Kapitel 94

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Romans Sicht

Eine ganze Weile liege ich wach im Bett und beobachte meine schlafende Freundin, die aussieht, als ob sie aus einem Sturm kommt.

Ihre braunen Haare liegen völlig zerzaust quer über ihr Gesicht, dass in das Kissen gequetscht ist und sie eine kleine Schnute zieht, aber all das macht sie noch wunderschöner, als sie eh schon ist.

Solche Momente, wie ich sie jetzt mit Malin erlebe, sind so kostbar für mich und bestärken mich in meinem Vorhaben.

Ich möchte jeden Abend mit ihr einschlafen, jeden Morgen mit ihr aufwachen, dabei in ihr verschlafenes Gesicht sehen und ein "Guten Morgen Frau Bürki" gegen ihre Lippen hauchen, damit ich anschließend meine auf ihre weichen Lippen legen kann.

Ich möchte, dass Malin und ich eine Familie gründen, dass sie mir irgendwann sagt "Roman, du wirst Papa", ich möchte ihren wunderschönen Bauch beim wachsen  beobachten, meine Hand auf ihre Kugel legen und die ersten Tritte spüren, bis ich unser Würmchen in meinen Armen halten kann und es mein Leben lang mit allen Mitteln beschützen werde.

All das möchte ich nur mit Malin erleben, mit der Liebe meines Lebens.

Die halbe Nacht lag ich wach, bis ich zum Entschluss gekommen bin, dass ich den Antrag eher als geplant machen werde, und ich weiß auch schon wann und wie.

Nennt mich jetzt altmodisch, aber mir ist es wichtig, dass ich Miros Segen habe, deswegen werde ich ihn heute in einer stillen Minute um diesen bitten, meine Eltern werde ich danach informieren und auch sie in meinen Plan einweihen.

Allein der bloße Gedanke, macht mich nervös und ich muss vor mich hin lächeln.

"Worüber denkst du denn?"

Malins verschlafene Stimme holt mich aus meinen Gedanken zurück.

"Verrate ich nicht.", sage ich lächelnd und streiche Malins Strähnen aus ihrem Gesicht.

"Du bist gemein!", brummt sie vor sich hin, kuschelt sich an mich und vergräbt ihr Gesicht in meine Halsbeuge.

"Ich liebe dich auch."

Eine Weile lagen wir so, bis wir uns leider lösen mussten, weil ich zum Training und Malin zur Uni muss.

Freitag ist das letzte Spiel der Hinrunde und Malin muss nur noch diese Woche zur Uni, danach haben wir beide frei und können die Zeit genießen, hoffentlich als Verlobte.

Ich fahre auf das Trainingsgelände, als ich Sarah und Jule auf dem Parkplatz sehe, ich parke mein Auto und sofort gehe ich zu den beiden.

Als Sarah mich sieht, dreht sie sich zu mir und sieht mich entschuldigend an.

"Oh Roman! Es tut mir so leid! Ich wusste ja nicht, dass du etwas anderes zu Malin gesagt hast! Hoffentlich hattet ihr wegen mir keinen Streit!", sagt sie und fällt mir um den Hals.

"Naja, Streit konnte man das nicht nennen. Malin war nur enttäuscht von mir, aber du kannst es wieder gut machen, in dem du mir nachher bei  dem Ring hilfst."

"Wie! Jetzt schon?", sagt Jule lachend.

"Ja! Ich möchte es diese Woche machen!"

"Ja natürlich helfe ich dir! Ich freue mich total auf Malins Gesicht! Hast du schon einen Plan?", sagt Sarah und hüpft vor mir wie ein kleines Kind an seinem Geburtstag.

Ich erzähle ihnen jedes kleinste Details von meinem Plan, denn ich möchte, dass alles perfekt wird und damit das so wird, haben mir die beiden ihre Hilfe angeboten.

Nach dem Training habe ich mit Miro gesprochen und er ist einverstanden, er findet es trotzdem etwas früh, doch er und Sylwia stehen voll und ganz hinter uns.

In der Zwischenzeit hat Malin mich angerufen und wollte fragen, ob ich Nachmittags mit ihr, Noah und Luan zocken möchte, wie ich lügen hasse und dann muss ich ausgerechnet meine Freundin anlügen, aber es hat alles einen guten Grund und sie wird mir das verzeihen, hoffentlich.

Zusammen mit Sarah bin ich in mindestens fünf Juweliere gewesen, doch kein einziger Ring hat mich überzeugen können, bis wir in Düsseldorf endlich fündig geworden sind, der perfekte Ring für eine perfekt Frau, dafür fährt man gerne weiter weg.

Bei mir zu Hause angekommen verstau ich den Ring an einem sicheren Ort.

Als ich meiner Mama von meinem Vorhaben erzählt habe, ist sie total am Telefon ausgerastet, im positiven Sinne.

Sie hat mir schon all ihre Vorstellungen von Planung bis zum Brautkleid erzählt und wie sehr sie sich freut und und und.

Ich hab das alles nur belächelt und bejaht, aber es macht mich glücklich, dass auch meine Eltern hinter mir stehen.

Nach dem ich meine Mama abgewürgt habe, telefoniere ich noch mit Malin, die immer noch enttäuscht ist, dass ich heute nicht bei ihr war, wenn sie nur wüsste, dass ich all das  nur für sie mache.

Rosen haben Dornen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt