Kapitel 43 - Ab Weihnachten 2007 / 4

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Felix war kurz davor, wieder durchzudrehen, und wieder war dieser verdammte Italiener daran schuld! Dabei hatte er ihn ganz sympathisch gefunden, aber immer wieder brachte der Trouble in seine Beziehung.
Er würde jetzt einfach anrufen bei seinem Bienchen, denn sie war seine Süße, nicht die Problemlöserin von dummen Italienern!
Kurz entschlossen wählte er ihre Nummer.

Maja wollte gerade wählen, als ihr Handy klingelte.
Felix! sang ihr Herz, als sie das Gespräch annahm.

Er war froh, dass sie so schnell ranging und vor allem, dass nicht die Mailbox an war!
„Süße, ich muss mit dir reden!" sagte er.
„Felix, ich muss mit dir reden!" sagte sie gleichzeitig. Sie lachten beide.
„Du zuerst!" bat sie.

„Bienchen, ich bin ein wenig durcheinander wegen dieses ganzen Geredes übers Heiraten oder nicht! Wir beide haben noch nie darüber gesprochen, und ich muss einfach wissen, wie du darüber denkst, ganz ehrlich!"

Sie war mehr als erleichtert, dass er genau das zur Sprache brachte, was ihr auf dem Herzen lag.
„Deshalb wollte ich gerade bei dir anrufen!"
Aha, deshalb war sie so schnell dran gewesen!

Dann erklärte sie ihm ihre Gedankengänge, und er ihr die seinen. Sie waren sich wunderbar einig, dass eine Ehe für sie kein Thema war.
„Bienchen, du weißt, dass ich dich mehr liebe als jeden anderen Menschen auf der Welt! Und du weißt auch, dass das immer so blieben wird. Aber mir gibt das nichts, vor irgendjemandem irgend welche Worte zu plappern! Ich hatte nur Panik, weil du ja ihn heiraten wolltest, dass du vielleicht etwas von mir erwartet hast, damals, oder es jetzt erwartest!"

Da erklärte sie ihm auch die Bewegründe, die sie damals bei Stefano gehabt hatte, und er war vollkommen beruhigt. Er glaubte und verstand jedes Wort, das sie sagte! Jetzt war alles gut, jetzt hatten sie darüber gesprochen, jetzt konnte er schlafen.

„Süße, du kannst mich zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen, wenn du etwas auf dem Herzen hast, okay? Wir müssen immer über alles sprechen, damit sich keine Missverständnisse mehr festsetzen. Versprichst du mir das?"

„Ja, natürlich! Aber das gilt für dich auch, ja?"
Er lachte. „Natürlich! Ich war heute schon wieder kurz vor dem Durchdrehen! Da habe ich gedacht, bevor ich wieder alles an die Wand donnere, was ich nachher wieder aufräumen muss, ruf ich dich lieber an!"

„Ich liebe dich sehr, Felix! So sehr!" stöhnte sie.
„Danke, Bienchen! Schlaf gut, Süße!"
Sie brachen beide das Gespräch ab, bevor sie sich zu sehr vermissten.

Stefano machte Sarah seine Überlegungen klar. Sie war etwas enttäuscht, aber auch froh, dass sie ihn nicht ganz verloren hatte. Sein Vorschlag klang vernünftig, sie war ja auch erst 19!
Morgen würde sie mit ihrer Mutter sprechen, sie müsste zustimmen! Und wenn sie es nicht tat, würde sie eben ohne ihren Segen mit Stefano zusammenziehen! Sie war schließlich volljährig, und sie lebten auch auf Sizilien im 21. Jahrhundert!

Später nahm Joe Felix nach dem Mittagessen zur Seite. Felix fürchtete den Riesen noch immer, auch wenn der sich an alle Vereinbarungen gehalten hatte. Aber im Grunde seines Herzens war er ein Schläger, der es von Zeit zu Zeit brauchte, den anderen seine Macht zu beweisen.

Wenn er ihm zu nahe kam, sträubten sich Felix' Nackenhaare.
Joe grinste Felix an, roch dessen Furcht. Gut! Der Doc sollte sich schon hin und wieder daran erinnern, wer hier das Sagen hatte.

Seine Macht war zusehends geschwunden, seit der Schnösel die Computerkurse abhielt, seit viele plötzlich lieber lernten als den Mithäftlingen aufzumischen.
„Ich mache dir ein Angebot, das du besser nicht ablehnen solltest!" erklärte er.
Felix brach der Schweiß aus.
Damit war Joe dann zufrieden. Eigentlich wollte er dem anderen ja keine Angst machen, hatte es nur ein wenig genossen, in sein altes Verhaltensmuster zurückfallen zu können.

Der Hass wird nicht siegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt