Rosen haben Dornen

Kapitel 139

Romans Sicht

Nachdem ich meinem kleinen Stinker eine neue Windel gegeben habe, liegt er nur im Body vor mir und ist während des wickelns eingeschlafen, da habe ich wohl alles richtig gemacht oder ich war ihm zu langweilig.

Ganz vorsichtig nehme ich die winzigen Füßchen in meine Hände und küsse diese, jeder einzelne Zeh bekommt ein kleines Küsschen bis seine Hände dran sind und ich das gleiche mit seinen Fingern mache, dann ziehe ich Linus wieder an und lege ihn auf meine Brust.

Mein Arm stützt den kleinen Windelpopo, während meine andere Hand auf seinem Köpfchen ruht und ich meinen Kopf an seinen lehne, um diesen einzigartigen Babygeruch aufzunehmen.

Leicht wippend laufe ich durch das Zimmer und Summe das Nachtlied, welches mir meine Mutter immer vorgesungen hat, wenn ich als kleiner Bub nicht schlafen konnte.

Ich muss wohl mit meinen Gedanken ziemlich weit weg gewesen sein, dass ich nicht mitbekommen habe, dass Malin mit Tränen in den Augen an der Tür steht und mich beobachtet.

"Ich weiß, dass ich nicht summen beziehungsweise singen kann, aber dass ich so schlecht bin, da hätte ich jetzt nicht mit gerechnet!", sage ich lachend und drücke Linus einen Kuss auf sein Köpfchen.

"Nein du Spinner! Das ist es nicht..ich hätte nie gedacht, dass ich mich immer wieder neu in dich verliebe.."

Mit leichten Schritten kommt sie auf mich zu, schmiegt sich an mich und legt ihre Hand auf Linus Rücken.

"Mir geht es nicht anders, immer wieder lerne ich neue Facetten von dir kennen, die ich an dir sehr bewunder. Immer wieder wird mir klar, was für eine hammer Frau ich doch an meiner Seite habe!"

Malin hebt leicht ihren Kopf, drückt mir einen Kuss auf meine Brust und sieht mich mit ihren glitzernden Augen an.

"Ich liebe dich Roman und ich liebe unsere kleine Familie!"

"Und ich liebe dich, ich liebe unsere Prinzessin und diesen kleinen Stinker hier!", grinse ich und drücke Linus und Malin einen Kuss auf auf deren Haar.

"Der Arzt hat mir die Papiere gegeben. Wir können jetzt nach Hause!"

"Endlich! Eine Nacht ohne dich war die reinste Qual! Ich hab Yuna zu mir geholt, damit ich nicht so ganz alleine war!"

"Oh Roman! Jetzt bin ich ja wieder bei dir!", sagt Malin lächelnd und drückt mir einen sanften Kuss auf meine Lippen.

Aus der Tasche suche ich den Schneeanzug, die Mütze und ein extra Paar Socken raus, die ich ihm anziehe, anschließend lege ich Linus vorsichtig in den Maxi Cosi und schnalle ihn an.

"Wir zwei sind fertig!"

Stolz stehe ich mit dem Maxi Cosi in der Hand vor Malin, während sie in ihre Sneaker schlüpft und sich ihre Jacke überwirft.

"Dann lass uns nach Hause fahren!", haucht sie gegen meine Lippen und drückt mir anschließend einen Kuss auf diese.

Malin schnappt sich die Tasche, ich greife mit meiner freien Hand ihre und zusammen laufen wir aus der Tür des Zimmers und starten in ein neues Leben zu viert.

Mit zittrigen Händen öffne ich die Wohnungstür und lasse meine Liebsten in den Flur treten, wo uns ein kleiner Dackel wie wild begrüßt, doch sofort ruhiger wird, als ich den Maxi Cosi auf den Boden stelle.

"Schau mal Lumpi, das ist unser neues Familienmitglied!", sagt Malin lächelnd, während sie Lumpi streichelt und dieser schnuppernd um den Maxi Cosi läuft.

Nach einigen Streifzügen hat er gemerkt, dass das Baby keine Gefahr für ihn darstellt und legt seinen Kopf auf Linus Schoß, der wie immer am schlafen ist.

"Er mag ihn!"

"Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich den Herren durch das ganze Haus geschleudert, bis er Linus akzeptiert hätte!"

"Roman!", sagt Malin mahnend, nimmt den Maxi Cosi und geht mit diesen nach oben ins Kinderzimmer.

Schnell sprinte ich zum Wohnzimmerschrank, öffne die Schublade und hole aus dieser die kleine Schatulle, die ich in die Hand nehme und dann auf Malin warte.

"Warum stehst du da wie bestellt und nicht abgeholt?", fragt sie lachend, als sie das Wohnzimmer betritt und mich sieht.

"Ich habe zwei Überraschungen für dich."

Vorsichtig ziehe ich Malin zu mir und nehme ihre Hand, langsam hole ich die Schatulle hinter meinem Rücken hervor und drücke sie in ihre Hand.

"Roman? Was soll das?"

"Bitte öffne sie endlich!", sage ich ungeduldig und flehe Malin förmlich an, dann öffnet sie ganz langsam die Schatulle und ihre Augen weiten sich, als sie den Inhalt sieht.

"Roman...aber..."

Ich nehme ihre linke Hand in meine, nehme vorsichtig den Ring und stecke ihr diesen an ihren Ringfinger, wo auch ihr Ehering funkelt.

"Dieser Ring soll unsere Familie symbolisieren, fünf Kristalle die uns vier und Lumpi darstellen. Kommt ein weiteres Baby dazu, können wir ein weiteren Kristall hinzufügen."

Mit Tränen in den Augen begutachtet sie den Ring, als sie mir um den Hals fällt.

"Ich liebe dich! Ich könnte es in die Welt hinaus schreien! Danke Roman! Das ist ein wunderschönes Geschenk und diesen wie die anderen zwei Ringe werde ich in Ehren halten!"

"Ich hab zu danken! Du machst mich immer wieder zum glücklichsten Mann der Welt! Ich liebe dich Malin!"

Ich drücke sie an mich und küsse sie lange und zärtlich.

"Und ich habe noch etwas für dich! Ich habe dein Weihnachtsgeschenk gestern Abend spontan eingelöst!"

Ich drücke Malin etwas von mir, ziehe mir mein Shirt aus und drehe mich etwas zur Seite, wo unter meiner Brust drei neue Tattoos in Römischen Zahlen meine Haut zieren.

"Das erste ist unser Hochzeitstag, das zweite ist Yunas Geburtstag und das dritte ist Linus sein Geburtstag. Somit habe ich meine Familie immer nah an meinem Herzen."

Vorsichtig streicht Malin über das durchsichtige Pflaster und sieht mich mit Tränen in den Augen an.

"Das ist mit die schönste Liebeserklärung, die ich von dir bekommen habe! Ich weiß, ich wiederhole mich wieder, ich liebe dich über alles Roman! Ich danke dir für alles, was du je für mich getan hast!"

"Ihr seit mir das wichtigste im Leben! Für euch würde ich alles tun! Du hast mir zwei Kinder geschenkt, dafür muss ich dir danken! Ich liebe dich und unsere Kleinen über alles! Und das für immer!"

Ich ziehe Malin enger an mich und küsse sie gefühlvoll, ich fühle ihre kalten Hände, die sie auf meine Brust gelegt hat, für nichts auf dieser Welt würde ich mein Glück, meine Familie eintauschen!