Kapitel 32

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Malins Sicht

Nach einer unruhigen Nacht werde ich langsam wach, total müde setze ich mich auf, strecke mich einmal und verlasse mein Zimmer.

Im Bad werfe ich einen Blick in den Spiegel, alter Malin, siehst du scheiße aus! Mega blass, rote Augen und Augenringe des Todes.

Ich werfe mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, putze mir die Zähne und bändige meine Haare.

Zurück in meinem Zimmer nehme ich mein Handy.

Tausend Nachrichten von Sarah, Ann-Kat und Ally und verpasste Anrufe von Roman.

Den Mädels schreibe ich schnell zurück und mache mich auf dem Weg zum Rest der Familie, die auf der Terrasse sitzen und frühstücken.

"Ihhh ein Zombie!", lacht Luan und zeigt auf mich.

"Ein sehr hungriger Zombie!"

Ich gehe durch Luans Haare und setze mich auf einen Stuhl.

"Wie geht es dir mein Schatz?"

Mama und Papa gucken mich besorgt an.

"Es geht. Ich komme drüber hinweg."

Mama lächelt mich unsicher an und streicht mir über meinen Arm.

Ich nehme mir ein Croissant, welches ich dick mit Nutella beschmiere.

"Was hältst du davon, wenn du ein oder zwei Wochen nach Oma Hildegard fährst? Sie wird sich sicher über deinen Besuch freuen und so kannst du erstmal abschalten.", sagt Papa und nimmt dann einen Schluck von seinem Kaffee.

Eigentlich keine schlechte Idee, Oma habe ich seit dem wir hier wohnen nicht mehr gesehen.

"Weiß Oma denn von unserem Vorhaben Bescheid?"

"Noch nicht. Aber du weißt, wie spontan sie ist."

Oh ja!

Einmal hatte sie sehr spontan für mich und meine Brüder ein Wochenende in Wien gebucht, das ist nur ein Beispiel von vielen, die sie mit uns gemacht hat, ich vermisse sie schon sehr.

"Ich würde sie gerne Besuchen, aber mein Studium."

"Wir gehen morgen zu Alex und lässt dich für die Zeit krank schreiben. Immer hin geht es dir ja wirklich nicht gut.", sagt Mama und lächelt mich an.

"Dann machen wir das so."

Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sich sofort krank meldet, aber ich will Roman erstmal aus dem Weg gehen, sonst taucht der noch hier auf.

Ich habe am Mittag Oma angerufen und sie war sofort begeistert, wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte ich heute schon kommen sollen.

Am Abend hole ich meinen Koffer vom Dachboden und fange an, für zwei Wochen zu packen.

Während ich am packen bin, klingelt mein Handy.

Ich gehe zu meinem Bett und sehe, dass es Roman ist, den ich weg drücke.

Er hat mir heute schon sämtliche Nachrichten geschrieben, die ich alle ignoriert habe.

Seufzend lasse ich mich auf mein Bett fallen.

Auf dem Boden liegt Romans Shirt, welches ich aufhebe und daran rieche, es riecht immer noch nach ihm.

Sein Geruch holt alle Erinnerungen an ihn zurück und mir laufen Tränen meine Wange runter.

Ich falte das Shirt zusammen und lege es in den Koffer, keine kluge Entscheidung, ich weiß, aber irgendwie muss ich es mitnehmen.

Als ich dann müde im Bett liege, schreibe ich Sarah und Ann mein Vorhaben, sie sind beide morgen beim Training und da treffen wir uns noch einmal, bevor ich fahre, dann kann ich mich von ihnen richtig verabschieden.

Ally treffe ich morgen in der Uni, wenn ich meine Krankschreibung abgebe.

Voller Vorfreude auf München und auf meine Oma falle ich schnell in einen ruhigen Schlaf.

In Brackel

Ich steige aus und mache mich auf dem Weg zu Sarah und Ann.

Alex, ein guter Freund von Papa, hat mich für zwei Wochen 'krank' geschrieben.

Die Uni hat meine Abwesenheit akzeptiert, was man von Ally nicht gerade sagen kann, sie wollte mich gar nicht gehen lassen.

Als Sarah mich sieht, springt sie auf und umarmt mich.

"Das tut mir alles so leid! Roman ist ein richtiges Arsch!"

"Ist schon in Ordnung Sarah."

Ich lächel sie an und umarme dann Ann.

"Er weiß gar nicht, was er aufs Spiel gesetzt hat!"

"Mir ist es egal. Soll Roman mit ihr glücklich werden."

Beide sehen mich traurig an.

Mein Blick geht über den Platz und bleibt natürlich bei Roman stehen, der neben dem Tor sitzt und aufs Feld starrt.

"Es wird in den nächsten zwei Wochen sehr langweilig ohne dich!"

Ich sehe zu Sarah, die ich anlächel.

"Das schafft ihr schon!"

Wir umarmen uns lange  zum Abschied.

"Melde dich und wir schreiben, ja?", sagt Ann.

"Natürlich!"

Mein Blick geht nochmal zu Roman, ehe ich mich abwende und los laufe.

"Bis dann Malin!", sagen beide im Chor.

Ich drehe mich um und winke beiden zu.

Im Auto atme ich einmal tief ein und starte das Auto und fahre los.

Ich fahr und fahr und lasse Dortmund erstmal hinter mir, meine Traurigkeit verfliegt und meine Freude wächst umso mehr.

München ich komme!

Rosen haben Dornen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt