Kapitel 40

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Malins Sicht

Gegen Mittag bringt mich Roman nach Hause, mein Auto haben Mama und Papa gestern Abend noch aus Schalke geholt.

Vor meinem zu Hause hält Roman.

"Möchtest du wirklich nicht mit rein kommen?"

Ich schnalle mich ab und drehe mich dann zu Roman.

"Heute nicht. Rede du erstmal mit deinem Papa und kläre alles.", sagt Roman mit einem Lächeln im Gesicht.

"Na gut. Aber das nächste Mal bleibst du zum Essen!"

"Ist gut Schnullie!"

Ich lehne mich zu Roman und drücke ihm einen Kuss auf seine Lippen.

"Dann sehen wir uns morgen beim Extra-Training."

"Bis morgen! Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

Ich schnappe mir meine Tasche und steige aus dem Auto, vor der Tür bleibe ich stehen und winke ihm nochmal zu.

Da ich meine Autoschlüssel nicht dabei habe, gehe ich hinten durch den Garten, wo Mama und Papa in der Hollywoodschaukel sitzen.

"Da ist ja unser Sonnenschein!", sagt Mama und lächelt mich an.

Grinsend setze ich mich auf einen Stuhl und sehe sie an.

"Deinem Grinsen nach zu urteilen ist alles in Ordnung zwischen euch?"

In Papas Gesicht ist eine leichte Enttäuschung zu erkennen.

"Ja Papa. Wir sind zusammen."

Meine Mama grinst wie ein Honigkuchenpferd und Papa nickt nur leicht, irgendwie bin ich schon enttäuscht über Papas Reaktion.

"Warum freust du dich nicht Papa? Was hast du gegen Roman? Findest du ihn zu alt für mich?"

Papa schüttelt mit dem Kopf und sieht mich an.

"Ich habe nichts gegen Roman, jedenfalls nichts gegen seine Persönlichkeit. Gut er ist älter als du, aber das stört mich nicht. Viel mehr liegt es daran, dass er, dass er Profi-Fußballer ist."

Nicht nur ich, sondern auch Mama ist geschockt und wir sehen ihn sprachlos an.

"Äh ich versteh nicht ganz. Was hat es denn damit zu tun, dass Roman Fußballer ist?"

"Versteh das nicht falsch Malin. Aber ich hab das an meiner und Opas Karriere gesehen. Ich bin ständig umgezogen. Von Polen nach Frankreich, dann wieder nach Polen und schließlich nach Deutschland. Es lief dann alles ruhig, bis nach meiner Ausbildung. Ich bin von Kaiserslautern nach Bremen, dann nach München und nach Rom gewechselt. Und nicht zu vergessen ist die Nationalmannschaft sprich EM und WM. Mama ist bis auf Rom immer mit gekommen, dennoch hatte ich nie viel Zeit für meine Familie."

Papa atmet einmal tief ein und aus.

"Malin ich wollte einfach nicht, dass auch du so etwas durchmachen musst. Wenn Roman den BVB verlässt und zum Beispiel nach Liverpool geht oder zurück in die Schweiz geht, du wärst nicht mehr in meiner Nähe und das wollte ich verhindern. Ja ich weiß, das ist selbstsüchtig, aber ich will nicht, dass mein Mädchen mich verlässt."

"Papa..."

Ich stehe von meinem Stuhl auf, setze mich neben ihn und kuschel mich an ihn, verstehen kann ich ihn, dass er mich davor schützen wollte.

"Im Moment kann und werde ich nicht gehen. Ich muss doch erst mein Studium absolvieren und das dauert noch etwas. Was dann passiert, ich kann dir nichts versprechen. Wenn Roman und ich bis dahin noch zusammen sind und er wechselt, unterstütze ich ihn. Aber du brauchst keine Angst haben, dass du mich nie wieder siehst. Ich bin genauso wie du ein Familienmensch und hänge an euch. Ihr werdet mich öfter sehen, als euch lieb ist!"

Bei dem letzten Satz muss Papa lachen, drückt mich ganz fest und zieht auch Mama in seinen Arm.

"Danke mein Schatz, dass du mir das gesagt hast. Ich hoffe, dass du und Roman glücklich werdet."

Ein Lächeln kommt über meine Lippen und ich kuschel mich mehr an Papa.

Rosen haben Dornen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt