Am Samstag frühstückten die Mädels in Majas Zimmer zusammen, alle Männerblicke auf sie waren verboten. Dann halfen sie sich gegenseitig beim Anziehen, schminken mussten sie sich alle nicht, taten sie auch nie. Ihre Jungs mochten sie am liebsten so, wie sie von Natur aus aussahen.
Es klopfte, der Zimmerservice brachte die Brautsträuße und für jede Braut ein Paket,
Die Jungs hatten für ihre Liebsten etwas Blaues, etwas Neues, etwas Altes und etwas Geliehenes eingepackt.
Zum Auspacken zogen sich alle in ihre Zimmer zurück, das waren intime Momente, die sie alleine genießen wollten.Maja fand vier liebevoll verpackte Geschenke, alle mit einem Kärtchen versehen.
„Etwas Altes – damit fing eine wunderbare Liebesgeschichte an!" las sie und fand die Illustrierte, in dem sie damals die Story über Call Boys gelesen hatte.
Mein Gott, wo hatte er denn dieses Heft aufgetrieben?Monatelang hatte er in den verschiedensten Portalen Suchanfragen gestellt nach dieser bestimmten Ausgabe, hatte die Hoffnung schon langsam aufgegeben. Der Verlag schickte ihm den Text per email, der hätte es zu Not auch getan. Aber zwei Wochen vor dem Termin hatte er eine Zuschrift mit einem Angebot über die Originalausgabe bekommen und natürlich zugeschlagen.
„Etwas Neues – ich finde diese Dinger so sexy an dir!" las sie am zweiten Päckchen. Gespannt löste sie das Papier. In einem Schächtelchen fand sie ein Armband, an dem lauter Herzen in verschiedenen Größen baumelten, alle mit großen und kleinen Saphiren besetzt.
Das hatte sie noch gar nicht gewusst! Sie hatte sich nur gewundert, warum er ihr dauernd diese Bettelarmbänder kaufte und sie immer bat, doch eins anzulegen. Sie hatte mindestens schon zwanzig davon, aber natürlich noch kein so wertvolles! Er spielte immer gerne daran herum, mochte es, wenn sie damit klimperte, aber dass ihn das anmachte, hatte sie nicht geahnt. Lächelnd schloss sie den Verschluss an ihrem Arm.
Man lernte eben nie aus!„Etwas Blaues – nein, es ist nicht das obligatorische Strumpfband, aber auch etwas sehr Feines für mich!" Da war sie aber jetzt schon gespannt! Es war ein herzförmiger Parfümflakon, beschriftet mit „Maja".
Sie hatten mal beide gelesen, dass es eine Manufaktur gab, die individuelle Düfte kreierte. Die Vertreter machten Hausbesuche und mischten vor Ort das Gewünschte nach den speziellen Vorstellungen. Das Ganze kostete einen ganz schönen Batzen.
Sie hatte sich damals gewundert, wie sehr sich Felix für diesen Artikel interessiert hatte.Ein paar Tage später hatte er einen leichten Hauch von Parfüm an sich gehabt, als er nach Hause kam. Auf ihre Frage hatte er erzählt, er wäre in einer Parfümerie gewesen, um sich ein neues Rasierwasser zu besorgen, was sie etwas verwundert hatte, weil sie solche Einkäufe sonst immer gemeinsam erledigten. Fast wäre sie ein wenig eifersüchtig geworden! Noch dazu, da er seinen neuen Duft angeblich in der Firma vergessen hatte. Doch mit seinem speziellen Dackelblick hatte er sie schnell abgelenkt.
Sie sprühte sich ein wenig von dem Parfüm auf und fand es wunderbar!
„Etwas Geliehenes – daran hängt mein Herz nach dir am meisten!"
Es war das Büchlein, das sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, mit all ihren Liebeserklärungen. Es lag auf allen Reisen wie auch zu Hause immer auf seinem Nachttisch, und jeden Abend vor dem Einschlafen blätterte er darin. Entsprechend zerlesen sah es auch schon aus.
Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Wie könnte ich dich nicht lieben, Felix!" flüsterte sie. Doch sie fing sich schnell wieder, sie wollte ihm nicht mit verquollenen Augen gegenübertreten.Die Mädchen kamen zurück, alle hatten feuchte Augen, scheinbar hatte die anderen Männer sich auch etwas Besonderes überlegt. Aber sie sprachen nicht drüber, das waren Dinge, die nur die Paare etwas angingen.
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Der Hass wird nicht siegen
RomanceMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...