Kapitel 87 - Hochzeit 5

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Als sie wieder in den Saal zurückkehrten, lagen viele Blicke auf ihnen. Aber die waren verständnisvoll, liebevoll, freundschaftlich!
Alle verstanden, dass dieses Liebespaar ein ganz besonderes war und immer auch ein ganz besonderes bleiben würde.

Anschließend verschwanden die Freunde abwechselnd für eine gewisse Zeit. Es hatte ihnen nichts ausgemacht, Maja und Felix den Vortritt zu lassen. Maja und Felix würden immer den Vortritt bekommen bei ihnen, weil sie es sich einfach verdient hatten.
Denn Maja und Felix waren eben Maja und Felix! Das Liebespaar des Jahrhunderts, die besten Menschen, die sie kannten, die Freunde für immer!

Saskia, Kilian und Patrizia beobachteten die beiden und wünschten sich nur, auch solche Lieben zu finden. Sie liebten diesen Halbbruder unendlich. Er tat alles für sie, obwohl er sie doch noch gar nicht lange kannte, und er tat so viel für Menschen, die er noch weniger kannte.

Es tat ihnen leid, dass sie Sonja nie kennengelernt hatten. Sie musste eine tolle Mutter gewesen sein!
Sie liebten auch Maja, die Frau an der Seite ihres Bruders, deren Charme Männer und Frauen gleichermaßen anzog. Die Weltbestseller schrieb, die aber dabei so normal geblieben war.

Dass sie schon einmal verheiratet gewesen war, hatten sie heute erst erfahren. Ihr Vater hatte ihnen dann die Geschichte ihrer Ehe erzählt.
Was hatte dieses schöne Mädchen schon alles aushalten müssen! dachte Patty. Und doch war sie wie ein strahlender Stern, war ihr Hauptziel, Menschen glücklich zu machen.

Und was hatte sie gemacht? Sie war genervt von ihrer Mutter gewesen und hatte sich mit Drogen getröstet! Was wohl aus ihr geworden wäre, hätte Maja sie nicht so angemacht, damals in München?
Keiner hatte ihr je so die Meinung gegeigt wie sie, aber sie hatte genau den richtigen Ton getroffen, um sie zu erreichen!

Der Kaffee wurde auf der Terrasse serviert, die Hochzeitstorte schnitten zehn Hände an.
„Mh!" schwärmte Felix, während er an Majas Nacken knabberte. „Schmeckt das lecker!"

„Du hast doch noch gar nicht probiert!" wunderte sich Nico.
Felix grinste nur und hielt sein Mädchen mit der freien Hand fest, nicht, dass sie in das kunstvolle Backwerk stürzte!
In der Zeit bis zum Abendessen hielten die Väter lustige Reden über ihren Nachwuchs. Es wurde viel gelacht und geblödelt.

Tims Rede war eher zu Herzen gehend als lustig.
„1977 lernte ich auf einem Popfestival ein Mädchen kennen. Sie war bezaubernd, wir waren sehr verliebt und durften einen wunderbaren Tag und eine leidenschaftliche Nacht erleben. Als ich Kaffee holen wollte, hat ihr Vater sie abgeholt, und sie war verschwunden.

Ich habe wochenlang nach ihr gesucht und musste dann wohl oder übel aufgeben. Doch in dieser Nacht habe ich etwas sehr Gutes gemacht: Ich habe nicht aufgepasst, wie ich es versprochen habe.

Deshalb hat Sonja diesen wunderbaren Sohn bekommen und ihn Felix, den Glücklichen genannt. Für mich ein Zeichen, dass sie diesen Sohn sehr wollte und sie überaus glücklich war, ihn bekommen zu haben.

Ich habe diesen Sohn erst viel später bekommen, 31 Jahre später, doch es war noch früh genug. Und ich habe mit diesem wunderbaren Sohn auch eine wunderbare Tochter, Maja, bekommen. Für dieses Glück danke ich dem Schicksal täglich.
Doch damit nicht genug: Mit diesen beiden wunderbaren Menschen habe ich auch meine drei später geborenen Kinder zurückbekommen. Wir hatten uns in den letzten Jahren leider sehr entfremdet, was sicher zum größten Teil die Schuld ihrer Mutter war, aber auch meine.

Nun habe ich also fünf, und ich bin täglich erfüllt von Liebe und Dankbarkeit.
Ich wünsche euch, Felix und Maja, dass diese besondere Liebe, die euch verbindet, ein Leben lang anhält, ein langes Leben! Ich kann euch keine Ratschläge geben, wie ihr das machen sollt, denn in Liebesdingen zwischen Mann und Frau scheine ich nicht wirklich ein Spezialist zu sein. Aber vielleicht kann ich ja von euch etwas lernen!

Der Hass wird nicht siegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt