Maja beschloss, etwas einzukaufen und zu kochen, als Wiedergutmachung, dass sie ihn nicht gehen hatte lassen.
Dann schrieb sie wie von Sinnen ihr Buch fertig, schickte es online an den Verlag. Sie wusste, es war gut geworden, wahrscheinlich ihr bestes.
Zwei Stunden später rief Pascal an. „Hallo, Madame Superstar! Ich habe nur mal quergelesen! Du hast dich selbst übertroffen, und das mag was heißen!"
„Dankeschön!" antwortete sie, ein bisschen stolz über seine Worte.
„Du, Maja? Wie sähe es denn mit einer Lesereise aus?"
„O Gott! Na ja, im März vielleicht?" Sie hatte sich schon mit Felix darüber unterhalten, sie ahnte, dass der Verlag sie bitten würde.
Im April würde der Prozess gegen Larissa beginnen und im Sommer hatten sie nicht wirklich Lust, rumzugondeln.„Perfekt! Drei Wochen genügen auch! Ich lass dann Petra alles fertig machen! Danke dir!"
Na, drei Wochen Arbeit im Jahr für die Kohle, die sie verdiente, war jetzt nicht zu viel verlangt. Denn das Schreiben war ja Hobby, Freizeitgestaltung.
Kohle! dachte sie, wie in letzter Zeit öfter Mal. Auf ihren Konten hatten sich Unsummen angesammelt.
Irgendetwas mussten sie damit machen. Etwas Gutes tun, so wie auf der Insel. Sie hatte auch noch das Riesenerbe von ihren Eltern! Sie mussten teilen, so war das nicht fair!
Sie hatte auch schon bestimmte Pläne, kam nur nicht dazu, mit Felix darüber zu sprechen.Wieder lächelte sie vor sich hin. Sie zogen sich eben immer noch an wie Magnete. Ständig prickelte es zwischen ihnen. Eine einzige Berührung, ein anzügliches Wort reichte aus, und sie lagen wieder im Bett! Sie waren verrückt, komplett verrückt!
Mit diesem Lächeln auf den Lippen begann sie zu kochen, und es gelang auch alles wunderbar, weil niemand sie ablenkte.
Um zehn kam Felix endlich, er hatte alles geschafft. Glücklich saß er am Esstisch vor den Bergen an leckerem Essen. Noch immer hatte er die Angst vor dem Verhungern nicht ganz überwunden. Aber er hatte heute ja auch eine Menge an Kalorien verbraucht!
Da kam Maja das Gespräch in der Pizzeria wieder in den Sinn. „Jetzt sag halt mal, wie gut dein Abschluss wirklich war!" bat sie.
Er schmunzelte sie an. Prahlen lag ihm so gar nicht, außer mit ihr.
„Warst du der Beste deines Jahrgangs?" bohrte sie
Sein Schmunzeln verstärkte sich.
„Okay! Von wo? Von der Uni? Von Bayern?" Mensch, er machte es aber spannend!
Er grinste sie offen an.
„Von Deutschland?" Sie war fassungslos. Sie liebte ein Genie! „Echt?"
„Hm! Sorry!" gab er etwas verlegen zu.
„Na, ob ich das verzeihen kann, weiß ich nicht!" scherzte sie.
„Versuchs halt! Es war ja keine böse Absicht!" gab er zurück.
Dann wollte er von seiner Person ablenken und sie daran erinnern, dass sie auch nicht gerade mit Erfolgslosigkeit geschlagen war. „Was macht dein Buch?"
Sie berichtete von ihrem Tag und dem Gespräch mit ihrem Lektor.
Er zog sie auf seinen Schoß. „Glückwunsch, Bienchen! Ich wusste schon, dass das dein Meisterwerk wird! Dann geht der Prinzgemahl wieder mit seiner Prinzessin auf Reisen?" Er freute sich, wenn es auch anstrengend war, jeden Tag in einer anderen Stadt. Aber sie waren ja jung! Und die verschiedenen Hotelbetten auszuprobieren war immer höchst amüsant.
Sie räumten Tisch und Küche auf und kuschelten sich aufs Sofa.
„Was machen wir eigentlich mit der ganzen Kohle, die es uns so hereinspült?" fragte er aus seinen Gedanken heraus.Sie sah ihn glücklich, aber auch verwundert an. Er konnte wirklich in ihr lesen wie in einem Buch!
„Ich habe heute auch darüber nachgedacht!"
Er wunderte sich nicht über ihre Worte. Nicht nur ihre Körper passten perfekt zueinander.
„Sprich, Bienchen!" forderte er sie auf.„Also, wir könnten die Sozialstation ausbauen! Das Grundstück ist groß genug, eine Baugenehmigung bekommen wir sicher auch. Ich habe an Therapieplätze gedacht, für Drogen- und Alkoholabhängige. Dann noch ein paar Zimmer für Mutter und Kind oder so etwas. Und vielleicht auch noch ein Haus für Obdachlose, die weg wollen von der Straße. Wir müssten ein paar Therapeuten einstellen oder Sozialarbeiter. Und noch ein, zwei Ärzte."
Felix sah sie bewundernd an. Er hatte nichts mehr hinzuzufügen. Ihr Plan war perfekt! So würde auch das Andenken seiner Mutter gewürdigt werden.
„Passt!" sagte er nur. Mehr brachte er im Augenblick nicht heraus. Er strich ihr übers Haar, streichelte ihre Wange. Sie war einfach die Beste! Nicht nur die Schönste!
Gut, dass sie damals den Artikel in der Zeitschrift gelesen hatte! Wie hätte er sie sonst gefunden?„Dann ruf doch morgen gleich die Jungs an und lade sie für das Wochenende ein. Und Tim natürlich! Und Mischa und Uli! Dann können wir das mal durchsprechen!" schlug er vor, als er seine Tränen hinuntergeschluckt hatte.
Heulsuse! schimpfte er mit sich.
Macht nichts! antwortete er sich.Sie saßen noch eine Weile stumm und zufrieden mit sich und der Welt nebeneinander, dann fielen Felix die Augen zu. Der Tag forderte seinen Tribut!
Engumschlungen wie immer schliefen sie ein.Am Sonntag saßen dann alle um den großen Esstisch in ihrer Wohnung. Maja hatte ihre Pläne erläutert, die anderen hatten ehrfürchtig zugehört.
Dann begannen die Diskussionen.
Tim und Mischa meldeten die Bedürfnisse der Sozialstation an, die unter den Nägeln brannten, Chris stellte erste Berechnungen an, Nico und Barbara skizzierten ein paar Entwürfe, Benedikt sprach juristische Probleme an, die anderen steuerten ihren gesunden Menschenverstand bei.
Kilian hörte mit großen Ohren zu. Das alles wollten Felix und Maja finanzieren, einfach so, aus eigener Tasche?
Er dachte an die Vergangenheit, an all das Geld, das seine Familie zum Fenster hinaus geworfen hatte, für Tand und Blödsinn!
Er dachte an all das Geld, das sein Vater verdient hatte, und das er zum Großteil verloren hatte durch die Verschwendungssucht seiner Frau und seiner Kinder.
Was hätte man damit alles an Gutem tun können!Zwei Stunden später stand das Konzept, die Freunde hatten den Auftrag, alles ernsthaft zu planen. Sie klatschten sich ab, waren zufrieden mit dem Erreichten.
Tim und Kilian fuhren nach Hause. Der Sohn hatte das dringende Bedürfnis, mit seiner älteren Schwester zu sprechen.
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Der Hass wird nicht siegen
RomanceMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...