Rosen haben Dornen

Kapitel 67

Malins Sicht

Ich stehe in Unterwäsche im Bad und möchte eine schöne Dusche nehmen, doch ich werde durch einem Klopfen unterbrochen.

"Schnullie? Darf ich reinkommen? Muss mich auch noch fertig machen."

Da ich weiß, wie lange Roman im Bad braucht und wie zickig er werden kann, wenn das Bad versperrt ist, öffne ich die Tür.

"Oh wolltest du duschen?"

"Ja aber du kannst während dessen dich fertig machen."

"Ich kann das auch später machen damit du in Ruhe duschen kannst.", sagt Roman etwas nervös.

"Quatsch! Du hast doch schon alles an mir gesehen. Jetzt komm!"

Ich nehme seine Hand und ziehe ihn ins Badezimmer.

"Wenn du möchtest, kannst du mit duschen."

Mit einem Lächeln im Gesicht drehe ich mich zur Dusche, entledige mich meiner Unterwäsche und gehe in die Dusche.

Ich spüre förmlich Romans Blicke auf mir, doch er scheint sich nicht zu regen, schließlich höre ich, wie die Tür abgeschlossen wird und dann ist die Tür der Dusche zu hören.

Mir kommt die Szene mit Milli in den Sinn, als er hinter mir stand und ich dachte, es wäre Roman.

Ich weiß, dass jetzt Roman hinter mir steht, aber um mein Gewissen zu beruhigen, drehe ich mich um und sehe Roman ins Gesicht.

Seine Augen haben dieses wunderschöne Leuchten verloren, stattdessen strahlen sie eine gewisse Unsicherheit aus.

Aber warum? Warum ist er sich so unsicher?

Liegt es an mir, weil ich von Milli benutzt wurde und er mich jetzt nicht mehr will? Oder weiß er nicht, wie er nach all dem mit meinem Körper umzugehen hat?

So viele Fragen schwirren mir in meinen Gedanken, die eine Antwort verlangen.

Ich lächel ihn an, lege meine Hand auf Romans Wange und er schmiegt sein Gesicht in dieser.

"Roman, was ist los."

Er nimmt meine Handgelenke, an denen noch leicht die blauen Flecke zu sehen sind, sein Blick geht runter an meinen Hüften, wo die blauen Flecke stärker zu sehen sind.

Auch ohne Worte verstehe ich langsam, was er hat.

"Es ist okay."

Meine Arme lege ich auf Romans Brust und sehe ihn an, während er immer noch die blauen Flecke betrachtet.

"Ich weiß einfach nicht, ob ich dich so wie vorher berühren darf, ob ich dich überhaupt berühren darf ohne, dass ich dich an ihn erinner."

"Roman.."

Ich nehme seine Hände, lege sie auf meinen Hüften und drücke mich eng an ihn, sein Gesicht nehme ich in meine Hände, ziehe ihn zu mir runter und lehne meine Stirn an seine.

"Wenn ich nicht will, dass du mich berührst oder mich nackt sehen darfst, bist du nicht mit mir hier in der Dusche. Ich will sogar, dass du mich mit deinen Berührungen um den Verstand bringst und unartige Dinge mit mir machst! Du bist nicht Milli! Bitte mach dir deswegen keine Sorgen okay?"

Ich gehe in seine nassen Haare und ziehe etwas dran und siehe da, mein Roman fängt wieder an zu lachen.

Er legt sanft seine Lippen auf meine, mit der Zeit wird der Kuss leidenschaftlicher, bis wir ihn lösen.

"Mit den unartigen Dingen warten wir, bis du beim Arzt warst okay?", grinst Roman.

Ich nicke und drücke ihm noch einen Kuss auf die Lippen, gemeinsam duschen wir zuende.

Den restlichen Tag hat Roman mir seine Heimat gezeigt und ich muss sagen, ich würde hier sofort herziehen, die Menschen sind super freundlich, die Natur ist atemberaubend schön, einfach alles ist perfekt hier!

Roman hat mich noch Daniel und Sandro, zwei andere Freunde von ihm, vorgestellt, sehr nette junge Männer.

Zu dritt haben sie mir Schweizer-Deutsch beigebracht, was nicht so einfach ist, aber ich habe mich tapfer geschlagen.

Nun heißt es am Abend Abschied nehmen von Münsingen und von Karin und Martin.

Auch die beiden sind sehr traurig, dass wir gehen, aber Karin hat schon das nächste Treffen geplant, sie wollen uns demnächst in Dortmund besuchen und meine Eltern kennen lernen.

Wir stehen vor Romans Auto und reden noch ein wenig, bevor wir uns verabschieden.

Nach unserem Gespräch schenkt Roman mir noch mehr Aufmerksamkeit und Zärtlichkeiten, als vorher schon.

Den kurzen Urlaub haben wir sehr genossen und ich bin glücklicher denn je, aber wusste ich da, was mich in Dortmund erwartet?