Eine Woche späterSeit einer Woche bin ich nun in München und mir wurde klar, wie sehr mir hier alles fehlt.
Egal ob es die Gegend, die Luft, Familie oder Freunde ist, ich habe es sehr vermisst, es ist einfach schön, wieder hier zu sein!
Roman hat sich seitdem ich hier bin auch nicht mehr gemeldet, es gibt Tage, wo ich gar nicht an ihn denke aber auch Tage, an denen ich ihn sehr vermisse.
Heute ist leider wieder so ein Tag, an dem ich ständig an Roman denken muss.
Um mich abzulenken, bin ich mit Hanna, einer meiner besten Freundinnen, wandern gewesen.
Wir haben einen schönen See gefunden, an dem wir uns lange aufgehalten haben.
Am frühen Abend sitze ich auf der Terrasse, während Oma das Essen vorbereitet.
Auf Instagram poste ich ein Bild vom heutigen Tag.
Never felt so free 🍃
Mein Handy lege ich beiseite und schon kommt Oma mit dem Essen nach draußen, schnell helfe ich ihr noch beim Tisch decken, danach setzen wir uns und essen.
"Dein Essen ist immer so lecker!"
"Das freut mich! Ich hab da noch was zum Nachtisch!"
Oma verschwindet in der Küche und kommt mit zwei Tellern wieder.
"Kaiserschmarrn!"
"Ich weiß, wie sehr du dass gerne isst! Lass es dir schmecken!"
Das lass ich mir nicht zwei mal sagen!
Wenn ich zurück nach Dortmund komme, habe ich locker 10 Kilo zugenommen, aber das ist mir egal!
*Etwas später*
Ich steige aus der Dusche und wickel mir ein Handtuch um den Körper.
Meine Haare mache ich in einen Turban und fange an, meine Creme im Gesicht zu verteilen, danach befreie ich meine Haare und meinen Körper vom Handtuch und ziehe mir Unterwäsche an.
Ich schnappe mir das Shirt von Roman und ziehe es mir über, es ist so lang, dass es mir bis zum Knie geht.
Meine Haare bürste ich mir vorsichtig durch, die Klingel ist zu hören und ich höre Oma die Tür öffnen.
Während ich das Lied aus dem Radio mit summe, belausche ich das Gespräch und lasse fast vor Schreck die Bürste fallen.
Die Stimme wurde ich unter tausenden sofort erkennen, vorsichtig tapse ich zur Treppe und mein Verdacht bestätigt sich.
"Darf ich wirklich nicht mit ihr sprechen? Es wäre mir sehr wichtig."
Roman steht wirklich vor der Tür meiner Oma, er ist tatsächlich nach München gefahren, aber wie hat er herausgefunden, wo meine Oma wohnt?
"Das ist keine so gute Idee. Malin geht es gerade sehr gut. Du würdest es wahrscheinlich verschlimmern."
Wenn sie nur wüsste.
Langsam lasse ich mich die Wand runtergleiten und sitze nun oben am Treppenabsatz, ihn zu sehen hat wieder einiges in mir aufgewühlt.
Roman scheint enttäuscht und traurig zu sein.
"Sie haben recht. Würden Sie dies Malin geben?"
Roman hält meiner Oma eine Box hin, die sie nach zögern annimmt.
"Ich gebe sie ihr."
Roman nickt, schaut sich einmal um und sein Blick geht die Treppe hoch und sieht mir dann ins Gesicht.
Sein Blick ist starr und ich kann in seinem Blick ein Hauch von Traurigkeit erkennen, meine Oma dreht sich nun auch zu mir, dreht sich aber dann wieder zu Roman.
"Es ist besser, wenn du jetzt gehst."
Roman lächelt mir unsicher zu und schon verschwindet er aus der Tür, Oma schließt diese und kommt zu mir auf die Treppe.
"Alles gut mein Engel?"
"Ja."
Mit gezwungem Lächeln sehe ich sie an.
"Ich bin unten auf der Terrasse."
Sie gibt mir die Box, lächelt mich an und verlässt die Treppe.
Mit der Box in der Hand gehe ich in mein Zimmer und setze mich auf das Bett.
Ich atme einmal tief ein und öffne dann die Box, es liegt ein Brief mit meinem Namen auf einem...Ttikot.
Warum ein Trikot?
Ich öffne den Brief und fange an zu lesen.
Malin,
ich weiß nicht, der wie vielte, verzweifelte Versuch es ist, diesen Brief anzufangen. Ich glaube, ich habe noch nie, außer vielleicht als Kind, einen Brief geschrieben. Aber für dich strenge ich mich an!Ich möchte nicht lange um den heißen Brei reden und dir die Wahrheit erzählen.
Nastassja war meine Freundin. Sie war meine große Liebe, doch in den letzten Monaten hat sie sich sehr verändert. Ich habe ihr Verhalten nicht mehr ausgehalten und wir haben uns dann auf eine Beziehungspause geeinigt. Ich war mir sicher: Ich hätte sie wieder genommen, hätte ich dich nicht getroffen!
Du bist einfach so anders! Ich liebe es, wenn du lachst, ich liebe deine freche Seite an dir und ich liebe es sogar, wenn du mich Idiot nennst! Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das sprengt den Rahmen.
Als ich mir sicher war, dass ich dich an meiner Seite haben möchte, habe ich sofort alles mit Nastassja beendet! Wie du dir vorstellen kannst, war sie nicht gerade begeistert, aber es war mir egal. Ich bin ehrlich zu dir. Ja, ich hatte noch Gefühle für Nastassja, aber meine Gefühle für dich waren und sind stärker! Glaub mir, der Kuss ging von ihr aus und nicht von mir! Ich habe unsere Nacht nie bereut und werde es auch nie tun!
Ich fühle mich so schlecht! Ich habe dich belogen, dein Herz gebrochen und wegen mir hast du Dortmund erstmal verlassen. Falls du dich fragst, woher ich die Adresse habe? Es war nicht leicht, Sarah zu überreden, mir die Adresse zu geben :)
Ich habe ein Trikot von mir beigelegt. Am Samstag ist das Derby und ich würde mich freuen, dich in diesem Trikot im Stadion zu sehen. Nach dem Spiel würde ich gerne persönlich mit dir reden, wenn du möchtest.
Ich kann verstehen, wenn du nicht kommst. Dennoch hoffe ich, dich dort zu sehen.
In Liebe
Roman
Wow...
Ich lege den Brief beiseite und wische mir meine Tränen von der Wange, einige Tropfen sind auch auf den Brief gefallen.
Mit meinen Finger streiche ich über das Trikot, bis ich es aus der Box nehme und es an mich drücke.
Was soll ich tun? Soll ich wirklich am Samstag dort auftauchen?
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Rosen haben Dornen
FanfictionDas Leben kann man nicht planen. Oft hat das Schicksal andere Pläne mit deinem Leben, die in eine komplett andere Richtung führen, wie dein eigentlicher Plan war. Eine ganz bestimmte Begegnung ändert Malins Leben mit einem Schlag. Sie lernt neue Le...