Kapitel 124 - Der Lohn 3

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Maja und Felix sahen nach ihren Beiden, die sich schon ins Bett gelegt hatten. Sie wussten, dass Moritz sich gekümmert hatte, dass Annika sich die Zähne geputzt hatte, sich Gesicht und Hände gewaschen und sich eingecremt hatte.
Er nahm sich immer sehr um seine kleine Schwester an, die er abgöttisch liebte. Oft räumte er hinter ihr her, oft gab er ihr von seiner Süßigkeiten-Ration ab, oft küsste und streichelte er sie, das kleine, hübsche Püppchen.

Noch schliefen sie in einem Zimmer, weil sie sich nicht trennen wollten voneinander.

Die Eltern küssten die beiden kräftig ab, dann machten sie bei sich weiter.

Felix hielt ihr schönes Gesicht in seinen Händen, streichelte ihre Wangen.
„Ich liebe dich so sehr, Maja! Du bist mein ein und alles, das weißt du, oder?" sagte er leise zu ihr.
„Ja, Felix, das weiß ich! Ich sehe es doch immer in deinen Augen!"

Er vergrub seine Hände in ihren blonden Haaren. Sie waren wieder lang geworden, fast so lang, wie vor dem Unfall, dadurch aber weniger lockig.

Noch konnte er sich nicht entscheiden, was ihm besser gefiel! Die wilde Mähne war optisch schon der Hammer, aber eben auch unpraktisch im Bett!
Im Bett! Die Leidenschaft überrollte ihn beinahe, er stöhnte auf.

„Komm, Bienchen! Komm zu mir, ganz eng, ganz nah!" flüsterte er und taumelte mit ihr im Arm ins Schlafzimmer.
Er zog sie aus, er liebte das! Er liebte es aber auch, wenn sie sich für ihn auszog. Sie machte das sehr gekonnt, bei Gott! Das hatte sie drauf! Unter anderem.

Die Spitzenwäsche ließ er ihr an. Rot hatte sie heute ausgesucht, das Teufelchen, wie in der ersten Nacht.
Warum hatte sie eigentlich damals so aufreizende Teile gewählt? schoss es ihm durch den Kopf.
Sie wollte eigentlich nur reden!
Schau, schau!
Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht!

Hatte sie wohl doch mehr in Erwägung gezogen?
Hatte das Weibchen in ihr unterbewusst ganz andere Wünsche gehabt als das unschuldige Mädchen, das am Telefon nur stammeln konnte?

Er grinste vor sich hin. Doch dann vergaß er seine Gedanken ganz schnell, wie alle anderen Gedanken auch. Wie sie vor ihm stand, die hübschen Pants, wie sie nur Frauen mit einer wirklich guten Figur tragen konnten, der knappe BH, der die wunderbare Rundung ihrer Brüste noch vorteilhafter zur Geltung brachte, dazu die blonden Haare, das war schon etwas für Männeraugen!

Maja sah seinen Blick, musste lächeln. Es tat ihrer Seele noch immer gut, wenn er sie so ansah.
Wenn sie sich als begehrenswerte Frau fühlen konnte nach all den Jahren!

Die Gefühle der ersten Nacht waren noch immer da, bei beiden. Nur stärker vielleicht?
Sie waren sich so nah, so vertraut miteinander, sie konnten so offen sprechen, auch im Bett, auch beim Sex, sie konnten sich so sehr vertrauen.
Heute könnte sie kein Missverständnis, keine Intrige mehr auseinander bringen.

Sie fasste nach ihm, zog ihm sein Hemd über den Kopf.
Er lachte, weil sie sich so strecken musste, neckte sie ein wenig, in dem er sich noch größer machte.

Es sah hübsch aus, wenn sie sich so dehnte vor ihm.
Hübsch? dachte er. Nein, es sah geil aus! Fucking geil!

Sie bewunderte wie damals seinen schönen Körper, der wieder so muskulös war wie vor der Krankheit.

Er hatte viel trainiert, weil er wusste, wie sie sein Aussehen liebte. Das hatte ihn auch ein bisschen eitel gemacht, was er sich ehrlich selbst eingestand.
Aber nur, weil er ihr gefallen wollte! Weil er so gerne das Glitzern in ihren Augen sah.
Das war ihm auch schon in der ersten Nacht aufgefallen, dass er ihr gefiel!

Der Hass wird nicht siegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt