Nach einem ereignisselosen Flug hatten Murtagh und Dorn den Stützpunkt erreicht wo das Bataillon der Nachtfalken den Schatten-Ra zac eingekerkert hatte. Den Wunsch seines Reiters voraus ahnend begann Dorn die Festungsanlage zu umkreisen während er langsam tiefer sank. Dies gab Murtagh die Möglichkeit den ehemaligen Stützpunkt des Imperiums mit dem geübten Blick eines erfahrenen Kriegers zu mustern.
Man sah deutlich, dass die Befestigungsanlage schon seit längerem verlassen war. Zwar war die äußere Befestigungsmauer noch intakt, doch Wind und Regen hatten ihren Tribut gefordert. Die Krone des Mauerwerks war abgebröckelt und zwischen den Steinen rankten sich Moose, Farne und wilde Gräser.
Dem Ansturm einer feindlichen Armee wäre diese Anlage wohl nicht mehr gewachsen. Doch in diesem Fall ging es nicht darum einen Feind am Eindringen zu hindern sondern etwas im Inneren der Anlage zu halten. Für diesen Zweck waren die Gebäude noch ausreichend.
Inzwischen schwebte Dorn nur noch wenige Meter über dem Boden und setzte schließlich vor dem Haupteingang ins Innere der Befestigungsanlage auf.
- "So," - knurrte der rote Drache. - "Nun sorgt dafür, dass diese Hexe meinen Rücken verlässt." -
Wie Murtagh es erwartet hatte war sein Seelenbruder alles andere als glücklich darüber gewesen Trianna auf seinem Rücken tragen zu müssen. Die Abneigung schien aber auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Im Fall der Magierin war es aber weniger eine persönliche Abneigung gegen Dorn als mehr ein generelles Unwohlsein wenn es ums Fliegen ging. Der Umstand, dass die ungeliebte Reisegefährtin sich in der Luft alles andere als wohl fühlte hatte Dorn etwas versöhnt. Sehr zu Murtaghs Leidwesen hatte der rote Drache es sich nicht nehmen lassen seine Passagiere in einigen praktisch Versuchen mit der unerfreulichen Natur von Fallwinden vertraut zu machen. Trianna war davon wenig erbaut gewesen und hatte ihren Missmut auf so laute und schrille Weise verkündet, dass Murtagh fest davon überzeugt war, dass die Funktion seines linken Ohres noch für einige Tage eingeschränkt sein würde.
Die Magierin verließ den Rücken des Drachen nur allzu gern und auch Murtagh ließ sich auf den Boden gleiten. Sandiger Untergrund der nur von einigen besonders zähen Gräsern bewachsen wurde zeugte von der Nähe zur Wüste Hadarac.
Aus der Luft hatte Dorns Reiter bereits die goldene Gestalt von Joto im Inneren der Festungsanlage entdeckt. Nun spähte der Goldene Drache über die Zinnen der Befestigungsmauern und begrüßte seinen Artgenossen mit einem wohlwollenden Brüllen.
Dorn erwiderte den Gruß und stieß seinen trompetenartigen Laut so dicht neben Trianna aus, dass Nasuadas Magierin erneut zusammenzuckte.
- "Für euch beide wird im Innenhof der Festung wohl kein Platz sein." - bewertete Murtagh die Situation. Der dunkelhaarige Mann war stolz darauf, dass sein Drache zu solch stattlicher Größe herangewachsen war. Allein hätte Dorn vielleicht Schutz im Inneren der Anlage finden können aber gemeinsam mit einem anderen Drachen war der Innenhof eindeutig zu klein.
- "Mach dir darüber keine Sorgen Murtagh." - beschwichtigte der rote Drache. - "Der Untergrund hier ist recht bequem. Wenn ich Schutz vor dem Wind brauche lege ich mich einfach in den Schatten der Befestigungsmauern." -
Murtagh nickte stumm und beobachtete wie das Tor der Befestigungsanlage geöffnet wurde und zwei Männer die Anlage verließen. Der jüngere der beiden war eindeutig Ishaha, der Reiter von Joto. Bei dem anderen schien es sich um General Miros zu handeln, den Befehlshaber des Bataillons.
Gemeinsam mit Trianna trat Murtagh auf die beiden Männer zu und erwiderte respektvoll ihre freundliche Grüße.
"Ihr seid uns in der Tat willkommen Drachenreiter." versicherte der ehrwürdige General, nachdem die üblichen Begrüßungsfloskeln ausgetauscht waren. "Dieses Ungeheuer zu bewachen ist eine Bürde, die ich zum Wohle des Reiches gerne mit anderen Teile. "
"Das kann ich gut verstehen General." erwiderte Murtagh verständnisvoll. "Ich würde euch bitten mich darüber zu informieren, welche Sicherungsmaßnahmen ihr bisher ergriffen habt."
"Natürlich, der Beitrag von uns Nachtfalken besteht vor allem darin, dass wir Wachposten abgestellt haben, die das Wesen ständig bewachen. Der Ra zac ist in einem der Keller eingeschlossen. Die Priester, die wir gefangen genommen haben wurden in der Arrestzelle der Festung untergebracht. Für den Ra zac schien uns das Kellergewölbe geeigneter."
Der General zog einen Dolch hervor und begann eine Skizze des Kellers in den lockeren Untergrund zu malen. Die feinen Linien zeigten den Grundriss eines rechteckigen Gewölbes und der General fuhr mit seinen Erklärungen fort: "wie Ihr seht gibt es nur einen Zugang zu diesem Keller. Dieser führt in einen langen, schmalen Gang. Selbst wenn es dem Wesen gelingen sollte aus dem Gewölbe zu fliehen, würde die Enge des Ganges ihm jede Bewegungsfreiheit nehmen und unsere Anstrengungen ihn dort zu halten begünstigen. Zwei Wachen stehen vor dem Zugang zum Gewölbe und sechs sind an diesen Punkten" der General fügte einige Kreuze, die Position seiner Wächter markierte der Skizze hinzu. "Nun, an diesen Punkten sind sie im Gang protestiert. Dabei ist es allerdings nicht geblieben. Wir haben auch noch eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Mit der Unterstützung der Elfen hat euer Ordensbruder Ishaha ein Gitter erschaffen, das als Trennwand des Gewölbes fungiert."
Wieder fügte der Offizier der Nachtfalken seiner Skizze eine zusätzliche Linie hinzu. Sie teilte den Raum indem man den Ra zac eingespannt hatte in zwei Bereiche. Der schmalere von beiden lag unmittelbar vor der Tür, die in das Gewölbe führte.
"Vor diesem Gitter sind noch einmal sechs Wächter postiert. Sollte der Ra zac das Gitter angreifen werden ihre Lanzen ihm dieses Unterfangen erschweren. Die übrigen Sicherungsmaßnahmen sind magischer Natur und ich überlasse es Argetlam Ishaha sie euch zu beschreiben."
"Vornehmlich sind es Zauber, die einen Alarm auslösen sollte der Ra zac tatsächlich einen Ausbruchsversuch starten. Leider mussten wir den gläsernen Mantel, mit dem ich den Ra zac gefangen genommen habe entfernen."
"Wieso?" Erkundigte sich Trianna spitz. Mit ihrer Rückkehr auf den festen Boden hatte sich offenbar auch ihr Selbstvertrauen wieder eingestellt. "Es wäre sicherlich von Vorteil gewesen wenn die Kreatur noch bewegungsunfähig in ihrem gläsernen Gefängnis wäre. Wie hätten sie wesentlich gründlicher untersuchen können. Nun marodiert sie doch sicher durch das Gewölbe. "
Dorn war direkt hinter Trianna getreten und stieß nun so plötzlich ein lautes Knurren aus, dass die Magierin sofort verstummte und den Drachen mit angstvollem Blick musterte. Zur Empörung von Nasuadas Abgesandter konnte keiner ihrer Gesprächspartner ein kurzes Lachen unterdrücken. Ishaha jedoch kehrte schnell zum angesprochenen Thema zurück.
"Wir mussten die gläserne Hülle entfernen, da der Ra zac begonnen hat zu wachsen. Er ist nun mindestens einen Kopf größer und auch massiger als am Tag als den gefangen genommen haben. Außerdem hat er das marodierende Verhalten abgelegt. Er hockt jetzt meistens nur in einer Ecke seines Kerker und scheint still gegen den Geist in sich anzukämpfen. Er zittert, manchmal schütteln ihn Krämpfe aber ansonsten verhält er sich ruhig. Wie gesagt habe ich einige Schutzzauber gewirkt, die uns warnen, sollte sich das Verhalten ändern oder er einen Ausbruchsversuch starten. Leider sind die Möglichkeiten Magie zu wirken gegen ihn ja begrenzt. Jeder Zauber der einen direkten Kontakt zwischen magischer Energie und dem Ra zac herstellt wird sofort aufgesogen. Daher musste ich etwas kreativ sein. Beispielsweise ist einer der Zauber, die als Alarm dienen sollen, mit der Tür des Gewölbes verflochten. Wenn sie ohne die Zustimmung der Wächter geöffnet wird löst das den Zauber aus. Auch die Gitter, die ich mit den Elfen aus massivem Gestein erschaffen habe sind mit solchen Zaubern versehen. Wir haben sie auch magisch verstärkt aber darauf geachtet, dass eine äußere Schicht Gestein einen Puffer bildet zwischen einer möglichen Berührung durch den Ra zac und den stärkenden Zaubern."
Murtagh nickte zufrieden.
"Das klingt alles sehr vielversprechend und gut durchdacht. Mir selbst hat Eragon Schattentöter aufgetragen noch einige zusätzliche Zauber zu wirken die uns schützen werden sollte der Schatten-Ra zac die Fähigkeit entwickeln Magie zu wirken. Ich werde sofort damit beginnen diese Schutzzauber zu weben. Ich werde ihn wie eine Blase um den Ra zac schlingen. Er wird keinen direkten Kontakt mit dem Schutzwall herstellen können und sich somit nicht von seiner Kraft nähren können. Die Blase wird den Schatten umschließen egal wo er hingeht. Der Zauber selbst wird verhindern, dass der Ra zac etwas oder jemanden außerhalb dieser unsichtbaren Hülle mit Magie angreift oder beeinflusst. Wenn das vollbracht ist, fällt mir die Aufgabe zu mit den Jüngern des Helgrinds zu verhandeln. Wir wollen uns ihr Wissen in dieser Sache zu Nutze machen."
"Es erfreut mich nicht gerade, zu hören, dass diese Gesellen dem Galgen entgehen." knurrte General Miros und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Das kann ich nur zu gut verstehen General." versuchte Murtagh den Veteranen zu beschwichtigen. "Aber sie werden nicht ohne Strafe bleiben und leider weiß niemand mehr über diese Kreaturen als sie."
Widerstrebend nickte der General.
"Nun ich vertraue unserer Königin und wenn sie der Meinung ist, es sei zum Wohle des Reichs, dann soll es eben so sein."
Der alte Offizier wandte sich zum Tor um und bedeutete den Neuankömmlingen ihm ins Innere der Befestigungsanlage zu folgen.
Murtagh schloss mit einigen schnellen Schritten zu Miros auf.
"Es gibt da noch eine Sache, eigentlich nur eine Formalität. Einer eurer Soldaten soll die Lücke bei den Meldereitern schließen ich habe die entsprechenden Dokumente bei mir."
Murtagh beschloss, die Angelegenheit mit Tjurin möglichst nebensächlich erscheinen zu lassen. Auf keinen Fall durfte Verdacht erregt werden. Besonders der verdächtige Soldat durfte nicht vermuten, dass ihm ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit zuteil wurde. Um dies zu gewährleisten hatte sich Murtagh eine List überlegt. Sie basierte auf einem Zauber, den Galbatorix ihn einst gelehrt hatte. Dorns Reiter wehrte sich mit jeder Zelle seines Körpers dagegen, doch für diese Lehre war er den dunklen König nun fast dankbar. Es handelte sich um die Fähigkeit einen Zauber geschickt in einen leblosen Gegenstand einzuweben. Auf diese Weise hatte sich Murtagh das Objekt erschaffen, mit dem er Dorns Wunden geheilt hatte, die sein Drache in den Schlachten mit Eragon erlitten hatte.
Mit Nasuadas Erlaubnis hatte Murtagh die Urkunde verzaubert, die Tjurin zu einem Mitglied der Meldereitern der Nachtfalken ernannte. Sobald diese Urkunde dem jungen Soldaten übergeben wurde, würde der Zauber überspringen, der einen ausgewählten Personenkreis warnte wenn Tjurin Geister beschwor oder sonst eine Tat vollführte die gegen die Gesetze des Reiches verstieß. Zu dem betreffenden Personen gehörten Nasuada, die Reiter, die sich im Moment in Alagaesia aufhielten und Elva. Jeder andere konnte das Dokument berühren ohne in irgendeiner Form von der eingewobenen Magie beeinflusst zu werden.
Der Vorteil bei diesem Vorgehen war, dass Murtagh nicht auf ein persönliches Treffen mit Tjurin bestehen musste. Eine Audienz bei einem der ältesten Reiter Alagaesias hätte sicherlich die Frage nach dem warum aufgeworfen. So aber öffnete Murtagh einfach den Lederumschlag den er bei sich trug und übergab die Ernennungsurkunde an General Miros. Dieser las sie durch und nickte dann.
"Ich werde Tjurin informieren. Ich kannte seinen Vater. Ein echter Haudegen. Sein Sohn ist leider nicht der beste Soldat mit dem ich je gedient habe. Dass sie sich freiwillig gemeldet hat unsere Gefallenen nach dem Überfall der Letherblaka zu gestatten war das einzige Mal, dass etwas respektables getan hat. Ich denke bei den Meldereitern ist er ganz gut aufgehoben. An der Front ist einfach nichts mit ihm anzufangen."
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Tjurin war in Hochstimmung als er seine Ernennungsurkunde zusammenrollte und in sein Bündel schob. Nun hatte in Maron im Tod doch noch einen Dienst erwiesen. Man hatte ihn zu den Meldereitern berufen. Zwar war es keine ausgesprochene Beförderung aber dennoch brachte die Position einige Vergünstigungen mit sich. Meldereitern der Nachtfalken durften ihre Schmutzwäsche bei den Mägden des Palastes abgeben. Schließlich mussten sie innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit sein und das, zu jeder Tages- und Nachtzeit. In einer Krise waren sie schließlich diejenigen, die die Reaktionen des Staates erst ermöglichten weil sie die entsprechenden Nachrichten und Befehle übermittelten.
Die Essensration wurde erhöht und auf Reisen waren die Meldereitern mit gewissen Vollmachten versehen. Sie konnten in Herbergen Unterkunft verlangen und auch frische Pferde konfiszieren um möglichst schnell ihr Ziel zu erreichen. Eine Position also mit einer gewissen Autorität.
Außerdem war es Tjurin nur recht, diese ungezieferverseuchte Ruine verlassen zu können. Zwar war auch sein Quartier in Ilirea sehr bescheiden, doch zumindest stand dort ein Bett. Die Möbel in der ehemaligen Festungsanlage waren so morsch, dass sie nicht mehr zu gebrauchen waren. Die Soldaten mussten also auf dem Boden schlafen.
Zusätzlich zu diesen Annehmlichkeiten hatte seine neue Position Tjurin noch ein weiteres Vergnügen beschert. Das Gesicht, das arroganten Zwergs Burkott war einfach herrlich gewesen. Der Stallmeister war alles andere als erbaut davon Tjurin ein Pferd anzuvertrauen.
Das Geräusch, der Zimmertür die geöffnet und wieder geschlossen wurde veranlasste Tjurin dazu sich um zu sehen.
Er stellte fest, dass seine Lehrerin Trianna das Zimmer betreten hatte. Umsichtig blickte die Magierin durch den kleinen Raum und erst als sie sicher war, dass sie mit Tjurin allein war richtete sich ihr Blick auf den jungen Adligen.
Der Sohn des Herzogs musste schlucken. Es war keine Wiedersehensfreude, die Trianna ins Gesicht geschrieben stand.
"Meisterin." Tjurin verneigte sich leicht vor der Magierin. Er beschloss, den Versuch zu unternehmen sie mit Höflichkeit zu besänftigen.
Trianna schwieg weiterhin eisern und starrte ihr gegenüber an. Die höfliche Geste überging sie schlicht. Lediglich ein Anflug von Spott ergänzte die kalte Wut in Triannas Blick.
"Kann ich etwas für euch tun?" erkundigte sich Tjurin.
Trianna schwieg weiterhin bis die Stille fast unerträglich geworden war.
"Du warst das." flüsterte sie drohend. "Du hast diesen Schatten-Ra zac geschaffen."
Tjurin öffnete den Mund und zu widersprechen doch seine Lehrerin ließ ihn nicht zu Wort kommen.
