Rosen haben Dornen

Kapitel 144

Malins Sicht

Es ist ein warmer Apriltag, recht ungewöhnlich für den sonst so regnerischen und kalten Monat, doch heute haben wir perfektes Wetter für einen hoffentlich perfekten Tag.

Ann und Sarah laufen vor uns, in der Mitte läuft Yuna und wird von den beiden an die Hand genommen, Scarlett und ich laufen mit den Kinderwagen hinter den beiden her, wir machen einen Spaziergang um den Phönixsee.

Scarletts Kleine ist mittlerweile schon ein Jahr alt und mein kleiner Mann ist gestern genau vor zwei Monaten geboren, wie schnell die Zeit einfach vergeht.

Das Familienleben läuft einfach perfekt, alles hat sich sehr gut eingespielt und den Alltag bewältigen wir alle mit einer super Routine, all meine Sorgen waren umsonst.

Nicht nur das Familienleben läuft, auch die Beziehung zwischen mir und Roman hat sich verändert, natürlich zum positiven, ich empfinde alles viel intensiver, als hätte ich mich auf ein neues in diesen Mann verliebt.

Einmal im Monat rauben wir uns ein Wochenende und nehmen uns die Zweisamkeit, die wir beide brauchen, mein Leben könnte nicht perfekter laufen!

"Was meinst du, wird sie 'Ja' sagen?", fragt Scarlett mich und holt mich aus meinen Gedanken.

"Natürlich wird sie das! Ich erinnere dich zaghaft an die Gespräche, in dem Sarah uns die Ohren voll gejammert hat, dass sie auch endlich heiraten will!"

"Stimmt! Die unendlich langen Gespräche, wo sehr viel Eis verzehrt wurde und ab und zu ein paar Tränen geflossen sind!"

Lachend wende ich meinen Blick von Scarlett ab und schaue zu Sarah, wenn sie wüsste, dass ihr größer Traum sich heute erfüllen wird.

Als Jule und Roman mir von dem geplanten Antrag erzählt haben, bin ich vor Freude in die Luft gesprungen und hab wie ein Mädchen geschrien, dass seinen Teenie-Schwarm zum Westen Mal getroffen hat.

Voller Elan habe ich mich mit den Jungs und den Mädels in die Vorbereitungen gestürzt, man könnte glatt meinen, dass ich aufgeregter war, beziehungsweise bin als Jule. 

Ich freue mich einfach so sehr für Sarah, ich wünsche mir nichts sehnlicheres als dass sie glücklich ist und das mit ihrem Schatz!

"Und eine gute Mutter wäre sie auch!", sage ich lächelnd und beobachte, wie Yuna bei Sarah an der Hand läuft, Sarah strahlt über das ganze Gesicht, dieses Strahlen kann man schon in Kilometer weiter Entfernung erkennen.

"Oh ja! Stell dir das mal vor, unser Sonnenschein eine Mama!"

Wir beide lassen gleichzeitig einen verliebten Seufzer los und schieben unsere Kinderwagen vor uns hin, bis wir an unserem Ziel angekommen sind.

"Mama! Da ist Papa!", schreit Yuna, reißt sich von Ann und Sarah los und läuft zu ihrem Papa, der sie sofort auf seine Arme hebt.

"Was machen denn die Jungs hier?"

Sarah sieht erst uns fragend an, dann wieder zu den Jungs.

"Ach, ihr auch hier? Zufälle gibt es! Das ist ja der Wahnsinn!", ruft Ann gespielt überrascht und läuft zu ihrem Mario.

Sarah traut dem ganzen noch nicht so recht, bleibt wie angwurzelt stehen und beobachtet das Spekatkel erstmal.

Roman kommt mit Yuna auf dem Arm zu mir gelaufen, sein freier Arm schlingt sich um meine Taille und zieht mich näher zu sich, wo er mir einen langen Kuss auf die Lippen drückt.

"Hat sie was gemerkt?" flüstert Roman leise und drückt mir diesmal einen Kuss auf die Wange.

"Nein, jedenfalls nicht noch nicht. Und Jule? Wie geht es ihm so kurz vor der Frage aller Fragen?"