Kapitel 62 - Das Ende der Angst 1

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Kai ließ sich auf einen Stuhl in seinem Büro fallen.
Tränen liefen ihm über das Gesicht.
Es war vorbei!
Seine Leute hatten die Teufelin aufgespürt!
Es hatte sich gelohnt!
All das Geld hatte sich gelohnt!
Er hatte das Richtige getan!
Er, seine Freunde und ihre Mädchen!
Maja und Felix würden in Sicherheit sein!

Er rief bei Maja an, Felix würde wohl in der Firma sein.
„Hallo, Maja! Du wolltest uns doch heute Abend zum Essen einladen, oder?" zog er sie auf.
Sie lachte. Solche spontanen Selbsteinladungen der Freunde gab es oft.

„Ich lade euch herzlich gerne ein, Mann Nummer zwei in meinem Leben! Aber wir bestellen etwas, wenn ihr da seid! Zum Kochen habe ich keine Zeit, weil mein hübscher Mann Nummer 1 heute frei hat!"

Kai grinste. Na klar! Da hatten die beiden etwas Besseres zu tun, als zu kochen. Er kannte kein einziges Paar, das so viel Zeit im Bett verbrachte, wie die beiden, kein Paar, das man so oft störte!

„Abgemacht! Gegen Acht!" Er platzte fast, die gute Nachricht zu überbringen.
Dann trommelte er die Kumpel zusammen, verriet aber auch ihnen noch nichts.
Nur Susanna erfuhr das Geheimnis vorab, sie war seine Lebensgefährtin seit jener wunderschönen Silvesternacht, vor ihr konnte er nichts verbergen und wollte es auch nicht!

Sie fiel ihm vollkommen verrückt vor Freude um den Hals! „Das hast du gut gemacht, Kai-Liebling! Das haben wir alle gut gemacht! Ich bin so froh!"
Sie tanzte mit ihm durchs Zimmer, und da sie so nah am Bett vorbeitanzte, erinnerte er sich an die Lieblingsbeschäftigung von Maja und Felix, und er beschloss, sie jetzt auch zu seiner zu machen.

Kurz vor acht Uhr trafen die Vasallen mit Vasallinnen bei Felix und Maja ein.
Kai hatte eine Magnum-Flasche des teuersten Champagners, die er hatte bekommen können, dabei.

Maja sah ihn verwundert an, holte aber edle Gläser.
„Was gibt es denn zu feiern?" fragte Felix, der wie immer sein Bienchen im Arm hielt.
„Immer langsam! Schenk erst einmal ein! Und nur ein Tipp: Wenn du sie mal kurz loslassen würdest, ginge es schneller!"

„Ein schlechter Tausch!" meinte Felix nur und küsste sich erst einmal an seiner Süßen fest. Eigentlich hätte er gerne noch eine Verwöhn-Runde angehängt, heute an seinem freien Tag! Oder eine Vernasch-Runde? Wer wen, war eigentlich egal!
Aber der lästige Kai hatte ja unbedingt seine Pläne durchkreuzen müssen! Und jetzt verlangte er auch noch, dass er sein Bienchen loslassen sollte? Was für ein Ansinnen!
Betont langsam füllte er einhändig die Gläser.

„Also! Sprich, teurer Freund!" forderte er schließlich Kai auf.

Der brachte das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.
„Ratet doch mal!"

Maja verdrehte die Augen. Kai war heute schon sehr kindisch drauf!
„Verlobung?" fragte Felix folgsam.
Ein Kopfschütteln.
„Nachwuchs?" fragte Maja.

Ein Kopfschütteln und ein noch breiteres Grinsen.
Dann kamen die anderen Vorschläge von den Jungs mit Anhang.
„Ein Sechser im Lotto?"
„Ein neues Patent?"
„Ein neues Auto?"
„Ein Haus?"
„Ein großer Urlaub?"
„Ein neuer Job?"

Stets gab es nur ein Kopfschütteln und ein noch breiteres Grinsen, das auch Susanna mit ihm teilte.
Kai überlegte noch einen Moment lang, wie er die Dramatik der Situation erhöhen konnte, entschied sich aber dann, das grausame Spiel zu beenden.
Er sah Susanna fragend an, sie nickte eifrig.

„Also, ich habe heute den wichtigsten Anruf meines Lebens bekommen!" Eine kurze Kunstpause musste noch sein. „Die Polizei in Schweden hat Larissa gefasst!" verkündete er und konnte nicht verhindern, dass ihm die Tränen über sein Gesicht liefen.

Der Hass wird nicht siegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt