Am nächsten Tag war die Abschlussbesprechung mit dem Chefarzt.
Der gab ihm eine Reihe von Verhaltensregeln auf den Weg.„Meiden Sie größere Menschenansammlungen und auch zu viel Körperkontakt mit Freunden und Verwandten. Es werden Sie wohl alle in den Arm nehmen wollen, aber dieses halbe Jahr sollten Sie allen zu verstehen geben, dass es besser für Sie ist, Abstand zu halten!" Er sah Maja ernst an.
„Das gilt auch für Sie, Frau Steiner. Sie könnten ja auch Erreger von anderen aufnehmen und an Ihren Mann weitergeben. Also, Sie beide und die Kinder, das ist kein Problem, aber halten Sie sich auch von allen anderen fern, wenn es geht."
Maja verstand natürlich. Sie hatten ihr das auch zu Hause schon erklärt, die anderen wussten Bescheid.Der Arzt schob ihnen vier Anstecker über den Tisch. Darauf waren zwei Figuren zu sehen, die sich umarmten und durchgestrichen waren. „Please don't touch me!" stand darunter.
„Die tragen Sie bitte, wenn Sie es nicht hundert Mal erklären wollen." führte er aus.„Gut wäre es jetzt natürlich, wenn Sie nicht den deutschen Herbst und Winter vor sich hätten! Sonne und Wärme würden besser tun, auch wegen der Erkältungswellen!" führte der Arzt weiter aus.
Felix strahlte ihn an. „Na, da sind ja unsere Pläne gerade richtig!" erklärte er und berichtete von ihrem Haus auf Fuerteventura.
„Besser geht es ja nicht!" freute sich der Mediziner. „Dann gehen sie einmal pro Woche ins Krankenhaus oder zu einem Arzt, um Ihre Blutwerte kontrollieren zu lassen. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen für Sie. Tanken Sie einfach Kraft und Leben!"Er entließ das schöne, liebenswerte Paar, hoffte, er müsste die beiden nie wieder sehen!
Am Nachmittag brach die Familie Steiner auf, um nach Hause zu fahren.
Als sie an ihrem Haus ankamen, wunderten sie sich fast ein bisschen, dass keine Autos auf der Straße standen.
Irgendwie hatte sie erwartet, dass der eine oder andere zur Begrüßung in der Heimat gekommen wäre.Sie trugen das Gepäck ins Haus, gingen ins Wohnzimmer, schalteten das Licht an und fielen beinahe in Ohnmacht vor Schreck, als die ganze Bande laut „Herzlich willkommen!" rief.
Alle waren gekommen, mit Kind und Kegel. Maja und Felix standen fassungslos in ihrem Wohnzimmer, die Kinder an der Hand und lächelten sich an.
Die Freunde und Verwandten wussten, dass sie den Steiners nicht um den Hals fallen sollten, Tim hatte sie noch einmal darauf eingeschworen.Felix stand etwas verloren da, fand die Situation ein wenig unnatürlich.
„In einem halben Jahr knutsche ich euch alle nieder, ich schwöre es euch!" Damit machte er die Stimmung wieder fröhlich.Es wurde eine heitere Party, die Kinder tobten alle zuerst durchs Haus, durften sich später eine Kassette in einem der Kinderzimmer ansehen.
Maja schob Felix ein kleines Päckchen in die Hand. „Gib das Kilian!" flüsterte sie ihm ins Ohr. Verständnislos, aber folgsam ging er zu seinem Bruder. Ihn nicht in den Arm nehmen zu können, fiel ihm unsagbar schwer. So richtig hatte er sich noch gar nicht bedanken können bei ihm!
„Hey, alter Junge! Du weißt, dass ich ewig in deiner Schuld stehen werde?" sagte er mit brüchiger Stimme.
„Ich sollte jetzt sagen, dass ich froh bin, dass ich einen Teil meiner Schuld bei dir abtragen konnte, aber unter Brüdern rechnet man nicht auf, oder?" antwortete Kilian, und seine Stimme klang auch nicht fester.Felix gab ihm das Geschenk, Kilian packte es neugierig aus. Er fand eine Panzerkette mit einem Anhänger. Auf einer rechteckigen Platte aus Weißgold war auf der Vorderseite diagonal „Danke" eingraviert, auf der Rückseite die vier Namen: Felix, Maja, Moritz, Annika.
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Der Hass wird nicht siegen
RomanceMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...