Im Oktober flogen Felix und Maja für drei Wochen in ihr Haus. Joana war wieder schwanger, hoffte auf einen kleinen Felicio.
Felix verdrehte die Augen, als sie gerade nicht hinsah. Maja grinste ihn schelmisch an. Die Spanierin versuchte immer wieder, ihnen die kleine Maja in die Arme zu drücken, aber sie fanden jedes Mal eine Ausrede, was Joana etwas verwunderte. Die Kleine war doch so süß, man musste sich doch freuen, Zeit mit ihr zu verbringen!
Aber Deutsche dachten da wohl anders!Beim Betreten der Halle fiel ihnen ein großes Bild auf, das da letztes Mal nicht gehangen hatte. Ein wunderschönes Aquarell vom Haus, im Hintergrund das Meer.
Es war signiert mit Laura Capello.
„Wow!" staunte Maja. „Schau an! Laura ist eine Künstlerin!"„Toll!" Auch Felix war begeistert. „Das hat auch keiner geahnt! Sie ist echt gut!"
„Wir müssen mal runterfliegen! Schaun , was sie noch so hat! Wir könnten doch ein paar Bilder fürs neue Haus brauchen!"
Die beiden besuchten ihre Schulen, beschlossen, noch zwei weitere sanieren zu lassen.Sie fuhren über die Insel, genossen die Tage in der Sonne, aßen Berge an Meeresfrüchten in den Fischerdörfchen, unterhielten sich mit Einheimischen, besuchten auch das Krankenhaus, hatten mittlerweile den nötigen Abstand dazu.
Die Belegschaft freute sich sehr, die beiden gesund und munter zu sehen, wie auch über den Umschlag mit einer großzügigen Spende, den Felix im Stationszimmer zurückließ.Sie schwammen in der kleinen Bucht, waren beide mittlerweile hervorragende Schwimmer.
Sie ließen sich auf einer breiten Luftmatratze treiben, sanft von den Wellen schaukeln, natürlich engumschlungen. So viel körperliche Nähe führte zwangsläufig zu einer heißen Liebesrunde im warmen Sand. Felix erinnerte sich an den Tag, als er sie gebeten hatte, doch noch seine Frau zu werden.
Maja lag auf seinem Bauch, streichelte seine muskulösen Schenkel. Sie konnte einfach nie aufhören ihn zu berühren, diesen wunderschönen Körper anzufassen.
Aber Felix hatte nichts dagegen, nicht im Geringsten! Er genoss noch immer das Leuchten in ihren Augen, wenn sie ihn ansah.Oft saßen sie am Abend vor einer kleinen Bodega am Hafen, sahen den Möwen zu, beobachteten die anderen Touristen, sprachen über ihr Glück, sich gefunden zu haben und auch über das Glück, diesen fürchterlichen Unfall überlebt zu haben.
Sie hatten lange Zeit dieses Thema ausgespart, verdrängt gehabt. Doch bei diesem Aufenthalt mussten sie darüber sprechen: Über die wahnsinnige Angst, die er hatte aushalten müssen, über alles, was sie mitbekommen hatte während des Komas, über sein Glück, als sie ein Auge geöffnet hatte.Sie besuchten das Grab der Eltern, das Joana und Juan pflegten, erzählten den Toten von ihrem Glück.
„Aber ich glaube, sie sind sowieso immer bei uns!" war Maja sicher.
Felix stimmte ihr vollkommen zu. Er war auch überzeugt davon, dass Sonja seinen Vater zu ihm geschickt hatte, denn an einen so großen Zufall konnte er nicht glauben.Sie fuhren beim Notar vorbei, informierten sich über die Stiftung, waren sehr zufrieden über das, was sie hörten, zahlten beide noch einmal eine große Summe ein.
Dann hieß es wieder Abschied nehmen.
Kurz entschlossen buchten sie ihre Flüge um, wollten ihre italienischen Freundeüberraschen.
DU LIEST GERADE
Der Hass wird nicht siegen
RomanceMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...