Maja war aufgeregt. Heute war ihr erster Tag als Studentin. Ihr Magen verkrampfte sich. Vorbei war die behütete Schulzeit mit Stundenplan, festem Pensum.
Sie war hin- und hergerissen zwischen Panik und Begeisterung. Das Problem war, dass sie erst 17 Jahre alt war.Sie war mit fünf eingeschult worden, hatte die zehnte Klasse übersprungen, war zwei Jahre jünger als ihre Klassenkameradinnen gewesen. Sie war das behütete Töchterchen von ziemlich alten Eltern, war noch nie auf einer Party oder in einer Diskothek gewesen, hatte noch nie einen Freund gehabt, eigentlich auch noch nie eine richtige Freundin.
In ihrer Freizeit las sie, oder sie schrieb, oder sie lief durch die Straßen oder den Wald, dachte sich Geschichten aus, die sie dann aufschrieb, bevor sie wieder las.
Das Lernen war ihr immer leichtgefallen, auch dafür hatte sie nie viel Zeit gebraucht.
Nach dem Abi kam die Frage, was sie studieren wollte. Mit ihrem Schnitt hätte sie Medizin machen können, aber das lag ihr vollkommen fern!
Kurz hatte sie über Mathematik nachgedacht, ihr gefiel das Logische.
Aber ihre eigentliche Liebe galt dem Wort, der Sprache.Also, Journalismus? Aber da müsste sie mit anderen sprechen, womöglich reisen, davor hatte sie auch eine panische Angst.
Schließlich entschied sie sich für Germanistik. Sie musste kein Geld verdienen mit ihrem späteren Job, ihre Eltern entstammten sehr vermögenden Familien. Sie unterstützten ihre einzige Tochter, die sie zu ihrem größten Glück nach 15 Ehejahren bekommen hatten, ohne Wenn und Aber. Das Mädchen sollte glücklich werden, sonst nichts.
Ihr Vater brachte sie zum Campus und zum Sammelgebäude, in dem die Auftaktveranstaltung des Semesters für Anfänger stattfand.
Er sah seiner hübschen Tochter nach, seinem Augenstern!
Nicht nur seine Blicke folgten ihr, auch zahlreiche Augen von Kommilitonen klebten an ihr.
Aber Majas Antennen für männliche Bewunderung waren absolut unterentwickelt.
Eine Woche später begannen die Vorlesungen. Maja saß in der ersten Reihe des Hörsaales, dort wo keiner sitzen wollte, aber sie hatte damit kein Problem. Gebannt hing sie an den Lippen des Professors, saugte seine klugen Sätze in sich auf.
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Der Hass wird nicht siegen
RomansaMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...