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Soobin


„Du siehst verliebt aus."


Verwirrt schaute ich hoch in das Gesicht von Jungkook, welcher mich neugierig und auch ein wenig skeptisch musterte.


Ich hatte gar nicht mitbekommen wie die Stille zwischen uns eingekehrt war. Auf einmal schwiegen wir beide und anstatt zu essen, spielte ich eher damit herum und sah dabei wohl aus wie ein verliebter Trottel. Aber konnte man das dazu überhaupt schon sagen?


„Was?", fragte ich verwirrt und Jungkook zuckte mit den Schultern. 


„Wann lerne ich ihn oder sie kennen?", „Gar nicht, weil du peinlich bist."


Sofort verschluckte er sich an seinem gerade frisch bestellten Wasser und stellte das Glas wieder ab.


„Wie bitte?", fragte er geschockt und ich zuckte mit den Schultern.


„Du bist peinlich, Hyung. Du schreist sogar schon meinen Besuch an. Da will ich nicht noch schlimmeres erleben wenn dir die Person nicht gefällt." ich tadelte meinen großen Bruder ungerne aber manchmal musste ich ihn eben auf sein Fehlverhalten hinweisen.


Demonstrativ zeigte er mit seinen Stäbchen auf mich während er bereit war seine neue Rede zu verkünden.


„Ich schreie deinen Besuch nicht an, Soo. Ich hätte vielleicht nicht so austicken sollen aber du solltest dich von Leuten fern halten die dich ärgern und nur Unsinn im Kopf haben.", „Und wenn genau er der wäre, der mir gefällt?"


Ein wenig eingeschnappt und provokativ verschränkte ich die Arme vor meiner Brust nachdem ich die Stäbchen abgelegt hatte. Das verschlug meinem Bruder wieder die Sprache und als er sich wieder gefunden hatte, zog er eine Augenbraue hoch.


„Du kannst mögen wen du willst. Aber du bist noch jung und wenn man jung ist, ist man naiv.", „Ich bin nicht naiv!"


Jungkook seufzte und massierte sich die Schläfe.


„Okay, tut mir Leid.. Lass uns einfach über etwas anderes reden, okay?"


Er wirkte irgendwie gestresst und das obwohl er gestern noch unterwegs war. Müsste man da eigentlich nicht super gelaunt sein? Jungkook wirkte so angespannt im Moment und ich fragte mich ob er sich keinen Ausgleich aussuchte oder fand. Normalerweise reagierte er sich immer mit Sport ab wenn er gestresst war. Komisch. Sehr komische Angelegenheit.


Der restliche Abend war irgendwie komisch. Ich merkte, dass er irgendetwas auf dem Herzen hatte aber natürlich wollte er seinen kleinen Bruder nicht damit belasten. Was bescheuert war denn ich hatte immer gute Ratschläge. Aber er wollte lieber für mich da sein als anders herum. Da war mein Bruder sehr kompliziert. Über seine Gefühle reden war nicht so seine Stärke.


Als ich endlich in meinem Bett lag holte ich gleich mein Handy heraus um auf den Chat mit Yeonjun zu gehen. Ich musste sofort lächeln wenn ich sein hübsches Profilbild sah und ich sah mir das gerne an. Viel zu gerne. Er hätte mich sicherlich aufgezogen wenn er das gewusst hätte.


Meine Finger schrieben wie von selbst eine Nachricht und schickten diese ab.


-Ich freue mich schon dich morgen zu sehen! (:


Es war nur etwas Simples aber etwas Besseres fiel mir gerade nicht ein. Auf Gedichte stand Yeonjun bestimmt nicht so sehr. So etwas war heutzutage nicht mehr 'cool' eher machte man sich darüber lustig. Jedenfalls in diesem unreifen Alter, in dem wir uns befanden. Mein Handy landete neben mir und ich holte meine Schulbücher und Notizen raus denn ich wollte noch etwas lernen für den Test morgen. Auch wenn ich das gar nicht müsste. Wenn man im Unterricht genau aufpasste, brauchte man eigentlich nicht mehr wirklich lernen.


Am nächsten Morgen in der Schule freute ich mich sehr hier zu sein. Mir machte die Schule schon immer Spaß aber jetzt fand ich sie noch besser weil ich Yeonjun sehen konnte. Ich wusste nicht, ob die Leute das schon von uns wissen sollten aber ich war der Meinung, dass es unsere Sache war. Mir war egal wenn es jemand wusste denn nach einer Woche wäre das sowieso schon wieder ein langweiliges Thema.


Deswegen hatte ich nicht so wirkliche Hemmungen auf Yeonjuns Freundesgruppe zu zugehen. Ich wusste nicht ob er sauer auf mich sein würde oder nicht. Aber ich hatte wirklich dolle Sehnsucht nach ihm und konnte es kaum abwarten ihn wieder zu sehen. Was auch immer das jetzt war. Waren wir jetzt zusammen? Oder waren wir einfach nur zwei Schüler die zu viel miteinander knutschten?


Yeonjun und seine Freunde standen wie immer noch hinter dem Schultor obwohl es in 5 Minuten zur ersten Stunde geklingelt hätte. Heute war ich etwas später dran weil ich noch ein Frühstück für Jungkook gemacht hatte, der gerade vom Joggen kam, als ich zur Schule wollte. Was ungewöhnlich für ihn war aber ich hatte keine Zeit um weiter nachzufragen. Normalerweise war ich immer super pünktlich doch heute morgen war ich sehr verträumt gewesen..


„Hey, Yeonjun!"


Er unterhielt sich gerade mit seinen Freunden und diese waren richtig aus dem Häuschen, klatschten in die Hände und es hätte nur noch das laute Quietschen gefehlt. Über irgendetwas schienen sie sich sehr zu freuen.


Als ich nach seinem Namen rief drehte sich der Jüngere um und knallte gleich gegen meine Brust, da ich ihn schon erreicht hatte. Überrascht schaute er mich an doch ich gab ihm keine Chance etwas zu sagen. Nein, stattdessen drückte ich ihm meine Lippen auf, musste ihn jetzt einfach küssen. Ich hörte wie seine Freunde geschockt die Luft einsogen oder eben total sprachlos waren. Aber ich küsste ihn nicht um irgendjemanden zu schockieren sondern weil ich es vermisst hatte.


„Du hast mir gefehlt.. Ich hoffe du hast für den Test gelernt heute. Wir sehen uns drin!"


Ich lächelte ihn lieb an, küsste seine Wange und nickte seinen Freunden zu eh ich auch schon abzog in die Klasse. 



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𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐅𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐒𝐨𝐧↬ʏᴇᴏɴʙɪɴ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt