Maja fuhr weg vom Gefängnis, wusste eigentlich gar nicht, wohin sie sollte. In den riesigen Bungalow auf keinen Fall. Ihre Eltern waren noch nicht wieder da.
Da hatte sie eine seltsame Idee. Mischa! Ja, Mischa hätte sie heute gerne gesehen. Felix hatte ihr heute im Pärchenzimmer in den diversen Regenerationsphasen erzählt, dass sie ihn oft besucht hatte.Als sie bei der ehemaligen Prostituierten läutete, dauert es eine Weile, bis geöffnet wurde. Mischa schaute durch den Spion und riss die Türe auf, nahm Maja in den Arm
„Das Mädchen ist wieder da! Gott sei Dank ist die Kleine zurückgekommen!"
Sie führte ihre junge Retterin ins Wohnzimmer. Ein Mann um die fünfzig, gut erhalten und gebaut, setzte sich zu den beiden Frauen.„Das ist Maja!" erklärte Mischa nur, alles andere schien der Mann zu wissen.
Sie strahlte Maja an. „Uli und ich werden in ein paar Wochen heiraten. Er weiß alles über meine Vergangenheit, und es stört ihn nicht!"Sie redeten noch eine Weile, Uli bestellte Pizza bei einem Lieferdienst, dann legte Maja sich im Gästezimmer der Nutte schlafen, in deren Bett ihr Ehemann Georg gestorben war. Sie lächelte noch ein wenig über die seltsamen Wege des Schicksals, dann lächelte sie nur noch bei den Gedanken an Felix, den wundervollen, den einzigartigen, den meisterlichen Call-Boy Felix, dem Hübschesten von allen 342.
Als Maja am Morgen aufwachte, wusste sie erst gar nicht, wo sie war. Aber Sekunden später war die Erinnerung wieder da.
Felix!
Sie war zurück!
Felix war da, zwar nicht hier, aber er war wieder in ihrem Leben, er war da!
Und sie lag im Gästezimmer von Mischa, Mischa, die heiraten würde! Schön! Alles war gut.Vorsichtig steckte eine glückliche Ex-Prostituierte den Kopf herein.
„Na? Ausgeschlafen?" fragte sie lächelnd. Die Kleine hatte zwölf Stunden am Stück geschlafen.
Maja verließ das Bett unwillig. Sie hatte gerade so schön von ihrem hübschen Felix geträumt. Er war ein wenig älter geworden, hatte auch ziemlich abgenommen, aber sein Körper war durchtrainiert und fest. Er war immer noch der schönste Mann, den sie je gesehen hatte.Und er fühlte sich so verdammt gut an, er fühlte sich so vertraut an, so nach zu Hause sein. Seine Lippen auf ihren und auf ihrem ganzen Körper waren noch immer so samtig weich, so streichelnd!
Seine langen schmalen Finger waren noch immer so zärtlich, dass die Erinnerung daran sie aufstöhnen ließ.
Felix! Kein anderer Mann würde je so sein wie er. Er war mehr als perfekt für sie. Und das würde sie ab jetzt nie wieder vergessen. Es konnte geschehen, was wollte! Sie würde nie wieder fortlaufen oder ihn gehen lassen!Und jetzt stand da eine hübsche Mischa, strahlte sie an, hielt ihr einen Morgenmantel hin.
„Frühstück ist fertig, Süße!" sagte sie nur.Maja putzte sich schnell die Zähne, Mischa hatte ihr alles hingelegt.
Am Esstisch saß Uli, der seine Verlobte zärtlich küsste.Die beiden erzählten abwechselnd, dass sie sich in der Sozialstation kenngelernt hatten. Er war Sanitäter, hatte ein paar Mal Junkies zu ihnen gebracht, hatte sich jedes Mal sehr um die jungen Leute gekümmert, war sehr liebevoll mit ihnen umgegangen. Immer wieder war ihm die hübsche Mitarbeiterin aufgefallen, die ebenso wie er, jede der gestrandeten Personen mit so viel Respekt behandelte.
Nach dem vierten oder fünften Treffen hatte er sie auf einen Kaffee eingeladen. Seitdem waren sie unzertrennlich. Sie hatte ihm ihre Lebensgeschichte erzählt, auch von Georg und seiner seltsamen, netten und hübschen Witwe, die ihr den Absprung aus dem Milieu ermöglicht hatte und von deren Beziehung zu Felix, dem Sohn von Sonja, der Leiterin der Sozialstation, der als Call-Boy gearbeitet hatte.
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Der Hass wird nicht siegen
RomanceMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...