Kapitel 77 - Familie

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Am Wochenende traf sich die Familie Berger-Steiner. Sie lagen sich lange in den Armen, liebten sich vom ersten Augenblick an. Mischa und Uli kamen dazu, boten den Mädchen ihr Gästezimmer an. Doch die wollten erst noch eine Weile bei ihrem Vater und Bruder bleiben, auch wenn es sehr beengt war.

Patrizia schaffte den Ausstieg aus den Drogen fast problemlos. Ein paar Mal gab ihr ihr Vater ein leichtes Beruhigungsmittel, dann nur noch Placebos. Sie blühte auf, wurde wieder so hübsch wie früher, war unendlich froh, dass sie das Keifen der Mutter gegen die ruhige Stimme des Vaters hatte tauschen können.

Sie verbrachte viel Zeit mit Maja, mochte ihre vernünftigen Gedanken, aber auch ihre verrückten Ideen. So wollte sie werden, so wollte sie leben wie die Freundin ihres fantastischen großen Bruders.

Saskia setzte den Rest des Semesters aus, musste erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen. Dann würde sie weiter Medienmanagement in Regensburg studieren. Sie hatte gute Beurteilungen bekommen, Felix' Professor setzte sich bei den Kollegen für sie ein.

Patrizia wollte auch im nächsten Halbjahr beginnen. Seltsamer Weise entschied sie sich für Maschinenbau, aber sie war technisch sehr begabt und interessiert, und da gab es für Mädchen auch keinen Numerus Clausus, ihr Abitur hatte sie ja ziemlich vermasselt!

Sibylle terrorisierte die Vier mit Anrufen. Es konnte nicht sein, dass alle drei Kinder sich von ihr ab- und dem Vater zugewandt hatten!
Was hatte der Bastard gemacht, um alle auf seine Seite zu ziehen? Jetzt würde er auch nicht mehr bezahlen für den Nachwuchs. 

Dann musste sie mit 1000 Euro im Monat auskommen! Zu arbeiten, wie der Richter bei der Scheidung vorgeschlagen hatte, kam nicht in Frage! Sie musste sich etwas überlegen! Vielleicht einen neuen Mann? Sie sah immer noch gut aus!
Sie rief zu allen Tages- und Nachtzeiten bei den Kindern und bei Tim an, bis die sich neue Nummern besorgten.

Felix traf sich hin und wieder mit seinen Schwestern, ließ sich aber nicht zu sehr vereinnahmen. Er brauchte seine freie Zeit, um mit Maja glücklich zu sein, das war das Allerwichtigste.
Der Umbau des großelterlichen Hauses begann, die Pläne für den Ausbau der Sozialstation lagen bei den Behörden. Er kümmerte sich darum, dass Kilian den Stoff des ersten Semesters drauf hatte, als die Ferien vorbei waren.

Einmal nahm er den Jungen mit ins Gefängnis, wo er unregelmäßig nachsah, dass mit den Kursen alles lief. Kilian war schwer beeindruckt von den schweren Jungs. Dass Felix ein Jahr hier hatte aushalten müssen, war unvorstellbar für ihn.


Der Hass wird nicht siegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt