Roman scheint etwas verdutzt zu sein, legt dennoch den Pfannenwender beiseite und dreht sich zu mir."Was ist denn los? Was meinst du mit Entscheidungsreich?"
"Lass uns doch setzen."
Schnell schaltet Roman den Herd aus, nimmt dann meine Hand und wir gehen dann ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch setzen.
Ich atme einmal tief durch.
"Es geht um Yuna. Jedes Mal gehe ich mit Bauchschmerzen nach Hause und bete, dass sie das nächste Mal noch da ist, wenn ich sie wieder besuche. Ich habe mit Mama und Oma darüber gesprochen und da ist mir klar geworden, dass ich etwas tun muss. Roman, ich möchte, dass wir Yuna adoptieren."
Roman sieht mich mit großen Augen an, dann legt er seine Hände in den Nacken und atmet laut aus.
"Roman? Wieso sagst du nichts?"
So langsam macht mir Romans Reaktion ein wenig Angst.
"Malin, das geht nicht."
"Was?"
"Wie ich es gesagt habe, das geht nicht."
Roman möchte aufstehen, doch ich packe seinen Arm und ziehe in wieder auf die Couch.
"Nein Roman, du sagst mir jetzt sofort, was los ist! Warum nein! Du wolltest doch immer ein Baby haben!"
"Ja, ein Baby von dir Malin! Doch im Moment passt es einfach nicht mehr!"
"Was ist mit dir los Roman!
"Nichts ist mit mir los! Meine Meinung zur Familienplanung hat sich eben geändert!"
Einen Moment ist es still zwischen uns, Wut, Traurigkeit und Verzweiflung machen sich in mir breit.
"Geändert also. Dann sag doch gleich, dass du mich nicht mehr willst.", sage ich monoton, stehe auf und stürme aus dem Wohnzimmer.
Im Schlafzimmer setze ich mich auf das Bett, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und weine.
Ich weiß einfach nicht, was mit Roman los ist, warum er jetzt gegen die Familienplanung ist, liegt es wirklich nur daran, dass Yuna nicht sein leibliches Kind wäre oder ist da doch was anderes im Busch.
Leise klopft es an der Tür und Roman steckt seinen Kopf ins Zimmer.
"Redest du noch mit mir?"
"Nein, eigentlich nicht.", schniefe ich und drehe meinen Kopf zur Seite.
Die Tür schließt sich und ich spüre, wie sich die Matratze senkt und Roman nach meiner Hand greift.
"Wie kommst du darauf, dass ich dich nicht mehr will?"
"Dein Verhalten. Distanziert, plötzlich kein Kinderwunsch mehr. Alles spricht dafür."
"Quatsch Malin! Du bist das wichtigste für mich! Ich weiß, mein Verhalten eben und in der letzen Woche war nicht richtig und es tut mir leid. Im Moment passt eben kein Kind in mein, beziehungsweise unser Leben."
Ich drehe meinen Kopf zu ihm und die Enttäuschung in meinem Gesicht muss wohl groß sein, denn Roman sieht mich mit einem mitleidigen Blick an.
"Also bleibt Yuna im Heim?"
"Es tut mir leid Malin."
Roman drückt mir einen leichten Kuss auf die Lippen und lässt mich alleine zurück.
Er weiß gar nicht, was er mir mit seiner Entscheidung antut.
*Zwei Wochen später*
Überglücklich verlasse ich das Kinderheim und bin jetzt auf dem Weg nach Brackel.
Wir Mädels sehen noch kurz beim Training zu und fahren anschließend in die Stadt.
Aber warum ich so glücklich bin, vor wenigen Minuten habe ich die Adoptionsanträge bei Frau Berg abgegeben und kann Yuna in ein paar Tagen abholen!
Das Jugendamt war vor zwei Tagen Vormittags bei uns und hat sich umgeschaut und grünes Licht gegeben!
Roman weiß davon nichts, jedenfalls noch nicht und er wird auch nicht so begeistert sein, denn er beharrt auf seinem Standpunkt, ich weiß, dass es falsch ist einfach so eine Adoption hinter seinem Rücken zu beantragen, aber er hat es ja nicht anders gewollt.
Die Luft zwischen uns ist sowieso angespannt, es ist nicht mehr so, wie es einmal war, aber wenn das mit Roman in die Brüche gehen sollte, was ich nicht hoffen will, habe ich noch Yuna.
In Brackel angekommen sind die Mädels schon da und winken mir zu, als sie mich sehen.
"Du siehst zufrieden aus, hat alles geklappt?", fragt Ann, als ich meinen Kopf aus dem Kinderwagen genommen habe.
"Ja, in ein paar Tagen darf ich sie holen!"
"Oh das freut mich für dich!" queikt Sarah und drückt mich.
"Dann muss das nur noch mit Roman geklärt werden und alles ist perfekt! Apropos Roman, wo ist der Herr?", frage ich in die Runde, als ich meinen Verlobten nicht auf dem Spielfeld sehe.
"Der ist vorhin mit Michael ins Büro gegangen.", sagt Scarlett, die den Kinderwagen hin und her schiebt.
"Okay, dann fang ich ihn da ab. Bis gleich!"
Ich gehe ins Gebäude und laufe die langen Flure zu Michaels Büro lang, als ich laute Stimmen höre, vor der Tür, die einen Spalt aufsteht, bleibe ich stehen und lausche dem Gespräch.
"Ich kann mich noch nicht entscheiden!"
"Mensch Roman! Du hattest jetzt fast vier Wochen Bedenkzeit! Die wollen nicht mehr warten!"
"Gib mir noch ein paar Tage! Das ist immerhin ein großer Schritt, wenn ich mich für Spanien entscheiden soll!"
Warte...was?!
"Wie wenn du dich für Spanien entscheidest..", flüster ich schon fast und sehe geschockt in Romans Gesicht, der mich ebenfalls geschockt ansieht.
"Malin? Was, ich mein, wie lange stehst du da?"
"Du hast es ihr nicht erzählt Roman?"
"Mir was nicht erzählt?"
"Ich lass euch dann lieber alleine. Viel Glück Roman!", sagt Michael und klopft Roman auf die Schulter, ehe er dann das Büro verlässt.
"Versprich mir, dass du-"
"Sag mir jetzt was los ist! Sofort!"
Roman geht sich durch sein Gesicht und lehnt sich an den Schreibtisch.
"Ich habe ein Angebot von Real Madrid bekommen. Die wollen mich mit sofortiger Wirkung haben."
Ich weiß nicht, was mich mehr schockt, das für mich plötzliche Angebot oder die Tatsache, dass Roman mich vier Wochen lang angelogen hat.
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Ich weiß, dass eine Adoption gaaanz anders verläuft, als wie sie hier beschrieben worden ist. Man muss gewisse Dinge erfüllen und vor allem dauert eine Adoption Jahre, bis sie gewährleistet wird. Aber das haargenau hier einzubringen, würde mein ganzes Konzept durcheinander bringen 😅 also mach ich mein eigenes Ding draus 😂
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Rosen haben Dornen
FanfictionDas Leben kann man nicht planen. Oft hat das Schicksal andere Pläne mit deinem Leben, die in eine komplett andere Richtung führen, wie dein eigentlicher Plan war. Eine ganz bestimmte Begegnung ändert Malins Leben mit einem Schlag. Sie lernt neue Le...