"Lüg mich nicht an. Nachdem der Drachenreiter Murtagh die Priester des Helgrinds überzeugt hat uns bei der Untersuchung ihres "Gottes" zu helfen habe ich sie befragt. Keiner von ihnen wusste etwas über Geisterbeschwörung. Glücklicherweise kannten sie sich untereinander nicht gut und das Vertrauen zwischen ihnen ist sehr gering. Ich konnte genug Zweifel über ihren toten Kameraden sähen, so dass niemand Verdacht schöpfen wird. Aber sie haben mehrfach bekundet, dass Geisterbeschwörung in ihrem Orden verpönt war! Außerdem, mein lieber Tjurin, bist du nicht die Art Mann, die sich freiwillig meldet für irgendwelche schweren Arbeiten. Warum solltest du also aus eigenem Antrieb heraus die Gefallenen beerdigen? Du wolltest deine Spuren verwischen nicht wahr?"
Tjurin wusste, dass er in der Falle saß. Seine Lehrerin war nicht dumm und hatte ihn durchschaut.
"Es war Notwehr! Dieser Priester und der Ra zac hatten mich in die Enge gedrängt. Ich musste mich doch wehren, sonst hätten sie mich getötet."
"Das ist mir egal!" fauchte Trianna. "Du Idiot hast einen Ra zac mit einem Geist verschmolzen! So etwas hat es noch nie gegeben! Die Königin lässt aus allen Teilen Alagaesias Geisterbeschwörer anreisen. Sie sollen ein wenig finden diese Kreatur zu töten. Ich muss nun mein hart erarbeitetes Wissen mit irgendwelchen dahergelaufenen Kerlen teilen und das alles nur wegen dir. Widersetzen kann ich mich nicht, denn alles geschieht unter den wachsamen Augen der Drachenreiter! Einer von ihnen ist sogar Nasuadas Geliebter! Wir können also davon ausgehen, dass die Königin sehr ausführlich über alles informiert wird, was sich hier zu tragen wird."
"Und was wollt Ihr jetzt tun?" Tjurin hatte genug davon dieser eitlen Magierin zu schmeicheln. "Mich ausliefern? Dann landen wir beide am Galgen!"
"Nein."
Das Eingeständnis von Trianna ihn nicht anzeigen zu können lies in Tjurin bereits Siegesgewissheit aufsteigen.
"Ich kann dich nicht anzeigen, das stimmt"
Tjurins Nervosität stieg wieder. Triannas Stimme klang nicht resigniert. Offenbar hatte die Magierin bereits vorhergesehen, dass sie nicht den offiziellen Weg gehen konnte.
"Von heute an mein lieber Tjurin trennen sich unsere Wege. Und zwar endgültig!"
Der junge Adelige fühlte sich als hätte man ihm einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gegossen.
"Bedeutet das, ihr wollt mich nicht mehr unterrichten?"
"Genau das!" Auf Triannas Gesicht stand nun ein kaltes Lächeln.
"Dann verliert ihr aber auch meine finanzielle Unterstützung!
"Damit muss ich wohl leben." gab die Magierin zurück. "Es ist das Risiko einfach nicht mehr wert. Du bist leichtsinnig und hast keinen Respekt vor der Magie. Für dich ist sie nur ein Werkzeug! Genau wie für Nasuada! Ich betreibe meine Forschung nicht, um Macht zu erlangen! Ich erhoffe mir Einsicht und Verständnis! Sicher ohne deine finanzielle Unterstützung wird das schwieriger aber wie gesagt, du bist das Risiko nicht wert! Und dagegen unternehmen kannst Du auch nichts! Was willst du tun? Nicht anzeigen weil ich unseren Vertrag breche? Wie du schon ganz richtig festgestellt hast Tjurin landen wir dann beide am Galgen. Daher gehe ich davon aus, dass du schweigen wirst und solange es keine weiteren unerfreulichen Vorfälle gibt in die du verwickelt bist werde ich das auch tun. Lebt wohl!"
Mit diesen Worten öffnete Trianna die Zimmertür und stürmte hinaus.
Wie als hätte man ihn vor den Kopf geschlagen ließ sich Tjurin auf einen Stuhl sinken. Sein Hochgefühl war verflogen. Was er gewonnen hatte, wog das was er verloren hatte bei weitem nicht auf.
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Eragon Band 6 - Die Wege der Reiter
FanfictionDas ist die Fortsetzung zu Eragon Band 5 - Jedes Ende ist ein Anfang. Wer Band 5 nicht kennt, sollte es erst lesen, um Band 6 zu verstehen. Ich sage es hier nochmal, dass mir die Geschichte nicht gehört. Ich habe sie nur auf...