Kapitel 129

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Romans Sicht

Mit Entsetzen und einem riesen Ekelgefühl beobachte ich meine Frau dabei, wie sie genüsslich ihr komisches Toast verdrückt, wenn es ihr schmeckt?

Solange kein Thunfisch seinen Platz auf das Brot findet, soll mir Malins komische Essenskombi recht sein, aber bei Thunfisch hört der Spaß auf.

Nachdem ich mein Müsli mehr oder weniger genüsslich gegessen habe und auch Yuna ihr geliebtes Nutellabrot auf hat, gehen wir zwei und Bad und machen uns für den Tag fertig.

Im Badezimmer angekommen setze ich Yuna auf die Kommode, gebe ihr ihre Zahnbürste in die Hand und zusammen putzen wir die Zähne, dabei achtet sie genau darauf was ich mache und versucht es nachzumachen.

Fertig mit Zähne putzen und waschen ziehe ich Yunas Outfit an, was aus einer Jeans und natürlich einem BVB Pulli besteht, fehlen nur noch ihre Zöpfe und fertig sind wir.

Während ich ihre Zöpfe mache, gibt es von mir wie jeden Morgen unsere Vater-Tochter Gespräche.

"So Prinzessin, was dürfen die Jungs aus dem Kindergarten nicht machen?"

"Mir einen Kuss geben."

"Genau! Und was machst du dann, wenn sie das doch tun?"

"Weg gehen?", fragt sie und sieht mich verwirrt an.

"Richtig und du sagst dann dem Jungen, dass du das nicht willst. Und wenn der Junge immer noch nicht aufhört, was machst du dann?"

"Die Schaufel nehmen und hauen!", sagt sie fröhlich und zappelt mit ihren Beinchen.

"Das ist mein Mädchen! Und sonst kommt der Papa und vertreibt die bösen Jungs!"

Wild nickt sie, ich drücke ihr einen Kuss auf ihr Haar und zusammen gehen wir nach unten, wo Malin schon fertig angezogen steht und auf uns wartet.

Während Malin den Mantel und die Stiefel anzieht, hole ich aus der Küche Yunas Kindergartentasche und wie soll es auch anders sein, diese selbstverständlich vom BVB ist.

"Viel Spaß im Kindergarten Prinzessin! Und denk daran, was ich dir gesagt habe."

Ich nehme Yuna in meine Arme und drücke ihr einen Kuss auf die Wange, ehe sie schon zum Auto läuft.

"Was habt ihr besprochen?"

"Ist ein Geheimnis zwischen uns!", sage ich grinsend und ziehe Malin an den Hüften zu mir und Küsse sie kurz.

"Und du passt auf, dass du dich nicht aufregst oder anstrengst! Mach oft genug eine Pause, damit es dir und unserem Prinzen gut geht!"

Ich lege meine Hand auf ihren Bauch und streichel diesen.

"Das weiß ich doch! Mir wird schon nichts passieren Roman und außerdem rufst du mich sowieso jede Stunde an."

"Sicherheit geht vor!"

Ich drücke Malin einen langen Kuss auf ihre Lippen und dann einen auf ihren Bauch.

"Passt auf euch auf. Ich liebe euch drei."

"Das tun wir schon. Und wir lieben dich Roman."

Ein letzter Kuss und meine Lieblinge verlassen die Wohnung, die jetzt komplett still und ohne leben ist.

Zusammen mit Marco und Jule laufe ich aus den Kabinen zum Spielfeld, wo ich Milli sehe und mir kommt die Situation mit Nastassja wieder ins Gedächtnis.

Er war die Woche über krank und da hatte ich keine Gelegenheit, ihn darauf anzusprechen.

"Ey!", rufe ich Milli entgegen, der sich zu mir dreht und genervt aufstöhnt.

"Was willst du von mir! Keine Panik, ich hab deine Frau nicht angefasst!"

Wie man sieht, herrscht zwischen uns immer noch kein Frieden und dort werden wir auch nie ankommen, ich bin immer noch mächtig sauer auf ihn.

"Reg dich ab! Ich möchte gerne etwas von dir wissen."

"Schieß los.", stöhnt Milli und verschränkt die Arme vor seiner Brust.

"Hast du noch mit Nastassja Kontakt?"

"Ey Alter! Was soll das denn jetzt! Ich hab mit der nichts mehr am Hut! Wegen der habe ich meinen Ruf weg und kann froh sein, dass der BVB mich noch haben will!"

Sein ernst? Er hat doch Malin vergewaltigt und nicht Nastassja! Aber na, ich lass ihn dann mal in dem Glauben.

"Du hast das sicher mit Malin und Nastassja mitbekommen an meinem Geburtstag. Und wir dachten, du hättest ihr gesagt, wo wir sind."

"Ne Mann! Ich halt mich da von fern! Außerdem was habe ich davon? Nichts und ich will jetzt weiter trainieren!", zischt Milli den letzten Satz und joggt davon.

Viel schlauer bin ich nach dem Gespräch jetzt nicht geworden, aber ich glaube Milli.

"Roman!"

Ich drehe mich um und sehe Michael, der mit einem Telefon auf mich zu rennt.

"Deine Frau ist am Telefon!"

Warum ruft Malin denn über Michael an und warum sieht dieser nicht gerade glücklich aus?

Ganz böse Gedanken geistern in meinem Kopf und sofort reiße ich ihm das Telefon aus der Hand.

Roman: Malin! Was ist passiert! Ist was mit dem Baby?!

Im Hintergrund höre ich aufgeregtes Gemurmel und ein schluchzen.

Roman: Malin?! Wo bist du!

Malin: Klinikum! Du musst sofort her kommen! Irgendwas ist mit Yuna!

Ich glaube, ich hör nicht richtig...

Roman: Ich bin unterwegs!

Sofort drücke ich Michael das Telefon in die Hand und sprinte in die Kabinen.

Mir ist gerade sowas von egal, dass ich jetzt einfach so vom Training abhaue, immerhin geht es hier um meine Tochter, meine Prinzessin!

Im Klinikum angekommen renne ich zur Notaufnahme, wo ich mich an die Rezeption wende.

"Bürki mein Name! Meine Tochter wurde eingeliefert! Yuna Bürki!"

"Roman."

Sofort drehe ich mich um und sehe Malin vor mir, die auf gut Deutsch gesagt mega scheiße aussieht, blass und verweinte Augen.

Ich ziehe sie in meine Arme und schon geht das Schluchzen wieder los, es tut mir im Herzen weh Malin so niedergeschlagen zu sehen und zu wissen, dass es meiner Prinzessin nicht gut geht.

Nachdem ich Malin soweit beruhigt habe, drücke ich Malin etwas von mir und streiche ihre Haare aus ihrem Gesicht.

"Was ist passiert? Was ist mit unserer Prinzessin?"

"Sie war eben noch bewusstlos...eine Vergiftung steht im Raum...", schnieft Malin und sieht mich mit Tränen in den Augen an.

Ich glaub ich hör nicht richtig! Vergiftung! Wie kann man einem Kind sowas antun und dann auch noch meiner Prinzessin!

"Was ist...wenn sie..es nicht schafft? Wenn sie stirbt? Roman, dass überstehe ich nicht! Nicht meine Yuna!", schreit Malin und fängt wieder bitterlich an zu weinen.

"Malin du musst ruhig bleiben! Ich will dich nicht auch noch hier haben! Yuna wird nicht sterben! Sie ist ein starkes Mädchen. Sie ist unsere Prinzessin."

Zum Schluss werde ich immer ruhiger und drücke Malin wieder an mich, langsam laufen auch mir die Tränen, doch das muss Malin nicht mitbekommen.

Ich muss jetzt stark sein für Malin und unser Baby, für Yuna, unsere Prinzessin.

Rosen haben Dornen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt