Bisher war das Jahr perfekt gewesen. Das Sozialzentrum im Süden der Stadt war im Frühjahr eröffnet worden, es hatte ein großes Fest gegeben, der Oberbürgermeister hatte das Band durchschnitten, die überregionale Presse und viele Sender hatten berichtet.
Immer mehr Spenden flossen, die sein Vater nach Gutdünken für Ausstattung und Personal verwenden konnte. Deshalb hatten sie auch keine Personalprobleme, weil sie ihre Leute ordentlich bezahlen konnten.
Sie boten 20 Unterkünfte für Obdachlose und 10 Therapieplätze für Suchtkranke. Eine Lehrwerkstatt für Schreiner war geplant ebenso wie 5 Mutter-und-Kind-Plätze, für jugendliche Schwangere, die sich gegen eine Abtreibung entschieden hatten.Das zweite Zentrum im Norden sollte genau doppelt so groß werden. Es wurde schon kräftig gebaut.
Das Haus von Kai und Susanna war einen Monat vor der Geburt ihrer Tochter Jana fertig geworden.
„Ich hoffe, ihr seid nicht in unsere Nachbarschaft gezogen, um uns als Babysitter zu missbrauchen!" hatte Maja ihren Standpunkt klar gemacht, halb ernst, halb spaßig.„Du glaubst doch nicht, dass ich zwei so erklärten Kinderfeinden mein Kind anvertrauen würde!" hatte Kai gekontert, halb ernst, halb spaßig.
„Oho!" Felix wehrte sich gegen dieses Image. „Wir sind keine Kinderfeinde! Andere können so viele Kinder haben, wie sie wollen!"
„Na, gut! Dann können wir sie euch ja einmal in der Woche vorbeibringen!" zog Susanna ihn auf.
Felix merkte, wie er in die Falle gelaufen war. „Ah! Oh! Naja! Einmal pro Woche ist vielleicht ein bisschen zu viel, oder Maja?" Hilfesuchend sah er seine Frau an. Die hielt sich den Bauch vor Lachen.
„Keine Angst! Frischeltern geben niemandem ihr Kind!"
Doch da hatte sie sich getäuscht. Susanna und Kai zogen lustig weiter mit ihnen um die Häuser. Er hatte eine Menge Geschwister, die sich darum rissen, auf die kleine Jana aufzupassen. Die beiden hatten das echt toll in Griff.Als nächstes wurde Barbara schwanger, sie teilte die gute Nachricht im Mai mit, als sie alle zusammen Majas und Felix' Geburtstag auf der Insel feierten.
Dann folgte Sophie – davon erfuhren sie an ihrem gemeinsamen Hochzeitstag und schließlich Sina. Die hatte eigentlich bis nach ihrer zweiten Lehramtsprüfung warten wollen, aber sie nahmen das Ergebnis eines leidenschaftlichen Unfalls glücklich hin.
Als letzte der erweiterten Truppe der Vasallen meldete Laura einen Geburtstermin.
Maja und Felix juckte das alles überhaupt nicht. Sie freuten sich mit den Freunden, an ihrer Einstellung ihr Leben betreffend änderte sich nicht das Geringste.Wie war er denn jetzt wieder so ins Träumen gekommen?
Schnell haute er noch ein wenig in die Tasten, der Junge wollte noch ein wenig spielen.
Er arbeitete an einem großen Auftrag für eine französische Firma. Seit er sich rar machte auf dem Markt, hätte er Tag und Nacht arbeiten können. Aber dazu hatte er keine Lust.
Zweimal in diesem Jahr waren schon Firmenvertreter angereist, um ihn zu überreden, für sie zu arbeiten. Er hatte stets höflich, aber bestimmt abgelehnt. So wie es lief, so war es gut!
Die Jungs arbeiteten ihm zu, setzten seine Ideen um, waren damit mehr als ausgelastet. Wenn mal Luft war, schrieben sie eigene kleinere Sachen oder Apps, aber alles was sein Haus verließ, lief durch seine Endkontrolle. Deshalb konnten sich auch alle Käufer auf höchstmögliche Sicherheit verlassen, deshalb waren die Sachen seiner Firma so erfolgreich.Die Fachzeitschriften testeten neue Sachen grundsätzlich, hatten schon unzählige Male versucht, die Steiner-Produkte zu hacken, noch nie war es gelungen, worüber sie dann fairerweise auch berichteten.
Um drei Uhr verabschiedete er sich von seinen Jungs, schwang sich durch den Garten zu seinem Bienchen. Das flog in seine Arme wie jeden Tag und summte zärtlich an seinem Ohr.
Plötzlich stutzte sie, schnupperte und wischte mit dem Finger über seinen Hals.
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Der Hass wird nicht siegen
RomanceMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...