über mein Gesicht. Sofort schaute er verärgert drein und riss mir die Papiere aus der Hand, die ich ihm gerade aufgehoben hatte.


„Verfolgst du mich etwa jetzt!?", zischte er wütend drauf los ohne mich noch etwas anderes sagen lassen zu können. Als ich seinen wütenden Blick sah seufzte ich und ließ die Schultern hängen. Natürlich dachte er das. Was sollte er auch sonst von mir denken?


„Ich wollte nur etwas abholen was ich gestern vergessen habe.", erklärte ich ihm, doch Yeonjun schien sich damit nicht anfreunden zu können.


„Und das musst du ausgerechnet jetzt tun? Geh mir einfach aus dem Weg, Soobin."


Unsanft rempelte er mich an als er sich erhob, ich es ihm gleich tat und er an mir vorbei rauschte.


Ein wenig überfordert schaute ich ihm hinterher. So wie ich das gestern richtig verstanden hatte, hatte er heute seinen ersten Tag an der Uni. Für Yeonjun sollte das kein Problem sein. Er boxte sich überall durch und ließ sich nicht unterkriegen. Das war schon immer etwas was ich sehr an dem Pinkhaarigen bewundert hatte. Er ließ sich nichts sagen, auch wenn das im Nachteil von mir war. Immerhin wollte ich nur etwas mit ihm reden. Mehr nicht. So gerne wollte ich ihm erklären was damals mit mir los war und wieso ich diese feige Entscheidung getroffen hatte. Yeonjun allerdings hätte mir nie vergeben. Das lag einfach nicht in seiner Natur. Lieber wollte er mich weiter hassen und sich nicht selbst mit seinen Gefühlen quälen. Was ich auch verstehen konnte. Wer setzte sich schon gerne mit Gefühlen auseinander die einen quälten und weh taten? Richtig, niemand.


Soobin war fast von seinem Grundstück verschwunden als mir etwas Leuchtendes auf dem Boden auffiel. Die Sonne reflektierte sich darin und mir fiel sein Handy auf, welches ihm sicher aus der Tasche gefallen war als er sich bückte, um die Papiere aufzuheben. Ich beugte mich runter, um es aufzuheben und dabei fiel mir etwas Überraschendes auf.


„Er hat ihn noch.."


Ich musterte den Anhänger, den ich ihm damals geschenkt hatte. Er solle Yeonjun Glück bringen und er hatte ihn immer noch an seinem Handy baumeln. Das wunderte mich. Eigentlich hätte ich erwartet, er hätte ihn verbrannt oder in den Müll geschmissen. Aber nein, er war noch genau dort, wo er sein sollte.


„Hey warte!" rief ich ihm hinterher und zuerst wollte er nicht auf mich reagieren.


„Lass mich endlich in Ruhe, du Streber!", „Auch wenn der Streber dein Handy hat?"


Sofort blieb Yeonjun stehen und überprüfte seine Jackentasche. Tatsächlich fiel ihm das fehlende Handy auf und wegen seinem verärgerten Gesichtsausdruck musste ich doch etwas schmunzeln.


Verärgert murmelte er etwas vor sich hin, kam zurück nur um mir das Handy aus der Hand zu reißen. Er wollte wieder gehen und mich dabei ignorieren. Aber ich war noch nicht ganz fertig.


„Du hast den Anhänger noch."


Wieder blieb er stehen und es dauerte etwas, bis er seinen Kopf etwas zu mir zurückdrehte.


„Na und? Was bedeutet das schon?"


Wie immer wollte er mir die kalte Schulter zeigen. Dieses Mal kaufte ich ihm das nicht ab. Deswegen ging ich auf ihn zu.


„Dass er dir noch etwas bedeutet."


Verärgert drehte er sich ganz zu mir nur um mich dann mit seiner nächsten Aktion zu schocken. Er riss einfach den Anhänger von seiner Handyhülle und schmiss diesen auf den Boden. Danach trat er drauf und sorgte dafür, dass der Anhänger in der Mitte zerbrach.


„Das bedeutet er mir noch! Das ist genau das Gleiche was du mit mir gemacht hast! Also bilde dir bloß nichts ein und lass mich gefälligst in Ruhe."


Seine wütenden Augen streiften meine, bevor er erneut davon tigerte. Dieses Mal, ohne die Chance ihn noch ein weiteres Mal vom Gehen aufzuhalten. Enttäuscht schaute ich nach unten und seufzte leise. Ich konnte mich noch genau an dem Moment erinnern, an dem ich ihm diesen geschenkt hatte. Es war nur ein dummer Anhänger vom Jahrmarkt, auf dem wir gewesen sind. Ich hatte ihn für Yeonjun gewonnen und dabei war es nicht mal der Hauptpreis, weil ich nicht wirklich gut im Bälle werfen war. Yeonjun hatte sich trotzdem gefreut und ich meinte, dieser Anhänger sollte ihn beschützen und immer an mich erinnern, wenn ich nicht bei ihm war. Ich wusste, wie kitschig sich das anhörte, aber damals waren wir eben noch genau in dieser Phase gewesen. 


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𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt